Gravierende Mängel: Polizei legt Langholz-Transport still

Vöhl-Herzhausen. Zu schnell, überladen, Ruhezeiten nicht eingehalten, defekte Bremsen: Etliche Mängel und Ordnungswidrigkeiten hat die Polizei bei einer Kontrolle des Schwerlastverkehrs bei Herzhausen festgestellt.
Der Kontrolltrupp des Polizeipräsidiums Nordhessen hat am Donnerstag auf der Bundesstraße B 252 bei Herzhausen den Schwerlastverkehr kontrolliert, aber auch Autos und Zweiräder wurden überprüft. Der Kontrolltrupp des Polizeipräsidiums Nordhessen setzt sich aus Polizeibeamten aller nordhessischen Dienststellen zusammen, die sich auf die besonderen Anforderungen bei Schwerlastkontrollen spezialisiert haben.
Mit geübtem Auge zogen die Polizisten die Lastwagen gezielt aus dem Verkehr. Dementsprechend wiesen auch fast alle Fahrzeuge Mängel auf. In sieben Fällen wurden geringfügige Ordnungswidrigkeiten mit einem Verwarnungsgeld geahndet. Ein ausländischer Lkw war auf der Bundesstraße mit über 90 Stundenkilometern statt der erlaubten 60 Stundenkilometern unterwegs. Er musste eine Sicherheitsleistung von 105 Euro hinterlegen.
Zehn Brummi-Fahrer hatten gegen die Sozialvorschriften (Lenk- und Ruhezeiten) verstoßen. Sie erwartet nun eine Ordnungswidrigkeitenanzeige und Punkte in der Flensburger Kartei. Ein Lkw-Fahrer konnte keine Genehmigung für den Transport gewerblicher Güter vorweisen. Hier erwartet den Fahrzeughalter ein Bußgeld in Höhe von 1500 Euro.
Gravierende Mängel an Langholz-Laster
Für einen Sattelzug war die Fahrt in Herzhausen zu Ende. Er hatte die zulässige Höhe von vier Metern überschritten, er musste seine Wechselbrücke abladen. Besonders teuer wird es auch für drei Langholz-Lastwagen, die deutlich überladen waren. Der Spitzenreiter wog 60,7 Tonnen und war damit um mehr als 50 Prozent überladen. Gegen die Unternehmer leiteten die Beamten Verfallsverfahren in Höhe von insgesamt 3700 Euro ein.
Bei einem der Langholz-Lkw war die Überladung nicht der einzige Verstoß. Die Beamten stellten gravierende Mängel fest. Deshalb wurde der Laster einem Gutachter vorgestellt, der eine Vielzahl von Mängeln feststellte. So waren Rahmenteile stark angerostet, Achskörper gebrochen, an zwei Achsen die Längslenker ausgeschlagen, vor allem aber funktionierte die Betriebsbremse an drei Achsen nicht ausreichend, so dass der Lkw stillgelegt werden musste.
Marihuana und gefälschten Führerschein dabei
Zu guter Letzt ging den Beamten auch noch ein 41-jähriger Rollerfahrer aus der Gemeinde Vöhl ins Netz. Er legte bei der Kontrolle einen ausländischen Führerschein vor, den die versierten Beamten sofort als Fälschung erkannten. Nun muss sich der Vöhler wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis, Urkundenfälschung und Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz verantworten, weil er auch noch eine geringe Menge Marihuana mit sich führte.
Ralf Werner, Leiter des Regionalen Verkehrsdienstes: "Es hat sich auch bei dieser Kontrolle gezeigt, wie wichtig die Präsenz der Polizei auf unseren Straßen ist. Bei solch einer Kontrolle können immer nur wenige Lkw kontrolliert werden und dennoch haben wir wieder viele gravierende Verstöße festgestellt. Deshalb werden wir solche Schwerlastkontrolle auch häufiger durchführen". (r)