Diese Lösung würde für die Fritzlarer Piloten bedeuten, dass sie einfacher auf ihre Flugstunden kommen – und auch der Wartungsaufwand, den die Techniker betreiben müssten, wäre wohl deutlich geringer. Der H145M ist eine militärische Version des zivilen Hubschraubers H145. „Von der Stange kann man auch dieses Modell für uns nicht kaufen“, sagt der Fritzlarer Presseoffizier Remo Templin-Dahlenburg. Es seien Anpassungen nötig, damit der Hubschrauber als leichter Kampfhubschrauber verwendet werden kann. So müsste beispielsweise eine entsprechende Bewaffnung ergänzt werden. Eine Beschaffung könnte laut dem Presseoffizier zeitnah erfolgen.
Möglicherweise wären die ersten Maschinen, die vorerst hauptsächlich der Schulung des Personals dienen würden, bereits im Jahr 2026 am Standort Fritzlar verfügbar. „Geht man von einer Nutzungsdauer des Tigers bis 2038 aus, dann ist das auf jeden Fall mehr als nur eine Übergangslösung“, sagt Presseoffizier Templin-Dahlenburg. Tiger und H145M würden zwölf Jahre lang parallel betrieben werden.
„Der H145M kann nicht das, was der Tiger kann“, sagt Templin-Dahlenburg. Aber er ist schnell verfügbar. Und: Wegen der höheren Einsatzbereitschaft könnten die Piloten damit wieder viel fliegen, was auch eine gute Werbung für die Heeresflieger sei. „Aber es ist eben ein ziviles Modell, das zu einem Kampfhubschrauber umgebaut wird.“ Der Tiger ist im Vergleich deutlich schneller, besitzt eine höhere Reichweite und kann mehr Gewicht, also mehr Sprit und mehr Munition, tragen. „Daher muss man sich viele Gedanken machen, wie man einen H145M in bestimmten Szenarien einsetzt.“
Der Presseoffizier ist sich sicher: „Wenn die Entscheidung kommt, werden wir alles dafür tun, das System bestmöglich an den Start zu bringen. Wir werden dann das einzige Regiment mit einem leichten Kampfhubschrauber sein.“ Im europäischen Vergleich wäre die Entscheidung für einen leichten Kampfhubschrauber eine Sonderlösung. (Daniel Seeger)