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Reisen nur noch mit Booster? Griechenland prescht mit Forderung vor – EU passt Empfehlung an

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Von: Franziska Kaindl

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Blick vom Stadtberg Athens, dem Lykabettus, auf den Akropolishügel bei Sonnenuntergang.
Griechenland prescht wieder vor, was das Corona-Impfzertifikat betrifft. © Nektaria Balomatini/Imago

Griechenland fordert eine Booster-Pflicht für ältere Menschen. Nur dann sollten sie aus Sicht der Regierung innerhalb Europas reisen dürfen.

Wie schon im Sommer bei den Corona-Impfzertifikaten, preschte Griechenland auch jetzt wieder vor*, was eine Pflicht zur Booster-Impfung betrifft. Regierungschef Kyriakos Mitsotakis forderte in einem Brief an die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, dass ein Impfnachweis ab der Zweitimpfung nur noch sechs Monate gültig sein soll – sofern die Person älter als 60 Jahre ist. Nur mit einer vorhandenen Booster-Impfung sollen die Betroffenen weiterhin in der EU reisen dürfen.

Booster-Pflicht für Reisen in der EU? Immer mehr Länder verschärfen Corona-Maßnahmen

„Es darf keine Zeit verloren gehen“, hieß es in dem Schreiben von Mitsotakis, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtete. Es soll demnach vermieden werden, dass die Immunität nachlasse, so wie es bereits in vielen Ländern Europas der Fall sei. Bereits in der Vorwoche erklärte der Regierungschef in einer Fernsehansprache, dass er sich für die Umsetzung seiner Forderung stark machen wolle. Derzeit verschärfen viele EU-Länder aufgrund steigender Corona-Fallzahlen wieder ihre Corona-Maßnahmen – allen voran auch Deutschland, wo nun flächendeckend die 2G-Regel für den Zutritt zu Freizeiteinrichtungen gilt. Auch in Dänemark wurde inzwischen der ausgerufene „Freedom Day“ wieder zurückgenommen und erneut Corona-Regeln beschlossen.

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EU stellt neue Pläne vor: Booster-Impfung nach neun Monaten Pflicht?

Mittlerweile hat die EU auch auf die Forderung nach einer Booster-Impfung reagiert – und beschränkt diese nicht auf eine bestimmte Altersgruppe: „Wir schlagen eine Gültigkeitsdauer von neun Monaten für den EU-weiten Impfpass vor, danach würde er ohne den Nachweis einer Auffrischungsimpfung seine Gültigkeit verlieren“, sagte Justizkommissar Didier Reynders vergangene Woche in Brüssel. Damit sei die Empfehlung des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) zu einer Auffrischungsdosis nach sechs Monaten berücksichtigt – anschließend blieben noch drei Monate, um sich impfen zu lassen.

Allerdings handelt es sich hierbei nur um einen Vorschlag – die Mitgliedstaaten sollen selbst entscheiden, wie lange der digitale Impfpass seine Gültigkeit behalten soll. „Wir sehen ein klares Risiko, dass unterschiedliche Ansätze in den Ländern das Vertrauen in das System des Corona-Impfzertifikats gefährden und die Freizügigkeit innerhalb der Union behindern könnten“, so Reydners. Die Kommission schlägt vor, die neuen Regelm am 10. Januar einzuführen. Zudem soll auch bei Nicht-EU-Reisenden die Gültigkeitsdauer von neun Monaten bis zu einer Auffrischimpfung gelten. Zusätzlich sollen weitere Maßnahmen ergriffen werden.

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EU-Länder teilweise schon mit eigenen Booster-Regeln

In Griechenland selbst hat Mitsotakis die Regeln bereits angepasst: Hier müssen alle Menschen über 60 Jahren spätestens sieben Monate nach der letzten Dosis ihre Auffrischimpfung erhalten, um weiterhin als „vollständig geimpft“ zu gelten. Auch in Frankreich gibt es bereits eigene Regeln: Alle über 65 Jahren müssen spätestens sechs Monate nach der letzten Impfung zur Auffrischung, damit ihr Nachweis gültig bleibt. (fk) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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