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Ralf Gutheil neuer Vorsitzender des Hessischen Heilbäderverbands

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Von: Stefanie Rösner

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Beim Hessischen Kurtag in Willingen ist der Bad Wildunger Bürgermeister Ralf Gutheil (rechts) zum neuen Vorsitzenden des Hessischen Heilbäderverbandes gewählt worden. Der bisherige Vorsitzende Michael Köhler, Bürgermeister in Bad Zwesten, übergab im Besucherzentrum den Staffelstab an seinen Nachfolger.
Der bisherige Vorsitzende Michael Köhler (links) übergab im Besucherzentrum den Staffelstab an seinen Nachfolger Ralf Gutheil. © Stefanie Rösner

Beim Hessischen Kurtag in Willingen gab der neue Vorstand des Heilbäderverbendes einen Einblick in seine Schwerpunkte, darunter die Prävention.

Willingen – Der 47-jährige Ralf Gutheil ist am Freitag im Besucherzentrum in Willingen mit 100 Prozent der Stimmen von den rund 30 Teilnehmern zum Vorsitzenden des Hessischen Heilbäderverbandes gewählt worden. Damit hat er das Ehrenamt von dem 52-jährigen Michael Köhler übernommen, der Bürgermeister in Bad Zwesten ist. Stellvertretende Vorsitzende sind jetzt Günter Göpfert aus Wiesbaden und Holger Reuter aus Bad Homburg.

Als Bürgermeister von Hessens größtem Kurort mit 18 Reha-Kliniken und drei Akutkliniken kenne er die Probleme, sagte Ralf Gutheil. Damit meinte er zum Beispiel die finanzielle Belastung der Kommunen, da das Kur- und Bäderwesen defizitär sei.

Der Heilbäderverband fordert bessere Rahmenbedingungen für Kuren. Als vorbeugende Maßnahmen müssten ambulante Badekuren vollfinanziert werden, damit jeder sie sich leisten kann, heißt es. Hier der Kurgarten in Willingen.
Der Heilbäderverband fordert bessere Rahmenbedingungen für Kuren. Als vorbeugende Maßnahmen müssten ambulante Badekuren vollfinanziert werden, damit jeder sie sich leisten kann, heißt es. Hier der Kurgarten in Willingen. © Stefanie Rösner

Eine Heilquelle zu unterhalten, koste pro Jahr alleine bis zu 30. 000 Euro, sagte Gutheil. „Ohne finanzielle Unterstützung ist das von den Kommunen nicht zu stemmen.“ Er wünscht sich vom Land Hessen, dass die Bäderzuweisung, die seit Jahren nicht erhöht worden sei, dringend angepasst werde.

Auch die Vermarktung sei teuer, jedoch sehen die Vertreter der Heilbäder und Kurorte eine große Chance darin, dass in der Gesellschaft das Bewusstsein für Gesundheit wachse, wie der Willinger Bürgermeister Thomas Trachte es ausdrückte. Gesundheit durch natürliche Heilmittel werde wieder mehr gefragt sein. „Wir richten unser Marketingkonzept weiter darauf aus.“

Die angestaubte Image ist weg

Die Kur wird ihr angestaubtes Image los, die Kur wird hip. Die Menschen interessieren sich mehr für Gesundheit und investieren in ihr Wohlbefinden – eine Chance für die hessischen Heilbäder und Kurorte. Das ist die Auffassung der Teilnehmer beim Hessischen Kurtag.

Die Corona-Zeit habe die Menschen wieder mehr auf Natur aufmerksam gemacht, sagte Ralf Gutheil. So wirke etwa Wasser nachgewiesenermaßen heilsam, es sei jederzeit verfügbar und noch dazu kostenfrei und ohne Nebenwirkungen. „Die Quellen haben ihre Wirkungen nicht verloren.“

Neuer Vorstand beim Hessischen Heilbäderverband gewählt – von links Norbert Lopatta (Leiter Tourismus und Kurbetrieb Gemeinde Willingen), Geschäftsführerin Almut Boller, der scheidende Vorsitzende Michael Köhler, der neue Vorsitzende Ralf Gutheil und Thomas Trachte (Bürgermeister Willingen).
Neuer Vorstand beim Hessischen Heilbäderverband gewählt – von links Norbert Lopatta (Leiter Tourismus und Kurbetrieb Gemeinde Willingen), Geschäftsführerin Almut Boller, der scheidende Vorsitzende Michael Köhler, der neue Vorsitzende Ralf Gutheil und Thomas Trachte (Bürgermeister Willingen). © Stefanie Rösner

Der Heilbäderverband sei eine wichtige Säule in der Gesundheitsprävention. Hier will der neu gewählte Vorsitzende Ralf Gutheil, einen Schwerpunkt setzen. Kur als Prävention, so dass Arbeitskräfte am besten gar nicht erst krank werden.

Das meint er mit dem Wirtschaftsfaktor: Die Menschen sollen gesund bleiben und dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Außerdem arbeiten in den Heilbädern und Kurorten in Hessen nach Angaben des Verbandes 40 000 Menschen. Im vergangenen Jahr wurden in den Heilbädern und Kurorten 8,5 Millionen Übernachtungen gezählt.

Die Kur als modernes Angebot, um die Gesundheit zu erhalten – ab dem Herbst sollen neue ganzheitliche, natürliche und individuelle Angebote geschaffen werden, kündigte die Geschäftsführerin des Heilbäderverbandes, Almut Boller, an.

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