Rauchen im Auto: Wer gegen Verbot verstößt, muss 3.000 Euro Strafe zahlen
Kommt nach dem Rauchverbot in Lokalen und Diskotheken auch eins fürs Auto? Schließlich gefährdet man damit auch Beifahrer. Das soll sich nun ändern.
Berlin – Vor einiger Zeit hat das Bundesgesundheitsministerium berichtet, dass zumindest bei den Jugendlichen immer weniger rauchen. Demnach habe man in dieser Altersgruppe einen deutlichen Rückgang in der Raucherquote feststellen können. Zudem wurde vor einigen Jahren das Rauchverbot in Bars, Kneipen und Diskotheken eingeführt. Doch im eigenen Pkw dürfen Raucher qualmen, so viel sie wollen, auch wenn andere Personen anwesend sind. Doch einige Bundesländer, darunter Nordrhein-Westfalen, Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, wollen jetzt auch dort ein Rauchverbot zum Schutz von Beifahrern beantragen.
Rauchen im Auto: Wer gegen Verbot verstößt, muss 3.000 Euro Strafe zahlen

Hierzu haben sie im Bundesrat eine Änderung des Paragrafen 1,2 und 5 des Bundesnichtraucherschutzgesetzes (BNichtrSchG) auf den Weg gebracht. Diese besagt, dass es verboten ist, im Beisein von Minderjährigen und Schwangeren in Zukunft im Auto zu rauchen. Wer gegen das geplante Verbot verstößt, dem drohen saftige Bußgelder zwischen 500 und 3.000 Euro. Die Strafe soll auch fällig werden, wenn Fenster und/oder Schiebedach geöffnet sind. Cabrios, deren Verdeck komplett geöffnet sind, sind allerdings vom Rauchverbot ausgenommen.
Die Bundesländer begründen ihren Vorschlag damit, dass das Rauchen im Auto besonders für Kinder und Schwangere gesundheitsschädlich sei und man sie nur auf diese Weise schützen könne. Schließlich dürfe man das Risiko des Passivrauchens nicht unterschätzen, weltweit würden jährlich 166.000 Kinder an den Folgen sterben, heißt es in dem Gesetzesentwurf. Das Risiko dafür ist in geschlossenen Räumen wie Pkws stark erhöht, da hier Kleinkinder und Jugendliche den giftigen Dämpfen direkt ausgesetzt sind und diese einatmen.
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Rauchen im Auto: Geht der Gesetzesentwurf durch?
Eine Messung des Deutschen Krebsforschungszentrums (dkfz) habe demnach ergeben, dass die Schadstoffbelastung in einem verrauchten Auto rund fünfmal so hoch ist wie in einer durchschnittlich verrauchten Bar. Dem dkfz zufolge sollen hierzulande aktuell eine Million Minderjähriger Tabakrauch im Auto ausgesetzt sein. Diesen könne infolgedessen Atemwegsbeschwerden und -erkrankungen, eine beeinträchtigte Lungenfunktion, Mittelohrentzündungen und Schlimmeres drohen.
Doch was geschieht als nächstes? Als nächstes muss auch noch der Bundestag zustimmen, bevor der Vorschlag durchgewunken wird. Übrigens: In anderen europäischen Ländern wie Großbritannien, Italien, Griechenland, Frankreich sowie Österreich ist das Rauchen im Auto bereits untersagt.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.