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Waldeck-Frankenberg: Leichter Zuwachs an Geschlechtskranken

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Ein Mann mit Schmerzen im Schritt. Foto: Pixabay
Leiden im Schritt: Geschlechtskrankheiten kommen wieder häufiger vor. © Pixabay

Waldeck-Frankenberg – Seit Beginn des Jahrtausends infizieren sich immer mehr Menschen mit Geschlechtskrankheiten. Am deutlichsten verfolgen lässt sich die Verbreitung von Syphilis – nach dem Infektionsschutzgesetz ist diese bakteriell verursachte Erkrankung meldepflichtig.

Die anonymisierten Daten des Robert-Koch-Instituts lassen sich auf Ebene der Regierungsbezirke runterbrechen. Während es in den nordhessischen Kreisen ohne die Stadt Kassel 2001 noch acht Fälle waren, wurden 2007 30 gemeldet. Höchststand waren 44 im Jahr 2016, bis Ende Oktober 2018 waren 29 Meldungen eingegangen.

Über das ganze Feld der Geschlechtskrankheiten hat die AOK Hessen Daten ihrer Versicherten ausgewertet und dabei lediglich HIV als spezielle Problematik ausgeklammert. In Waldeck-Frankenberg waren demnach 2016 deutlich mehr von ihnen betroffen als noch drei Jahre zuvor: 0,95 Prozent statt 0,78. „Spitzenreiter“ ist Kassel, wo einer von 72 AOK-Versicherten sich wegen einer Geschlechtskrankheit behandeln ließ.

Das Bild, dass sich bei der AOK ergibt, ist durchwachsen: Die Zahl der Fälle habe sich fast überall erhöht, doch stellenweise sei der Anteil der betroffenen Versicherten gesunken. „Weltweit und auch in Europa können wir durchaus einen signifikanten Anstieg der Zahlen beobachten“, erläutert Dr. Christoph-Gèrard Stein aus dem medizinischen Kompetenz-Center der AOK Hessen in einer Pressemitteilung: „Möglicherweise wiegen effektive Therapiemöglichkeiten viele Menschen in einer trügerischen Sicherheit und lassen sie leichtsinnig werden.“ Nach wie vor sei „Safer Sex“ und die Benutzung von Kondomen wichtig. Eine bedeutende Rolle für das Risiko einer Ansteckung durch Intimkontakt spielten Partnerwechsel. red/wf

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