Gefahr Lungenembolie – bei diesen Symptomen ist schnelles Handeln gefragt

Bei einer Lungenembolie verstopft ein Gefäß in der Lunge. Der lebensgefährliche Zustand wird häufig nicht rechtzeitig diagnostiziert. Wie Sie erste Anzeichen erkennen und richtig handeln.
Bei einer Embolie wandert ein Blutgerinnsel zu einem Blutgefäß und verschließt dieses. Dabei entstehen die Gerinnsel (Thrombosen*) meistens in den Bein- oder Beckenvenen, die Blut zum Herzen befördern. Theoretisch können jedoch auch beispielsweise Luft, Kalkablagerungen oder Fremdkörper in den Gefäßen eine Embolie auslösen.
Sind lebenswichtige Gefäße davon betroffen, kann unter Umständen ein Schlaganfall oder ein Herzinfarkt die Folge sein. Wie gefährlich eine Lungenembolie ist, hängt unter anderem von der Größe des verschlossenen Gefäßes ab. Während bei kleineren häufig kaum oder nur leichte Beschwerden auftreten, kann die Blockade eines großen Lungengefäßes lebensbedrohlich sein. Auch das Alter des Patienten sowie sein Gesundheitszustand spielen, laut ndr.de, eine Rolle. Ebenso entscheidend: Wie schnell wird die Embolie entdeckt und behandelt?
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Lungenembolie: Diese Risikogruppen gibt es
In manchen Situationen sind Menschen besonders anfällig für Blutgerinnsel und somit auch für eine Lungenthrombose. Etwa, wenn der Blutfluss im Körper verlangsamt ist. Dazu kommt es beispielsweise bei langem Sitzen auf Flugreisen oder wenn frisch Operierte für längere Zeit im Bett bleiben müssen. Weitere Risikofaktoren sind zudem:
- Bestimmte Medikamente wie die Pille
- Schwangerschaft
- Starkes Übergewicht
- Rauchen
Auch Gefäßverkalkungen oder eine Venenschwäche in den Beinen erhöhen die Wahrscheinlichkeit für Thrombosen.
Lungenembolie: Bei ersten Anzeichen schnell handeln
Bei einer Lungenembolie ist schnelles Handeln gefragt. Gerade, wenn gleich zu Beginn Kreislaufprobleme als Symptom auftreten, befindet sich der Betroffene in einem kritischen Zustand – etwa 15 Prozent der Patienten überleben mit diesen Symptomen, der apotheken-umschau.de nach, die Embolie nicht.
Weitere Warnzeichen für den Gefäßverschluss sind unter anderem:
- Plötzliche Luftnot
- Herzrasen
- Schmerzen beim Atmen
- Bewusstlosigkeit
Besteht der Verdacht einer Embolie, sollte umgehend ein Notarzt verständigt werden. Bis dieser kommt, sollte der Patient sich so wenig wie möglich bewegen. Falls ein Herz-Kreislauf-Stillstand eintritt, sind unverzüglich Wiederbelebungsmaßnahmen notwendig.
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Therapiemethoden bei Lungenembolie: operativ bis medikamentös
Im Krankenhaus diagnostiziert der Arzt eine Lungenembolie mithilfe einer Computertomografie. Dabei erkennt er unter anderem, wie sehr sich der Verschluss bereits auf das Herz ausgewirkt hat. Die anschließende Therapie orientiert sich am Ausmaß der Beschwerden. In etwa 80 Prozent aller Fälle reicht eine Behandlung mit Blutverdünnern aus. Diese lösen das Gerinnsel auf und sorgen dafür, dass das Blut wieder richtig zirkulieren kann. Anders sieht es bei schweren Embolien aus.
Besteht die Gefahr eines Herzversagens, bekommen Patienten spezielle Medikamente über die Vene verabreicht. Ärzte sprechen dann auch von einer Fibrinolyse. Möglich ist auch eine Behandlung mit einem Katheter, mithilfe dessen das Gerinnsel zerkleinert wird. Schlägt keine der Maßnahmen an, ist eine Operation die letzte Option, bei der das Gerinnsel entfernt wird.
Damit es nach der erfolgreichen Behandlung nicht wieder zu einer Embolie kommt, ist es wichtig, die Ursachen des Gerinnsels zu klären. Zudem müssen Patienten manchmal sogar dauerhaft Blutverdünner einnehmen. Was hilft, eine Embolie zu vermeiden? Beispielsweise regelmäßige Bewegung, gerade bei Menschen, die berufsbedingt lange sitzen oder viel reisen. Auch ausreichend Flüssigkeit, der Abbau von Übergewicht und Verzicht aufs Rauchen sind wirksame Maßnahmen. (lw) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.