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Tagesausflug nach Venedig: Touristen müssen Besuch vorab reservieren

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Venedig: Markusplatz
Die italienische Lagunen-Stadt Venedig will bis zum Sommer Touristen verpflichten, ihren Ausflug in die Altstadt zu reservieren. © Francisco Seco/AP/dpa

Venedig hat beschlossen, in Sachen Tourismus neue Wege zu gehen. Um den Massen künftig besser Herr zu werden, werden Besuche der Altstadt reservierungspflichtig.

Venedig - Die italienische Lagunen-Stadt Venedig will bis zum Sommer Touristen verpflichten, ihren Ausflug in die Altstadt vorab zu reservieren. Ab 2023 sollten Besucher dann ein Ticket kaufen, um das historische Zentrum besichtigen zu können, sagte der Tourismus-Beauftragte Venedigs, Simone Venturini.

Ab wann die kostenlose Online-Reservierung nötig sei, wolle die Stadt in den kommenden Wochen mitteilen. Damit will die Kommune besser vorausplanen können, wie viele Menschen sich in der Stadt aufhalten werden. Wie die italienische Tageszeitung La Repubblica berichtet, soll dann ab Juni eine sechsmonatige Testphase folgen, bei der Besucher sich auf einer Webseite für das Eintrittsgeld anmelden müssen. Je nach Saison soll eine Gebühr von 3 und 10 Euro fällig werden. Im Gegenzug erhalten Touristen ermäßigte Eintrittspreise für Museen oder anderen Einrichtungen. An Details soll aber noch gefeilt werden. Betroffen sind aber nur Tagesausflügler – Übernachtungsgäste müssen keine Eintrittsgebühr zahlen.

Nach Corona-Pandemie: Massentourismus nimmt wieder an Fahrt auf

Rund um Ostern waren nach Medienberichten Hunderttausende Besucher in Venedig. An den beliebten Sehenswürdigkeiten wie dem Markusdom bildeten sich lange Schlangen. „Der Tourismus in Venedig geht wieder los“, schrieb Bürgermeister Luigi Brugnaro am Ostermontag auf Twitter. „Heute haben viele verstanden, dass eine Buchung für die Stadt der richtige Weg für ein ausgewogenes Tourismusmanagement ist“, erklärte er weiter.

Das Ticket für 2023 ist vor allem für Tagesausflügler in das UNESCO-Weltkulturerbe wichtig. Wer ein Hotel in Venedig bucht, soll sich laut Venturini nicht darum kümmern müssen. Einheimische bräuchten das Ticket sowieso nicht. Viele von ihnen sind seit Jahren über den Massentourismus in der „Serenissima“ verärgert. Während der Corona-Pandemie brachen die Besucherzahlen deutlich ein, doch die Forderung war, für die Zukunft die Touristenströme besser zu kontrollieren. (dpa)

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