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Genfer Autosalon 2019: Mercedes setzt künftig auf Hybrid und Elektro

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Von: Rudolf Bögel

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Der Merceds GLC bekommt eine Auffrischung auf dem Genfer Autosalon 2019.
Der Merceds GLC bekommt eine Auffrischung auf dem Genfer Autosalon 2019. © Daimler

Mercedes kann auf dem Autosalon richtig überzeugen und Fans des Sterns können sich richtig freuen. Wir waren für Sie in Genf und haben uns die Neuerungen angesehen.

Starker Auftritt der Sternenflotte in Genf: Nicht nur, dass Mercedes mit dem neuen GLC und dem CLA Shooting Brake zwei absolute Bestseller auffrischt und mit dem GT-R Roadster ein neues Traumauto auf die Straße bringt. Auch die Elektro-Pläne des künftigen Oberbosses Ola Källenius sind elektrisierend.

Mercedes umarmt den Hybridmotor

So deutlich hat noch keiner die Tür zur Zukunft aufgestoßen wie der designierte Vorstandsvorsitzende von Daimler. Zwar hat der noch regierende Chef Dieter Zetsche schon immer davon gesprochen, dass man bei Mercedes den Schalter zur Elektromobilität umgelegt habe, aber erst Källenius lieferte bei der Vorpremiere des Genfer Autosalons harte Zahlen. Für den Schweden ist der Hybridantrieb, also die Kombination eines Verbrennungsmotors mit einem Elektromotor, das Beste aus zwei Welten. "Diese Liebesaffäre wird jetzt noch intensiver", meinte er.

Schon 2020 sollen an die 100 Modelle, also nahezu die ganze Flotte, mit der sogenannten MILD-Hybridisierung (48-Volt-System) ausgestattet sein. Das heißt, ein kleiner im Antriebsstrang montierter Generator hilft bei Anfahren, Beschleunigung oder bei der Segelfunktion mit. Wiederaufladbare Systeme, die so genannten Plug-In-Hybride, werden schon 2020 in 50 Modellen verfügbar sein.

Noch heuer soll die Kraft der zwei Herzen schon in der Kompaktklasse eingesetzt werden. Also bei den A- und B-Modellen. Hybridantriebe wird es von Benzinern aber auch von Dieseln geben. Sie sollen eine Minimum-Reichweite von 50 Kilometern erreichen und beim C02-Ausstoss bei unter 50 Gramm liegen. Die Motorleistung wird bei 200 PS liegen und das Drehmoment bei 400 Nm.

Noch ehrgeiziger scheint das Ziel, dass man die doppelte Strecke, also rund 100 Kilometer, rein elektrisch zurücklegt. Das aber hat Källenius ebenfalls schon für die zweite Hälfte des Jahres angekündigt. Als erstes soll der GLE mit so einem System ausgestattet sein.

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Mercedes verpasst dem GLC eine Auffrischung

Bei den reinen Elektrofahrzeugen - auch hier drückt Daimler auf die Tube. Noch heuer soll es neben dem EQC ein zweites Modell in der Pkw-Sparte geben. Die V-Klasse (siehe unten) kommt ja ebenfalls bald in einer Elektro-Variante. Auch hat Källenius die Leistungsdaten des EQC bestätigt: 408 PS, 400 Kilometer Reichweite (WLTP) - und das ganze aus einer 80 kWh-Batterie.

Jetzt serienmäßig an Bord beim Mercedes GLC: das MBUX-System.
Jetzt serienmäßig an Bord beim Mercedes GLC: das MBUX-System. © Daimler

Ziemlich neu kommt der GLC heuer auf die Straße: Seit aus dem ehemaligen GLK der GLC - und das Design radikal verjüngt wurde, jagt dieser SUV von Erfolg zu Erfolg: Mehr als 1,5 Millionen verkaufter Exemplare - das hat der Konzernbilanz gutgetan.

Oberste Vertriebs- und damit Verkaufschefin ist Britta Seeger und sie nennt die Gründe, warum der GLC so erfolgreich ist. In China wegen seines Aussehens, sagen die Kunden, in Deutschland wegen seiner Sicherheit. Und alle Käufer schätzten die zahlreichen Möglichkeiten, sich seinen GLC individuell ausstatten zu lassen.

