Auch Zobel spricht sich dafür aus. „Es ergibt keinen Sinn, wenn Mörscher nach Melsungen, Rotenburg oder wer weiß wohin fahren müssen, um auf die Gemeinde zu gehen“, sagt er. Daher sei es wichtig, alles dafür zu tun, dass Morschen selbstständig und die Verwaltung vor Ort ansprechbar bleibe.
Leser Andreas Gründel fragte, ob die Gemeinde mehr für die Kultur tun könnte. „Wir machen schon viel, zum Beispiel Ring ums Rathaus und das Silobrand-Festival hat der Bauhof unterstützt“, sagt Böhm. „Wir würden gern mehr machen, aber dazu müsste es finanziell besser aussehen.“ Zobel schlägt vor, die Gemeinde könnte mehr werben, zum Beispiel auf der Internetseite und in der Zeitung. „Sie könnte mehr tun, als nur Genehmigungen zu erteilen, Kabel auszuleihen und ab und zu Wasserrechnungen zu erlassen.“
Welcher Kandidat soll Morschens neuer Bürgermeister werden? Zur Wahl stehen am Sonntag, 25. September, Ingo Böhm (unabhängig) und Roland Zobel (FDP). Beide haben sich Ihren und unseren Fragen gestellt und dabei zu verschiedenen Themen Stellung genommen.
Seit 2016 gibt es in Morschen keinen Jugendpfleger mehr. Nachdem der letzte in den Ruhestand gegangen war, wurde die Stelle nicht neu besetzt. Damals stimmte auch die FDP zu, wie FDP-Bürgermeisterkandidat Roland Zobel bestätigte. Dazu fragte Leserin Julia Kerst: „Ist es denkbar, die Stelle wieder neu zu besetzen?“
Eine volle Stelle werde es nicht mehr geben können, sagte Böhm. Eine Halbe- oder Drittelstelle sei denkbar, eventuell durch eine Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen Malsfeld, Spangenberg oder Alheim.
Zobel sagte dazu: „Das darf nicht am Geld scheitern.“ Es hätte längst gelöst werden können.
Kerst fragte auch, was künftig für die Betreuung von Kindern in den Schulferien geplant sei. „In anderen Kommunen gibt es Ferienprogramme, teilweise mit Fahrgemeinschaften und Fahrdiensten“, sagt Zobel. Die Gemeinde solle schauen, was diese Kommunen machen und dabei auch die Vereine, Verbände, Forstämter und die Jagdgenossen einbinden.
„Es gab bereits eine Ferienbetreuung von der Schule“, sagt Böhm. Jetzt müsse die Gemeinde mit der neuen Direktorin sprechen, wie die Betreuung nach zwei Jahren Corona wieder aufleben könnte.
Ein Leser fragte nach Verbesserungen bei der Zusammenarbeit der Ortsbeiräte. „Die Gemeinde sollte mehr mit den Ortsbeiräten sprechen“, sagte Zobel. „Wir haben in den Ortsbeiräten Menschen, die Dinge mitbringen, die die Gemeinde nicht kann.“ Davon könne sie profitieren. Böhm sagt. „Es gibt Probleme bei Terminen, das könnte besser werden.“ Außerdem wolle er wieder alle Ortsbeiräte einladen, um in großer Runde zu besprechen, was notwendig ist.
Auch bei der Frage, wie der Bauhof effizienter gestaltet werden könnte, brachte Zobel die Ortsbeiräte ins Spiel. Die Bauhofmitarbeiter sollten mit ihnen klären, was wann wo zu erledigen sei und mit Ehrenamtlichen das Nötige tun. Zudem solle es einen Austausch von Maschinen und Qualifikationen mit anderen Kommunen geben.
„Das haben wir schon“, sagt Böhm. So arbeiteten ein Elektriker und ein Maurer aus Alheim gelegentlich für Morschen und auch Maschinen würden ausgetauscht. „Da können wir noch mehr machen, aber wir sind auf einem guten Weg.“
Der Lesertreff zur Mörscher Bürgermeisterwahl, der im Park des Klosters Hayau stattfinden sollte, ist wegen des Wetters ausgefallen. Regen verhinderte, dass wir die vorgesehene Fläche dafür nutzen konnten. Räume mit ausreichender Kapazität standen nicht zur Verfügung. Daher haben sich die Kandidaten Roland Zobel (FDP) und Ingo Böhm (unabhängig) Ihren und unseren Fragen online gestellt. Das ungeschnittene Video finden Sie hier.
(Fabian Becker)