Der Schwede, der in China gebaut wird, ist das erste echte Elektroauto der Volvo-Submarke. Denn der avantgardistische Polestar 1 ist ja "nur" ein Plug-In-Hybrid. Die Nummer zwei startet nun durch, als direkter Konkurrent des Tesla 3. Wohl auch zu einem durchaus vernünftigen Basispreis von knapp unter 40.000 Euro. Die Eckdaten: 408 PS Leistung (660 Nm Drehmoment), Allrad, von 0 auf 100 in weniger als fünf Sekunden, 560 Kilometer Reichweite. Könnte vom Aussehen her schon den ein oder anderen Hinweis auf den nächsten V40 liefern. Unser Fazit: Guter Preis, cooles Design. In Weiß sieht der Polestar so aus wie er heißt. Ein Polarstar, ziemlich heiß - ganz in Weiß.
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Auch die Ingolstädter geben in Sachen E-Mobilität Stoff. Der Q4 e-tron concept (zwei E-Motoren mit 306 PS, Quattro-Antrieb und 450 Kilometer Reichweite) ist ein Vorbote auf zwei weitere Modelle. Den e-Sportback und die coupéhafte Power-Limousine GT. Der Q4 concept ist mit seinem Radstand von 2,77 Metern ein echtes Platzwunder. Noch mehr Raum gibt es durch den fehlenden Kardantunnel, der durch die beiden Motoren, die auf den Achsen sitzen, nicht mehr benötigt wird. Unser Meinungsbild: Jetzt kommt es nur noch auf den Preis an, denn die Technik ist fein und das Auto sieht wirklich gut aus.
Der Dune Buggy von Volkswagen ist eine Hommage an das Spaßmobil aus den 50 er Jahren. Die Batterie reicht für 250 Kilometer. Genauso wie beim Original will VW nur die Plattform liefern für freie Karosseriebauer, die ihrer Fantasie dann freien Lauf lassen können. Wir finden: coole Idee, ein echter Volkswagen.
Im ersten Modell der spanischen VW-Tochter läuft der gleiche E-Motor wie im Buggy. 204 PS aus einer 62-kWh-Batterie ergeben hier eine Reichweite von 420 Kilometern. Auf den Markt kommen soll der el-Born, der nach einem Szeneviertel in Barcelona benannt worden ist, Anfang nächsten Jahres. Der Preis dürfte um die 30.000 Euro liegen. Gebaut wird er übrigens im Werk in Zwickau. Unsere Ansicht: Dort wo das fortschrittlichste Auto der DDR produziert wurde, der Trabant, darf auch der modernste Seat vom Band laufen.
Zwar nur als Studie in Genf soll dieser kühn gezeichnete SUV-Crossover jedoch die E-Aktivitäten der Tschechen beschleunigen. Angepeilt sind 500 Kilometer Reichweite und ein Allrad-Antrieb mit zwei E-Motoren auf Hinter- und Vorderachse. 4,70 Meter lang wird der SUV werden - ein echter Wonneproppen, der aber in 5,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100 spurtet. Wir sagen: Schade, dass das kühne Design nicht zur Gänze umgesetzt werden kann. Wir würden den Stromer glatt so kaufen.
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Neben den Facelifts zum Niro (hybrid und Plug-In-hybrid) zeigen die Koreaner mit dem Kia e-Soul schon das zweite Elektroauto. Der e-Niro wurde ja schon mit einem Preis von 34.290 Euro gelauncht und ist wirklich ein gelungenes Fahrzeug. Der Soul ist quasi der technische Bruder - nur in einem anderen Blechgewand. Bislang gab es den Soul noch mit einem Verbrenner, künftig wird nur noch gestromert. Entweder mit einer 64-kWh-Batterie und einer Reichweite von 452 Kilometern oder mit einer 39,2-kWh-Batterie oder 277 Kilometern Reichweite. Leider gibt es für den deutschen Markt von beiden Modellen heuer nur 3.000 Exemplare. Beim derzeitigen Elektro-Boom heißt das. Man muss sich beeilen. Wir finden den Elektro-Soul cool und praktisch gleichzeitig. Mia mögen Kia.
Wer in der Fahrzeug-Historie bewandert ist und Ami 6 respektive Ami 8 von Citroen kennt, der wird sogar den neuen Ami One hübsch finden. Obwohl diese verrückte Studie ja keinen Schönheitspreis gewinnen will, sondern nur ein Mobilitätskonzept repräsentiert. Seine Maße sind 2,50 mal 1,50 mal 150 Meter. Fast quadratisch, aber praktisch und gut.
Das E-Auto hat nur acht PS, ist bis zu 45 Stundenkilometer schnell und kann deshalb ohne Führerschein ab 16 Jahren gefahren werden. Abgerechnet wird entweder nach tatsächlich gefahrenen Kilometern oder in einem Abo-Modell. Typisch französisch: Die Türen sind gegenläufig angeschlagen, um auch in jeder Situation in sein Auto zu kommen. Unser trauriges Fazit: Leider wird der Ami (nicht zu verwechseln mit dem despektierlichen Ausdruck für Amerikaner, sondern das Wort stammt aus dem französischen Ami = Freund) nicht serienreif. Und damit wollen wir uns eigentlich nicht anfreunden.
Während die Münchner Autobauer heuer den 330e auf den Markt bringen (252 PS, 0 auf Tempo 100 in 6,0 Sekunden, elektrische Reichweite 60 Kilometer) und mit dem BMW X5 xDrive45e (394 PS, 5,6 Sekunden und 80 Kilometer Reichweite) nachlegen, drückt Mercedes noch mehr auf die Tube. Zunächst mit dem ersten echten Stromer, dem EQC, der heuer auf den Markt kommt, und dann sollen schon 2020 rund 100 Modelle, also nahezu die ganze Mercedes-Flotte, mit der sogenannten MILD-Hybridisierung ausgestattet sein. Das heißt, ein kleiner im Antriebsstrang montierter Elektro-Generator hilft beim Anfahren, beim Beschleunigen oder bei der Segelfunktion mit.
Wiederaufladbare und größere Systeme, die sogenannten Plug-In-Hybride, sollen im nächsten Jahr in über 50 Modellen im Einsatz sein. Und noch heuer wird die Kraft der zwei Herzen in A- und B-Klasse eingesetzt. Dabei liegt die elektrische Reichweite bei rund 50 Kilometern, sie soll aber schon Ende des Jahres auf 100 Kilometer wachsen. Mehr als ausreichend, wenn man bedenkt, dass die durchschnittliche Autofahrt der Deutschen bei täglich 40 Kilometern liegt. Wir können da nur gratulieren: Die Kraft der zwei Herzen wurde, abgesehen von Toyota, leider viel zu lange von den Herstellern unterschätzt. Wenn sie jetzt ihre Leidenschaft dafür entdecken, dann nur zu.
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Rudolf Bögel