Neu wird die Front, charakteristischer und eleganter, am Heck gibt es ebenso flachere Lampen wie eine stärker betonte Schürze. Innen wird das Touch-Display größer. Und beim Antrieb schlägt schon die neue Elektrifizierungswelle zu. Den GLC gibt es als gleich als Plug-In-Hybrid mit 50 Kilometern Reichweite (WLTP zertifiziert und damit realistischer als der alte Wert) und serienmäßig gibt es jetzt auch das MBUX-System.

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Mercedes CLA bekommt eine Neuauflage

Nicht alles ist bei Daimler SUV - und auch Limousinen können Bestseller sein. Das trifft auf den CLA zu, der immerhin auch schon 750.000 Mal verkauft wurde, aber was noch wichtiger ist, eine Eroberungsrate von 70 Prozent hat.

Für Mercedes war das Coupé der Kompaktklasse eine echte und vor allem auch schnelle Erfolgsgeschichte. Erst 2013 rausgekommen bildete sie einen der Grundsteine für den lang anhaltenden Erfolg der Sternen-Marke aus Stuttgart in den vergangenen Jahren. Nicht unbeträchtlich hat dazu der Shooting Brake, also der Kombi beigetragen.

Mercedes hat auch seine CLA-Limousine etwas überarbeitet.
Mercedes hat auch seine CLA-Limousine etwas überarbeitet. © Daimler

Und jetzt die Neuauflage: Noch schöner, noch größer, noch praktischer. Die Dachlinie des verlängerten Coupés fällt noch steiler nach hinten ab, die hinteren Kotflügel sind breiter geworden, die Lichtbänder schlängeln sich um die Karosserie. Irgendwie erinnert der CLA an den ersten CLS Shooting Brake, der zur Design-Ikone wurde.

Dabei hat man hinten mit einer Körpergröße von 1,80 Meter locker Platz und der Kofferraum ist immer noch so geräumig, dass man einen Kinderwagen unterbringen kann. Heißt: kleiner Wagen ziemlich groß! Mit dem CLA Shooting Brake hat man schon fast ein T-Modell. Bei den Motoren gibt es alles, was für die Kompaktklasse zur Verfügung steht inklusive des A 35 AMG mit 306 PS.

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Mercedes EQV mit bis zu 400 Kilometer Reichweite

Ebenso familientauglich ist der EQV - das heißt die elektrifizierte V-Klasse. 400 Kilometer Reichweite soll sie haben, weitere 100 Kilometer kommen nach einer Viertelstunde "Auftanken" an einem Schnelllader dazu. Daheim an einer konventionellen 11-kWh-Steckdose wird die Ladezeit bei knapp zehn Stunden liegen. Damit ist der EQV eigentlich schon langstreckentauglich.

In rund zehn Stunden soll der Akku des Mercedes EQV wieder voll geladen sein.
In rund zehn Stunden soll der Akku des Mercedes EQV wieder voll geladen sein. © Daimler

Und genauso praktisch wie der konventionelle Mercedes-Bus. Die 100-kWh-Batterie ist so geschickt im Unterboden untergebracht, dass weder Ladekante noch Kofferraumvolumen anders oder gar schlechter sind wie im herkömmlichen Van. Man erkennt die elektrische E-Klasse an der neuen futuristischen Schnauze mit Lichtbändern, viel Chrom und blauen Applikationen. Diese Farbe gibt es auch im Innenraum, blau wie blauer Planet, die Ledernoppen sind rosa-gold.

Ein neues Traumauto von Mercedes: der GT-R Roadster

Wenn es ein wenig herkömmlicher sein soll, ein entsprechendes Bankkonto vorausgesetzt, für den hat Daimler jetzt ein neues Traumauto im Angebot. Den GT-R - aber in der Cabrio-Variante. Kosten wird der Roadster mit 585 PS Leistung mindestens 180.000 Euro. Aber selbst wer über so viel Geld verfügt, muss sich beeilen, denn das Auto wird auf 750 Einheiten begrenzt. Mit 317 Stundenkilometer in der Spitze kann man sich dafür die Haare bei offenem Verdeck föhnen lassen.

Mercedes bringt mit dem GT-R Roadster wieder einen heißen Flitzer auf die Straße.
Mercedes bringt mit dem GT-R Roadster wieder einen heißen Flitzer auf die Straße. © Daimler

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Rudolf Bögel

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