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Warten auf das Apple-Wunder

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Steve Jobs, Chef des Apple-Konzerns, vor dem Logo des Unternehmens

Neue Produkte möglichst lange geheim zu halten – das gehört zur Erfolgsstrategie des Apple-Konzerns. Am Mittwochabend ist es in San Francisco wieder einmal so weit: Apple-Chef Steve Jobs präsentiert den mit Spannung erwarteten Tablet-Computer des Unternehmens.

? Wie heißt die Apple-Innovation?

Nicht einmal der Name des neuen Tablet-Computers ist bislang eindeutig geklärt. Im Netz kursieren Bezeichnungen wie iSlate, iPad oder iTablet. Experten halten den Namen iSlate – Schiefertafel – für wahrscheinlich.

? Warum ist diese Innovation so spektakulär?

Wenn die Gerüchte zutreffen, verspricht die neue Hardware vor allem für Verlage und Medienhäuser Revolutionäres: Die Auflagen von Zeitungen und Zeitschriften gehen seit langem zurück. Der neue Apple-Computer könnte für gebeutelte Medienhäuser eine lang ersehnte Möglichkeit sein, Inhalte auf elektronischen Geräten sichtbar zu machen und damit – im Gegensatz zu frei verfügbaren Publikationen im Internet – Geld einzunehmen. So könnte der Verlagsbranche ein Umbruch bevorstehen, den das Musikgeschäft bereits durch iTunes erlebt hat. Über dieses Multimediaprogramm von Apple für Musik, Filme und Spiele können diese Produkte per iPhone und iPod verwaltet und auch erworben werden.

? Was wird der neue Apple-Tablet-Computer können?

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Apple beherrscht das Spiel mit den Erwartungen perfekt und hat alle Informationen darüber zurück gehalten. Experten sind jedoch sicher: Apple wird ein Gerät vorstellen, mit dem Videos, Bilder, Magazine und Bücher auch unterwegs angeschaut werden können. Es liegt nahe, dass Apple dafür seine bereits etablierte Infrastruktur von iTunes und AppStore nutzen wird. Im AppStore werden Applikationen angeboten, also kleine Programme für iPhone und iPod-Touch. Damit könnte der Apple-Computer den Modellen der Konkurrenz weit überlegen sein. Im Gegensatz zum elektronischen Lesegerät Kindle von Amazon bietet die Apple-Innovation wohl bisher nicht vergleichbare multimediale und interaktive Möglichkeiten.

? Wie wird das iSlate voraussichtlich aussehen?

Spekulationen, Spekulationen: Das Gerät ähnelt vermutlich einem übergroßen iPhone mit einem Zehn-Zoll-Bildschirm. Damit ist es größer als seine Konkurrenz-Modelle und auch zum Websurfen, Filme schauen und Spielen geeignet. Die Benutzeroberfläche wird über Multitouch-Funktionen per Berührung gesteuert. Eine Tastatur wird es also nur virtuell geben. Zudem werden ein Mobilfunkmodul, W-LAN (drahtloses Netzwerk) und Blue-Tooth (kabelloser Austausch von Daten etwa zwischen zwei Handys) integriert sein.

? Wie teuer wird das Gerät sein?

Analysten sprechen von bis zu 1000 Dollar. Damit kann das Unternehmen aber wohl kaum einen Massenmarkt gewinnen. Daher wird spekuliert, dass Apple mit Mobilfunkanbietern zusammenarbeiten muss. Subventioniert durch einen Daten-Vertrag könnte das Tablet so günstiger in den Handel kommen.

? Inwiefern profitiert Apple davon?

Apple wird voraussichtlich bei dem Verkauf aller Anwendungen mitverdienen. Das bedeutet: 20 Prozent des Verkaufspreises landen beim Unternehmen.

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? Inwiefern wird Apple Einfluss auf die Inhalte nehmen?

Die Bindung an das Apple-Prinzip wird jedoch nicht ohne Einschränkungen vor sich gehen: Die Verlage müssen damit rechnen. dass der Konzern Einfluss auf die Inhalte nehmen wird. So sperrte das Unternehmen bereits bestimmte Anwendungen für das iPhone, da dort nackte Tatsachen gezeigt wurden. Das berichtet der Stern. Um eine solche Sperre zu vermeiden, lasse die Boulevardzeitung Bild bei seiner iPhone-App bereits vorsorglich alle nackten Brüste retuschieren.

? Welche Gerüchte kursieren im Netz?

Auf dem Apple-Blog – dem Internet-Journal von Anhängern des Unternehmens– träumt ein Fan davon, über das iSlate künftig Haushaltsanwendungen zentral zu kontrollieren: Temperatur, Licht, Audio und Video sowie Sicherheit – alles über ein kleines Gerät steuerbar. Auf der Seite www.ifun.de ist ein lustiges Filmchen zu sehen, in dem herumgesponnen wird, was das iSlate wohl sein könnte. Ebenfalls dort zu finden, ist ein Live-Ticker, der die Zeit bis zur Lüftung des Geheimnisses herunterzählt.

Von Yvonne Albrecht

Hintergrund: Rekordquartal bei Apple

Die rege Nachfrage nach dem iPhone und Mac-Computern hat Apple den höchsten Quartalsgewinn seiner Geschichte beschert. Der Nettogewinn kletterte um mehr als ein Drittel auf 3,38 Milliarden Dollar (2,38 Mrd. Euro). Der Umsatz stieg ebenfalls um ein Drittel auf 15,68 Mrd. Dollar. Apple hatte im Schlussquartal 8,7 Millionen iPhones verkauft, doppelt so viele wie vor Jahresfrist. (apn)

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