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Star der Lindenstraße trat in Frankenberg auf

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Von: Karl-Hermann Völker

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Künstler zum Anfassen: Im Foyer des Philipp-Soldan-Forums kamen am Büchertisch die TV-Stars Bill Mockridge und Margie Kinsky (links) mit ihrem Publikum ins Gespräch. Sie signierten ihr Erfolgsbuch „Hurra, wie lieben noch“.
Künstler zum Anfassen: Im Foyer des Philipp-Soldan-Forums kamen am Büchertisch die TV-Stars Bill Mockridge und Margie Kinsky (links) mit ihrem Publikum ins Gespräch. Sie signierten ihr Erfolgsbuch „Hurra, wie lieben noch“. © Karl-Hermann Völker

Ein kanadischer Holzfäller und eine flotte Römerin: Bill Mockridge und Margie Kinsky, einem Millionen-Publikum aus Fernsehsendungen bekannt, waren im Philipp-Soldan-Forum zu Gast.

Frankenberg – Vielleicht liegt das Erfolgsrezept für 39 gemeinsame, glückliche Ehejahre für den Schauspieler Bill Mockridge und die Kabarettistin Margie Kinsky wirklich darin, dass beide so absolut unterschiedlich sind. Und das spielten sie natürlich aus, als sie am Mittwochabend als Gäste des Frankenberger Kulturrings bei der Theaterpremiere auf der Bühne des neuen Philipp-Soldan-Forums mit viel spitzbübischem Witz, aber auch übersprudelndem Klamauk ihr Motto demonstrierten: „Hurra, wir lieben noch!“ Das Publikum jedenfalls war immer wieder hochamüsiert und klopfte sich auf die Schenkel.

Dieter Ohlsen Vorsitzender des Frankenberger Kulturrings
Dieter Ohlsen Vorsitzender des Frankenberger Kulturrings © Völker, Karl-Hermann

„Wir schlagen heute Abend ein neues Kapitel auf“, kündigte Dieter Ohlsen, Vorsitzender des Frankenberger Kulturrings, bei der Begrüßung der rund 200 Gäste im hohen, hellen Saal des frisch eröffneten Philipp-Soldan-Forums an. Immer wieder hatte der Kulturverein wegen der Sanierung der Ederberglandhalle seit Ende 2020 Theater- und Kabarettveranstaltungen verschieben und in Ausweichquartiere verlegen müssen, so auch den Besuch der Mockridges. Aber nun stehe der wunderbar neu gestaltete Ort für Kultur wieder zur Verfügung, freute sich Ohlsen.

Schauspieler, mit denen man sprechen kann

„Denk’ dran, Holzfäller, heute Abend ist Frankenberg dran“, hatte die agile Margie Kinsky morgens ihrem Mann zugerufen. Angeblich. Tatsächlich standen nun beide, fröhlich interessiert, Saalbeleuchtung noch mal an, vor den Frankenbergern und schauten ihnen in die Augen. Zwei Schauspieler, mit denen man sprechen kann. „Noch jemand, der länger verheiratet ist als wir?“ fragten sie. Aus der ersten Reihe meldete sich das freundliche Ehepaar Hermann und Brigitte, nach 56 Jahren Zweisamkeit an diesem Abend von nun an ein absolut erfahrungskompatibles Kollegenpaar. Für sie gab es ein Buchgeschenk mit Widmung der beiden Künstler.

Ja, er hat es mit seiner flotten Römerin Margie nicht leicht, der „Holzfäller“ aus Kanada, den Millionen Zuschauer aus Fernsehserien wie Lindenstraße oder Rentnercops kennen. Als seine Frau loslegt und erzählt, wie sie als italienisches Stadtkind mit ihrem geliebten Kanadier die erste Paddeltour zur Insel im See, Sternenhimmel überm Zelt, Braunbären in der Nähe, gemacht hat, dann stellt sich schnell Schadenfreude ein. Auch wenn Margie ihren Mann Bill „Simply the Best“ nennt, relativiert sie so viel Lob umgehend wieder, indem sie ihn auf ein „Mono-Tasking-Genie“ reduziert und seine Schwächen aus Frauensicht in alten Rollenmustern aufzählt. Er muss sie wirklich sehr lieben, um nicht böse zu werden.

Er trägt alles mit Charme

Der bärtige Bill Mockridge, bedächtig, immer freundlich, trägt jedenfalls alles mit Charme und verhaltener Wehrkraft. Ist ja schließlich nur Comedy. Als beide so unterschiedlichen Ehepartner („Ordnungsamt trifft Wanderzirkus“) auf der Bühne ihr Familienleben schilderten, in dem sie sechs Jungen „trotz Risiken und Nebenwirkungen“ großgezogen haben, unterfüttert mit Szenen im Kreißsaal, Kindergarten und Schule, Pubertät und Nestflucht, war im Frankenberger Publikum der Kommentar zu hören: „Wie bei uns zuhause!“

Es gab immer wieder Lacher und Zwischenbeifall, herzlichen Applaus und zwei Zugaben zum Schluss. Und im Foyer des Forums signierten beide Künstler den Besuchern anschließend gern ihr Buch „Hurra, wir lieben noch“.

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