Ausreichend schlafen: Nachteulen sind anfälliger für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Forschende haben untersucht, welchen Einfluss die Einschlafzeit auf die Gesundheit hat. Nachteulen haben dabei ein höheres Risiko, an bestimmten Krankheiten zu erkranken.
Wenn es um die optimale Einschlafzeit geht, scheiden sich die Geister. Während manche von Natur aus eher Nachtmenschen beziehungsweise Langschläfer sind, gehören andere zu den Frühaufstehern. Als „Nachteulen“ werden diejenigen bezeichnet, die spät zu Bett gehen und auch erst spät aufstehen. „Lerchen“ sind dagegen Menschen, die früh einschlafen und auch früh aufstehen. Für diejenigen, die gerne die Nacht durchmachen, gibt es nun allerdings schlechte Nachrichten: So haben Wissenschaftler aus den USA herausgefunden, dass Nachteulen möglicherweise ein höheres Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben.
Ausreichend Schlaf: Nachteulen sind anfälliger für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Forscher der Rutgers University in New Jersey (USA) konnten in einer aktuellen Studie feststellen, dass der individuelle Schlaf- und Wachzyklus nicht nur den Tagesablauf bestimmt. Die Einschlafzeit scheint auch eng mit dem Risiko für chronische Krankheiten zusammenzuhängen. So erkranken Menschen, die gerne lange aufbleiben und morgens lange schlafen, möglicherweise häufiger an Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Beschwerden. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal „Experimental Physiology“ veröffentlicht.

Im Rahmen der Studie untersuchten die Forschenden um Professor Steven Malin insgesamt 51 Erwachsene im Alter von 54 bis 55 Jahren. Rund die Hälfte der Probanden gehörte dabei dem Morgentyp an, während die anderen zu den Nachtmenschen zählten. Um andere Faktoren auszuschließen, wählten die Wissenschaftler Menschen aus, welche Nichtraucher waren sowie keine schwerwiegenden Herz-Erkrankungen, Diabetes-Typ-2 oder Fettleber vorwiesen. Alle Teilnehmer betätigten sich zudem weniger als eine Stunde pro Woche sportlich.
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Ausreichend Schlaf: Individueller Rhythmus beeinflusst Gesundheit
Um den Einfluss desTag-und-Nacht-Rhythmus auf die Gesundheit zu untersuchen, analysierte das Team um Steven Malin, Professor für Stoffwechsel und Endokrinologie an der Rutgers Universität, das Aktivitätsverhalten beider Gruppen. Im Mittelpunkt standen dabei Werte von Insulin, die Körpermasse sowie der Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel.
Das Ergebnis: Der Körper der Nachteulen ist laut den Forschern weniger in der Lage, Fett zur Energiegewinnung zu verbrennen und neigt daher eher dazu, dieses Fett als Reserve anzusammeln. Bei denjenigen, die zu den Frühaufstehern gehören, nutzt der Organismus das Fett dagegen häufiger als Energiequelle. Diese Faktoren können die Entwicklung schwerwiegender Krankheiten wie Diabetes-Typ-2 und Herz-Kreislauf-Beschwerden begünstigen. Doch warum ist es wichtig, die eigenen Schlafpräferenzen zu kennen?
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Ausreichend Schlaf: Gesundheitsrisiken durch gesunden Lebensstil verringern
Der Tag-Wach-Rhythmuswird durch das Auf- und Untergehen der Sonne bestimmt. Zudem hat jeder Mensch eine individuelle Präferenz. Der sogenannte Chronotyp, also ob man „Lerche“ oder „Eule“ ist, beeinflusst jedoch nicht nur den Schlaf, sondern auch Aktivität und Hunger. Laut Studienautor Steven Malin, Professor für Stoffwechsel und Endokrinologie an der Rutgers Universität, ist das Wissen um den eigenen Chronotypen daher entscheidend, um das Krankheitsrisiko zu verringern und einen gesunden Lebensstil zu führen.
"Meine Hoffnung ist, dass diese Ergebnisse eine physiologische Erklärung dafür liefern, warum Menschen ein erhöhtes Krankheitsrisiko haben", erklärte Steven Malin gegenüber dem Gesundheitsmagazin Health. "Im Gegenzug können die Menschen die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um sich körperlich zu betätigen, sich über den Tag ausgewogen zu ernähren und Essen am späten Abend zu vermeiden."
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.