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Verkehrsrowdys prügeln sich mitten auf der A5

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Von: Sebastian Richter

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Bei einer Auseinandersetzung auf der A5 bei Frankfurt geraten zwei Männer aneinander. Schließlich werden sie auf dem Fahrstreifen handgreiflich.

Frankfurt – Zwei Autofahrer haben auf der A5 bei Frankfurt mehrere gefährliche Situationen verursacht. Die beiden gerieten auf der Autobahn in einen Streit, den sie anschließend außerhalb ihrer Autos fortführten – auf der stark befahrenen Autobahn. Auch beim Eintreffen der Polizei ließen sich die beiden Männer im Alter von 48 und 35 Jahren nicht beruhigen. Auf beide Verkehrsrowdys kommen jetzt mehrere Anzeigen zu, wie die Polizei berichtet.

Aber der Reihe nach: Der Vorfall ereignete sich bereits am Freitag (24. März). Beide Fahrer – ein 35-Jähriger in einem Seat und ein 48-Jähriger in einem Mercedes – waren auf der A5 in Richtung Süden unterwegs. Wie die Polizei beschreibt, kam es auf der Autobahn zwischen dem Kreuz Frankfurt und der Ausfahrt Zeppelinheim zu gegenseitigen Provokationen.

Die A5 bei Frankfurt ist nahezu immer voll. Wenn sich dann zwei Männer auch noch auf der Fahrbahn prügeln, kann es schnell gefährlich werden. (Archivfoto)
Die A5 bei Frankfurt ist nahezu immer voll. Wenn sich dann zwei Männer auch noch auf der Fahrbahn prügeln, kann es schnell gefährlich werden. (Archivfoto) © Boris Roessler/dpa

Roadrage auf der A5 bei Frankfurt: Fahrer geraten aneinander

Bisherigen Erkenntnissen nach hatte der 35-Jährige den 48-Jährigen zunächst beim Spurwechsel zum Bremsen gezwungen. Dieser antwortete mit mehrmaligem Drücken der Lichthupe – woraufhin der 35-Jährige sich offenbar so provoziert fühlte, dass er seinen Seat „unnötig stark“ abbremste. Das wiederum ließ sich der 48-Jährige nicht gefallen, überholte den Seat rechtswidrig von rechts und bremste ihn schließlich aus. Beide Autos kamen so auf der linken Spur zum Stehen.

Die A5 gehört zu den am meisten befahrenen Straßen in Hessen – dementsprechend hoch war auch um 20 Uhr noch das Verkehrsaufkommen an dieser Stelle. Kurz hinter den beiden Männern war eine 33-Jährige unterwegs, die glücklicherweise die Stehenden Autos rechtzeitig bemerkte. Sie bremste stark ab und konnte so einen Unfall verhindern. Im Gegensatz zu den beiden Männern zeigte sie sich verantwortungsbewusst – und stellte hinter der Gefahrenstelle ein Warndreieck auf. Wie böse ein Unfall auf der A5 ausgehen kann, zeigte zuletzt eine Massenkarambolage, bei der 15 Menschen verletzt wurden.

Streit eskaliert: Schlägerei auf der Autobahn

Die Männer hatten derweil ihre Autos verlassen „und teilten sich gegenseitig ihre Meinung mit“, wie es im Bericht der Polizei Frankfurt heißt. Dieser Meinungsaustausch eskalierte schließlich: Der 35-Jährige stieß seinen Kontrahenten gegen die Betonleitwand und nahm ihn in den „Schwitzkasten“, so die Polizei.

Die Beamten trafen auch wenig später am Ort des Geschehens ein. Zunächst räumten die Einsatzkräfte den Gefahrenbereich, dann widmeten sie sich den beiden Unruhestiftern. Bei der Befragung war die Stimmung allerdings weiter angespannt: Der 35-Jährige zückte sein Handy, um das Gespräch mitzuschneiden. Davon war der 48-Jährige gar nicht begeistert und forderte ihn mehrfach auf, die Aufnahme zu beenden. Eine Einigung blieb allerdings Fehlanzeige.

Streit auf der A5: Polizei schreitet ein

Die Polizei schritt ein und nahm dem 35-Jährigen das Smartphone ab. Nebeneffekt: Der Mann wurde leicht an der Nase verletzt. Eine ärztliche Behandlung schlug er laut Polizeiangaben allerdings aus.

Am Ende zeichnete die Polizei mehrere Anzeigen, unter anderem wegen Gefährdung des Straßenverkehrs, Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes. Außerdem zog die Polizei die Führerscheine beider Männer ein. „Glücklicherweise entstanden durch diese Wildwestaktion keine weiteren Unfälle und es kam zu keinen verletzten Verkehrsteilnehmern“, heißt es von der Polizei. (spr)

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