Leitungs- oder Mineralwasser? Zu diesem Wasser sollten Sie täglich greifen

Zwei bis drei Liter Flüssigkeit täglich gelten für gesunde Erwachsene als ausreichend. Viele greifen zu Leitungswasser: Ist das am Ende schädlich?
- Wir verlieren ständig Wasser, indem wir schwitzen. Um den Wasserhaushalt stabil zu halten, empfehlen Ernährungswissenschaftler täglich 35 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht, bei viel Sport, Säuglingen und Kindern etwas mehr.
- Am besten geeignet sind Wasser, ungesüßte Tees und Fruchtsaftschorlen. Wer gerne zu Wasser greift, fragt sich unweigerlich: Ist Mineralwasser oder Leitungswasser die bessere Option?
- Unabhängige Institute kommen zu einem eindeutigen Ergebnis.
Sie stillen Ihren Durst mit Leitungswasser, weil sie Kistenschleppen leid sind? Damit tun Sie nicht nur dem Geldbeutel etwas Gutes: "Löschen Sie Ihren Durst mit Wasser aus der Leitung: Das ist das kostengünstigste und umweltfreundlichste Getränk", so die Empfehlung des Umweltbundesamts (UBA). Ständige Kontrollen durch Wasserversorger gewährleisten, dass es ohne Bedenken getrunken werden kann. "Das Trinkwasser größerer Trinkwasserversorger besitzt eine gute bis sehr gute Qualität", heißt es in der aktuellsten Bericht der Bundesregierung.
Als das am besten kontrollierte Lebensmittel Deutschlands gelten für Leitungswasser strenge Grenzwerte, die als gesundheitlich unbedenklich gelten. So darf in einem Liter Trinkwasser* nicht mehr als 0,01 Milligramm (mg) Blei, 2 mg Kupfer, 0,02 mg Nickel und 50 mg Nitrat enthalten sein. Außerdem darf ein Liter Trinkwasser nie mehr als 0,1 Mikrogramm (µg) eines Pestizids enthalten und die Gesamtkonzentration aller Pestizide darf 0,5 µg nicht überschreiten, wie das UBA meldet. Wer jetzt doch zum Mineralwasser tendiert, sollte weiterlesen.
Lebenslang Leitungswasser trinken - ohne Bedenken möglich
Die oben genannten Grenzwerte sind für gesunde Menschen unbedenklich. Die Trinkwasseraufbereitung durch Wasserwerke und andere Wasserversorger in Deutschland gewährleistet, dass der größte Teil schädlicher Substanzen aus dem Wasser gefiltert wird. "Alle Grenzwerte für Stoffe im Leitungswasser sind so angelegt, dass der Mensch keinen gesundheitlichen Schaden davonträgt, wenn er sein Leben lang täglich dieses Wasser trinkt", so das Wissenschaftsportal Quarks.
Wasserwerke haben allerdings mit Nitrat aus stickstoffhaltiger Düngung in der Landwirtschaft zu kämpfen, das als für den Menschen krebserregend* gilt. Laut UBA halten 18 Prozent des Grundwassers in Deutschland den Schwellenwert von 50 Milligramm Nitrat je Liter nicht ein. Zwar stellen Wasserversorger durch das Vermischen belasteten und unbelasteten Wassers fast überall unbedenkliche Wasserqualität sicher, so heißt es: "In (nahezu) allen Proben der amtlichen Trinkwasserüberwachung wird der Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter nicht überschritten". Über pflanzliche Lebensmittel würden Menschen deutlich mehr Nitrat aufnehmen als über Trinkwasser. Restliche Zweifel können allerdings nur durch die Information durch den örtlichen Wasserversorger ausgeräumt werden. Auf der Webseite Ihres Wasserversorgers können Sie Analysedaten des Leitungswassers vor Ort einsehen oder anfordern.
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Gesundheitsamt gibt Auskunft über Bleigehalt im Leitungswasser
Leitungswasser enthält mehr Mineralstoffe wie Kalzium oder Magnesium als so manches Mineralwasser. Jedoch ist der Anteil von Ort zu Ort unterschiedlich. Welche Mineralstoffe Ihr Wasser enthält und wie hart es ist, weiß Ihr Wasserversorger, wie die Stiftung Warentest informiert. Wer dagegen Informationen über den Bleigehalt des heimischen Trinkwassers einholen möchte, muss sich an das Gesundheitsamt wenden. Bleianalysen gibt es ab 18 Euro und oft sogar gratis, wenn im Haushalt Kleinkinder oder Schwangere leben.
Doch auch wenn die Schadstoffbelastung und der Mineralstoffgehalt von Ort zu Ort variieren: Für Erwachsene ist das Trinken von Leitungswasser in ganz Deutschland unbedenklich: "Leitungswasser kann in Deutschland ohne Bedenken getrunken werden, da es gesetzlich festgelegte, analytisch kontrollierbare Anforderungen erfüllen muss", so die Techniker Krankenkasse.
Mehr Quellen: www.umweltbundesamt.de
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jg
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