Für mehr Artenvielfalt: Landkreis verteilt Saatgut für Blühstreifen

Waldeck-Frankenberg. Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr verteilt der Landkreis wieder massenhaft Saatgut für Blühflächen an Landwirte.
Damit wollen der Kreis, der Maschinenring Waldeck-Frankenberg und die Kreisbauernverbände einen Beitrag dafür leisten, um gegen das Insektensterben vorzugehen.
Wie im Frühjahr 2018 sind auch jetzt schon insgesamt 1000 Kilogramm Biosaatgut für Blühflächen an Feldern im Wert von 5000 Euro kostenlos verteilt worden. „Das Saatgut war innerhalb kürzester Zeit vergeben“, berichtete Matthias Münch vom Maschinenring bei einer Veranstaltung zum Thema Bienen und Landwirtschaft in Korbach. Damit würden rund 200 000 Quadratmeter, also 20 Hektar einjährige Sommerblumen gesät. Die Bereitschaft vonseiten der Bauern sei groß, etwas für das Überleben der Insekten zu tun. Ein kleiner Teil des Saatgutes sei zudem an Imker, Jagdpächter, Gemeinden und Privatleute ausgegeben worden. Münch: „Die Rückmeldung zu der Aktion war sehr positiv – so auch dieses Jahr schon.“
„Das Bienensterben darf uns beunruhigen“, sagte Christian Dreher, Referent des Bieneninstitutes Kirchhain beim Landesbetrieb Landwirtschaft (LLH), der fachkundig Auskunft darüber gab, was Bauern für die Insektenvielfalt tun können. Der Hobbylandwirt berichtete zudem von seinen Erfahrungen mit Blühflächen und weiteren nützlichen Anbaumethoden. Bienen spielten im Naturkreislauf eine entscheidende Rolle und seien wegen der Bestäubung von Nahrungsmittelpflanzen auch für die Landwirtschaft überlebenswichtig.
Ein Drittel aller Nahrungspflanzen sei auf eine Bestäubung angewiesen. „Landwirte profitieren von Bienen“, mahnte Dreher. So ermöglichten Bienen zum Beispiel beim Raps einen höheren Ertrag. Er nannte konkrete, unkonventionelle Ideen, die sowohl den Bienen als auch Landwirten nützen sollen. Etwa Bäume auf Äcker zu pflanzen.