Gefahrenquellen in Elektroinstallation

Ob Kaffeemaschine, Kühlschrank, Haartrockner, Computer oder die Beleuchtung – Strom kommt im Haus den ganzen Tag zum Einsatz. Da die Leitungen aber zum großen Teil unsichtbar unter Putz verlegt sind, unterschätzen die Bewohner häufig, wie schnell der Strom auch zur Gefahr werden kann.
Ein beschädigtes Kabel, ein maroder Stecker, eine defekte Sicherung oder fehlende Schutzeinrichtungen genügen – es drohen dadurch Überspannung, Beschädigung angeschlossener Geräte, Brandgefahr oder sogar lebensgefährlicher Stromschlag.
„Für Sicherheit sorgt eine professionelle Überprüfung der kompletten elektrischen Anlage durch den Innungsfachbetrieb“, erklärt Andreas Habermehl, Referatsleiter Innovation und Normung beim Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH). „Der E-Check beugt vor, bevor ein Schaden entsteht.“
Gerade in Gebäuden aus den Baujahren 1950 bis 1979 sind die Elektroinstallationen meist veraltet und unzureichend. Nach Angaben einer aktuellen Studie der Leuphana Universität Lüneburg und der Fachhochschule Südwestfalen ist fast jedes zweite Haus betroffen. Das Problem sind nicht nur zu wenige Schalter und Steckdosen: Veraltete Anlagen haben oft nur eine geringe Anzahl an Leitungen und Stromkreisen. Durch die Vielzahl an modernen Geräten wie Computer, Fernseher, Mixer und Co. sind sie schnell überlastet. Häufig mangelt es auch an Personen-Schutzeinrichtungen wie Fehlerstrom-Schutzschaltern, kurz FI-Schaltern. Dazu kommt: Die veralteten Anlagen sind für ein modern eingerichtetes Heim schlicht unkomfortabel. Wer will schon meterlange unschöne Verlängerungskabel quer durch das Haus verlegen, nur weil die Anzahl der Steckdosen nicht ausreicht?
Der Fachmann findet die Schwachstellen. Beim standardisierten Prüfverfahren inspiziert der Spezialist die Elektroinstallation hinsichtlich ihrer Funktionsfähigkeit sowie ihrem ordnungsgemäßen, sicherheitstechnischen Zustand. Nachträglich vorgenommene Veränderungen werden überprüft und Mängel behoben. Denn ein nicht fachgerecht installierter Lichtschalter oder Steckdose kann speziell in Bad, Küche und im Garten schnell zur Gefahrenquelle werden. Der Innungsfachbetrieb checkt, ob Schalter und Steckdosen fachgerecht abgesichert sind. Wichtig: Hier sind geprüfte FI-Schutzschalter sinnvoll und können Leben retten. Ebenso gehört die Kontrolle bzw. Nachrüstung von Schutzeinrichtungen gegen Blitz- und Überspannungsschäden zum E-Check dazu.

Mit der professionellen Überprüfung der Elektroinstallation erhalten die Bewohner ein Prüfsiegel und -protokoll. Sollte doch einmal etwas passieren, kann der Hausbesitzer der Versicherung damit den einwandfreien Zustand der elektrischen Anlage nachweisen. Neben der Sicherheit spielt beim E-Check auch die Energieeffizienz eine Rolle: Der Elektrofachmann kann alte Stromfresser im Haushalt aufdecken, Möglichkeiten der Eigenerzeugung durch eine PV-Anlage und Einsparmöglichkeiten aufzeigen. Darüber hinaus berät er zu allen Fragen rund um eine moderne, zukunftssichere Elektroinstallation, dazu zählen auch Smart-Home-Technologien oder die Ladeinfrastruktur für E-Mobilität. Das Fachhandwerk bietet noch eine Reihe weiterer spezialisierter E-Checks an: Besitzer einer Photovoltaik-anlage sollten in regelmäßigen Abständen den E-Check PV durchführen lassen und die Anlage auf Sicherheit und Leistungsfähigkeit überprüfen. Für einen ungestörten Datenfluss kontrolliert der Fachmann beim E-Check IT neben der IT-Infrastruktur im Haus auch Übertragungsraten, Störstrahlungen und die Qualität der Übertragungswege. Und wer ein Elektroauto kaufen will, kann mit den E-Check E-Mobilität sicher sein, dass alle Voraussetzungen für eine Ladestation erfüllt sind für sicheres Aufladen. ZVEH