Ärger über Post in Nordhessen – Auch Rewe-Flyer kommen verspätet an

Verspätete Briefe, vor allem montags oft keine Zustellung: In Guxhagen (Schwalm-Eder-Kreis) kommen viele Briefe zu spät an. Die Post hat aber eine Erklärung.
Guxhagen – Die Postzustellung in der Gemeinde ist seit längerer Zeit mangelhaft. Das findet der Guxhagener Bernd Deichmann. „Montags werden überhaupt keine Briefe ausgetragen, in den darauffolgenden Tagen erfolgt die Zustellung nach nicht nachvollziehbaren Prinzipien.“ Das Problem montags bestehe bereits seit seinem Zuzug im Januar 2018, seit Ende 2021 sei es noch schlimmer geworden. „Die Krönung war die Zustellung vergangene Woche.“ Briefe seien erst am Mittwoch zugestellt worden.
Ein anderes Problem hat der Rewe-Markt in Guxhagen, der über die Post jede Woche Werbeflyer zustellen lässt, die bis spätestens samstags in den Guxhagener Briefkästen sein sollen. „Jeden Montag beschweren sich Kunden, dass sie keine Flyer bekommen haben“, sagt ein Vertreter des Marktes, der nicht namentlich genannt werden möchte. Die würden dann meist erst Dienstag oder Mittwoch zugestellt. „Bereits seit etwa zwei Jahren besteht das Problem und es hat sich in den vergangenen sechs bis acht Wochen verschlechtert.“
Post-Ärger in Guxhagen: Montags nur reduzierte Teams
„Höchstens zwei Prozent der Post einer Woche wird an Montagen zugestellt“, erklärt Thomas Kutsch, Pressesprecher der Deutschen Post. Der Grund: „90 Prozent aller Briefe werden gewerblich versendet“, sagt er. „Da kaum ein Unternehmen am Wochenende arbeitet, ist die Briefmenge montags am geringsten.“
Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern habe Deutschland eine durchgängige Samstagszustellung, Briefe und Pakete der Vorwoche würden bereits überwiegend an diesem Tag zugestellt. „Das erklärt, warum wir am Montag mit reduzierten Teams arbeiten und die Kunden in der Regel am Montag wenig oder keine Post in ihren Briefkästen vorfinden.“
Deutsche Post kämpft mit Fachkräftemangel und will 10.000 Mitarbeiter einstellen
Wegen des Fachkräftemangels und Corona-Ausfällen käme es gelegentlich dazu, dass die verbliebenen Postmitarbeiter in ihrer Arbeitszeit von höchsten 10 Stunden und 45 Minuten, inklusive Pause, am Tag nicht die gesamte Post zustellen könnten. „Was übrig bleibt, erreicht die Empfänger am Folgetag“, sagt Kutsch. Es sei dem Unternehmen, aber wichtig, seine Mitarbeiter nicht zu überlasten. „Daher helfen auch schon leitende Mitarbeiter beim Austragen.“ Und das Weihnachtsgeschäft mit besonders vielen Sendungen steht erst noch bevor. Daher wolle die Deutsche Post noch 10.000 Mitarbeiter deutschlandweit einstellen, derzeit seien es 100.600. „Nur so können wir eine reguläre Postzustellung gewährleisten.“ (Fabian Becker)
Ärger hatte auch ein 76-Jähriger aus Guxhagen, allerdings mit seiner Rentenzahlung: Der Mann musste einen Versorgungsausgleich für seine Ex-Frau bezahlen – obwohl diese bereits gestorben war.