Ungewöhnlicher Facebook-Aufruf: Rewe-Marktleiter sucht seine Einkaufswagen

Im Rewe-Markt in der Homberger Drehscheibe fehlen plötzlich etliche Einkaufswagen. Der Marktleiter sucht nun Hinweise zu deren Verbleib.
Homberg – Menschen suchen vieles über das Soziale Netzwerk Facebook – Wohnungen, Freunde oder entlaufene Haustiere. Dass jemand nach Einkaufswagen sucht, ist sehr ungewöhnlich. Was war denn da los?
„Was da genau los ist, kann ich noch nicht sagen“, sagt Rewe-Marktleiter Kai Mohr im HNA-Gespräch. Fakt ist: Von den 150 Einkaufswagen, die der Markt bei der Eröffnung im Dezember 2020 seinen Kunden im Homberger Einkaufszentrum Drehscheibe zur Verfügung stellen konnte, fehlt mittlerweile ein großer Anteil. Mohr spricht von bis zu 80 Wagen. Als der Marktleiter und seine Mitarbeiter den Schwund bemerkten, begannen sie nachzuzählen – und waren über das Ergebnis verblüfft.
„Manche funktionieren einen Einkaufswagen ja auch zu einem Grill um“, sagt Mohr und lacht. Doch das sei mit Blick auf die hohe Anzahl der fehlenden Wagen wohl sehr unwahrscheinlich. Zum Lachen ist dem Homberger mit Blick auf die Kosten nicht zu Mute. 200 Euro koste ihn ein Wagen im Einkauf. Mohr glaubt, dass jemand die Wagen entwendet, um das Metall zu verkaufen.
Fehlende Einkaufswagen im Rewe: „Manche lassen den Wagen irgendwo im Stadtgebiet stehen“
Einen Chip oder eine Geldmünze braucht man für die Einkaufswagen in der Drehscheibe nicht, sagt Mohr. „Die wurden eigentlich mal deshalb eingeführt, damit die Menschen die Wagen wieder in die dafür vorgesehene Box stellen.“ Doch die Supermarkt-Kunden in Deutschland würden ihre Wagen eigentlich nicht einfach stehen lassen, sondern ohnehin zurückbringen. Ein Diebstahlschutz seien die Chips ohnehin nicht. „Manchmal passiert es auch, dass Kunden nachfragen, ob sie einen Wagen ausleihen können, zum Beispiel wenn sie kein Auto haben und den Einkauf nach Hause bringen müssen“, das sei in Einzelfällen auch kein Problem. „Manche fragen auch nicht und lassen den Wagen dann irgendwo im Stadtgebiet stehen“, sagt der Marktleiter. Wenn man dann einen Hinweis bekomme, sammele man die Wagen ein.
Ein direkter Nachteil aufgrund der geringeren Wagenanzahl entstehe für die Kunden nicht. Doch für die Rewe-Mitarbeiter bedeutet sie einen Mehraufwand. Denn: Die Einkaufswagen werden von den Kunden am Parkplatz abgestellt. „Wir müssen jetzt deutlich öfter nach oben gehen und Wagen nach unten holen“, so Mohr. Er bittet um Hinweise zum Verbleib der fehlenden Wagen. Wer etwas gesehen hat, kann sich im Markt melden. (Daniel Seeger)
Der beliebteste Rewe-Markt in der Umgebung liegt übrigens in Lohfelden.