Ederberglandhalle in Frankenberg: Termin für Wiedereröffnung steht fest

Die Ederberglandhalle in Frankenberg wird seit zwei Jahren umgebaut und modernisiert. Bauzeit und Kosten haben sich in etwa verdoppelt. Jetzt steht der Termin der Wiedereröffnung fest.
Frankenberg – „Die Zielgerade ist noch nicht erreicht, aber in Sicht“, sagt Frankenbergs Bürgermeister Rüdiger Heß über die Sanierung der Ederberglandhalle. Die Frankenberger Stadthalle wird seit zwei Jahren umgebaut, jetzt hat die Stadt erstmals ein konkretes Datum für die Wiedereröffnung genannt.
Am 8. März soll es eine Einweihungsfeier mit geladenen Gästen geben, am 9. März wird die Stadtverordnetenversammlung erstmals wieder in der Ederberglandhalle tagen. Danach steht sie wie früher für Veranstaltungen, Familienfeiern und Vereinstreffen zur Verfügung. „Es gibt schon Anfragen und Anmeldungen“, berichtet der Bürgermeister.
In der Ederberglandhalle wird derzeit noch gearbeitet. Parkett wird verlegt, Schreiner und Maler sind noch vor Ort, Elektroleitungen werden verlegt, die Toiletten sind auch noch nicht fertig. Aber schon jetzt ist die Halle kaum wiederzuerkennen. Das charakteristische Grün der Fenster- und Türrahmen ist verschwunden. Und es dürfte auch niemand vermissen, der die neue Halle mit ihren hellen Farben und dem Holz an Türen, Fenstern, Decken und Böden sieht. „Das wirkt alles wesentlich freundlicher“, sagt der Bürgermeister.

Dafür sorgen vor allem die vielen Fenster rundherum. Die riesigen Lichtbänder mit großen Glasflächen im Dach seien statisch eine Herausforderung gewesen, berichtet Bauamtsleiter Karsten Dittmar. „Tagsüber ist im Prinzip keine zusätzliche Beleuchtung mehr nötig.“
Ihren Grundriss hat die im Januar 1989 eingeweihte Ederberglandhalle behalten. Man kann sie nach wie vor in drei Säle teilen, künftig lässt sich aber auch das Foyer in den Saal integrieren, so dass Platz für bis zu 800 Sitzplätze ist. „Damit erweitern wir die Möglichkeiten. Aus einem Bürgerhaus ist eine Veranstaltungshalle geworden“, sagt Dittmar und denkt etwa an Kongresse und Konzerte.
Dafür wurde auch die Technik der Halle komplett überarbeitet. „Wir haben bei der Planung großen Wert auf die Akustik gelegt – also auf alles, was Schall, Hall, Musik und Gespräche angeht“, sagt Dittmar. Im Boden wurden Induktionsschleifen verlegt, um Hörgeräteträgern eine bessere Akustik zu bieten.
„Aus einem Bürgerhaus ist eine Veranstaltungshalle geworden“
Wenn man die Halle durch den Haupteingang betritt, wird rechts wieder die Garderobe sein, links die Theke. Beides aber deutlich moderner als früher. Die Garderobe bekommt eine Lounge mit wechselnden Thonet-Möbeln als Dauer-Leihgabe der Frankenberger Traditionsfirma. Und die Theke, die früher wie ein Provisorium wirkte, wird voll eingerichtet. Sie soll vom Pächter des Restaurants „El Toro“ mitbetrieben werden.
Das „El Toro“ wurde vor Kurzem bereits wieder eröffnet. Es war ebenfalls umfassend saniert worden, was vor zwei Jahren, zu Beginn der Arbeiten an der Halle, noch gar nicht in dem Maße vorgesehen war. Auch das habe dazu beigetragen, dass sich die Bauzeit um gut ein Jahr verlängert hat und sich die Kosten von anfangs 5,5 Millionen auf nun 10,5 Millionen fast verdoppelt haben.

Unter anderem sind auch die Dachsanierung, eine zusätzliche Pächterwohnung und die Sanierung des Kellers im Laufe der Bauarbeiten hinzugekommen. Im Keller ist die Kegelbahn verschwunden. „Das war ein Wunsch aus der Stadtverordnetenversammlung“, sagt Heß. Dort sind jetzt drei Konferenzräume entstanden, plus ein vierter im Dachgeschoss. Den Vielphonraum gibt es weiterhin, etwa für Chorproben.
„Wir haben die Halle bis auf den Rohbau zurückgebaut und komplett neu aufgebaut“, fasst Bauamtsleiter Dittmar zusammen. Die Verzögerungen und Kostensteigerungen hätten sich durch Corona, Lieferengpässe und die Inflation ergeben. „Das hat sich alles überlagert und hatte dann auch Auswirkungen auf Folgearbeiten.“ So seien zum Beispiel nicht alle Ziegel auf einmal lieferbar gewesen. Und die Trennwände können erst kommen, wenn das Parkett liegt.
„Es war aber grundsätzlich die richtige Entscheidung, die Halle zu sanieren“, sagt Bürgermeister Heß. Die Bausubstanz sei grundsolide gewesen, ein Neubau hätte mindestens das Doppelte gekostet, schätzt Heß. „Und wir haben die Halle jetzt wieder für die nächsten 30 Jahre funktional hergestellt.“
Chronologie: Bauzeit und Kosten fast verdoppelt
November 2020: Die Arbeiten für die Sanierung der Ederberglandhalle beginnen; sie sollen bis Ende 2021 dauern. Die Stadt rechnet mit Kosten von 5,5 Millionen Euro.
17. November 2021: Die Kosten steigen auf 8,6 Millionen Euro, sagt Bürgermeister Heß bei einem Pressegespräch. Gründe seien zusätzliche Arbeiten und die allgemeinen Preissteigerungen im Baugewerbe. Heß rechnet damit, dass die Sanierung im Frühjahr 2022 abgeschlossen sein wird.
10. Februar 2022: Mitte des Jahres 2022, voraussichtlich im Juni, soll die Ederberglandhalle wieder eingeweiht werden, sagt Heß in der Stadtverordnetenversammlung.
12. August 2022: Die Arbeiten dauern noch voraussichtlich bis Ende 2022, sagt Heß bei einem Pressetermin. Ein genaues Datum für die Einweihung lasse sich „unter den derzeitigen Rahmenbedingungen nicht sagen“. Die Gesamtkosten liegen bei 8,9 Millionen Euro.
12. Dezember 2022: Das Ende der Sanierung ist nach zwei Jahren Bauzeit in Sicht: Am 8. März 2023 soll die umgebaute Ederberglandhalle eingeweiht werden. Die Kosten sind auf 10,5 Millionen Euro gestiegen. jpa