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Long und Post Covid: Bis zu 40 Prozent der Corona-Patienten betroffen – das ist der Unterschied der Begriffe

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Von: Juliane Gutmann

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Erschöpfung, Schlafstörungen und Probleme beim Atmen, : Bis zu 41 Prozent der Corona-Patienten sind von Long Covid betroffen, so das Robert Koch-Institut. Ist Post Covid dasselbe? 

Virus-Varianten, Long Covid, Post Covid: Die Corona-Pandemie hat viele Begriffe in unseren Wortschatz gespült. Doch viele sind nicht selbsterklärend. Oder können Sie Long und Post Covid voneinander unterscheiden? Diese Wissenslücke kann geschlossen werden. Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege definiert die Krankheitsbilder unter Berufung auf die Leitlinienempfehlung des britischen National Institute for Health and Care Excellence (NICE) wie folgt:

Long Covid Symptome wie Abgeschlagenheit, depressive Verstimmung oder Kurzatmigkeit können also im Anschluss an eine akute Corona-Erkrankung vier bis zwölf Wochen nach Symptombeginn noch bestehen. Der Begriff Long Covid umfasst aber auch Post Covid Symptome, die noch zwölf Wochen nach der Corona-Erkrankung nicht abgeklungen sind, so das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege weiter.

Junge Frau liegt auf dem Sofa mit geschlossenen Augen
Auch junge Menschen können von Long Covid betroffen sein. Ein typisches Symptom: Erschöpfung. (Symbolbild) © Bernd Friedel/Imago

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Wie oft kommt es zu Long Covid? Studien kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen

Bis zu 15 Prozent aller Corona-Erkrankten haben mit Long Covid und zwei Prozent mit Post Covid zu kämpfen, schätzt die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) dem Bundesministerium für Gesundheit zufolge. Verlässliche, repräsentative Daten zum Anteil der Erkrankten mit Langzeitfolgen würden aber noch nicht vorliegen, heißt es weiter. Das Robert Koch-Institut (RKI) informiert, dass unterschiedliche Studien zu sehr unterschiedlichen Schätzungen in Hinblick auf Long Covid Fälle kommen. Je nach Datenbasis, Falldefinition und Studienmethodik variiert der Anteil von Long Covid in Studien mit Erwachsenen ohne Hospitalisierung zwischen 7,5 und 41 Prozent, so das RKI. Bei Erwachsenen, die wegen Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden mussten, wurden bei 37,6 Prozent gesundheitliche Langzeitfolgen berichtet, heißt es weiter.

Eine Coronaschutzimpfung soll nicht nur die Gefahr schwerer Krankheitsverläufe reduzieren, sondern auch das Long Covid Risiko senken. Auch die Long-Covid-Expertin Dr. Jördis Frommhold, Chefärztin der Abteilung für Atemwegserkrankungen und Allergien an der Median Klinik in Heiligendamm, rät eindringlich zur Coronaschutzimpfung. „Mittlerweile gibt es viele Studien, die zeigen, dass eine Impfung die Wahrscheinlichkeit, an Long Covid zu erkranken, um 70 Prozent reduziert“, so die Medizinerin. Sie geht davon aus, dass rund zehn Prozent der ungeimpften Menschen, die von Covid-19 genesen sind, Long Covid bekommen. Manche Untersuchungen würden Frommhold zufolge ergeben, dass es ganze 40 Prozent sind. Die Geimpften würden einen besseren Long Covid-Schutz genießen. Hier sind es Frommhold zufolge unter den Genesenen fünf Prozent, die Corona-Langzeitfolgen entwickeln.

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