Entertainer und Talkmaster Alfred Biolek ist gestorben: Stars trauern - „Jetzt ist es zu spät“
Alfred Biolek ist gestorben: Das teilte sein Adoptivsohn mit. Der Moderator wurde 87 Jahre alt. Viele Prominente trauern auf Instagram um einen einfühlsamen Menschen.
Update vom 24. Juli, 08.34 Uhr: Nach dem Tod der TV-Legende, ist die Trauer auch in der Welt der Stars groß. Viele Prominente verabschieden sich von Alfred Biolek mit bewegenden Worten über die sozialen Medien. Sänger Sasha schrieb unter ein gemeinsames Foto in schwarz-weiß: „Lieber Alfred, ich wünsche dir eine gute Reise!!! Du warst immer der perfekte Gastgeber, bei dem man freiwillig aus dem Nähkästchen plaudern wollte, ohne dass Du fragen musstest…eine unerreichte Qualität! Ich denke oft daran, als Du mir deine LETZTE große Pfeffermühle direkt aus dem Set von ‚alfredissimo!‘ überreichtest. Sie hat für immer einen Ehrenplatz in unserer Küche, so wie Du in unseren Herzen!“
Schlager-Welt in Trauer: Maite Kelly und Patrick Lindner teilen Erinnerungen an Alfred Biolek
Auch Schlager-Sängerin Maite Kelly veröffentlichte rührende Zeilen auf Instagram. Unter ein Foto des verstorbenen Entertainers schreibt sie: „Danke, Alfred, dass ich ‚Ich‘ sein durfte bei dir! Du hast Menschen berührt, Vorurteile gesprengt und dafür gesorgt, dass wir alle an das Gute im Menschen glauben. Du hast in jeden Menschen reingehört!“, so Kelly.
Riccardo Simonetti traf Biolek zwar nur einmal, war aber trotzdem sofort von dem Moderator in den Bann gezogen. Unter einem gemeinsamen Bild ist zu lesen: „Ich war sofort von seiner Freundlichkeit und seinem Humor gefesselt. Er hat mich zum Essen zu sich eingeladen und leider konnte ich die Einladung nie wahrnehmen. Jetzt ist es zu spät.“
Schlager-Star Patrick Lindner teilt eine Erinnerung mit dem TV-Koch aus einer gemeinsamen Sendung. „Heute noch koche ich nach Deinem Rezept ‚Seeteufel im Schweinenetz‘. Was hab ich zu Dir aufgeschaut und alles gelernt. Du warst charmant, klug, feinfühlig, ein Allrounder im Showgeschäft, immer ein exzellenter Gastgeber. Ein Zuhörer und fantastischer Gesprächspartner. Du hast für Toleranz gekämpft. Nun haben wir Dich für immer im Herzen, lieber Bio, Alfred Biolek, danke für die wunderbaren Momente die wir hatten.“
Jeder der Stars hat seine ganz eigene Geschichte zu Alfred Biolek zu erzählen - und alleine deswegen ist schon klar: Es ist einer von den ganz Großen gestorben.
TV-Legende Biolekt gestorben: Er war Pionier der Talk- und Kochshows
Erstmeldung: Köln - Der Entertainer Alfred Biolek ist tot. Er starb am Freitagmorgen. Der frühere Fernsehmoderator und Talkmaster sei in seiner Kölner Wohnung friedlich eingeschlafen, sagte sein Adoptivsohn Scott Biolek-Ritchie der dpa. Biolek war seit längerem gesundheitlich angeschlagen* gewesen. Er wurde 87 Jahre alt.
Biolek gilt als einer der Pioniere der Talk- und Kochshows in Deutschland. Er war eng mit dem WDR verbunden. Mit Rudi Carrell entwickelte er dort zum Beispiel die Samstagabendshow „Am laufenden Band“, die erfolgreichste Sendung der 1970er Jahre. Parallel sammelte er im „Kölner Treff“ erste Moderationserfahrung und bekam 1978 seine eigene Sendung, „Bio's Bahnhof“. Damit war der Entertainer der erste Moderator, der auch live im TV den Kochlöffel schwang. Sozusagen der Vater der Kochshows, lange vor heutigen Größen wie Steffen Henssler oder Tim Mälzer.
„Meine Zeit ist jetzt zu Ende“ - seit 2007 ist Biolek nicht mehr im TV
Danach war er im deutschen Fernsehen 30 Jahre ständig präsent. Er war eine eigene Marke mit drei Buchstaben: Bio. Seine Ära endete erst 2007 mit der letzten Folge der Kochsendung „alfredissimo“, in der er viele Jahre lang mit Gästen am Herd gestanden, geplaudert und Wein verkostet hatte. „Interessant“, lautete sein Urteil zumeist dann, wenn eine gekochte Promi-Kreation nicht so ganz seinen Vorstellungen entsprach. Neben seiner Kochsendung revolutionierte Biolek aber auch die Talklandschaft im Fernsehen. In „Boulevard Bio“ sprach er mit prominenten Gästen von 1994 bis 2003 und entlockte ihnen Anekdoten. Er sprach dabei mit Größen wie Helmut Kohl, Gerhard Schröder oder auch Britney Spears. Als Biolek seine Fernsehkarriere mit „alfredissimo“ beendete, sagte er: „Meine Zeit ist jetzt zu Ende“.
Alfred Biolek - seit 2010 lebte er zurückgezogen, doch ohne Angst vor dem Tod
2010 zog er sich bei einem Sturz von einer Wendeltreppe schwere Schädelverletzungen zu und fiel ins Koma. Seitdem lebte er recht zurückgezogen in Köln. Einer seiner zwei Adoptivsöhne war im April im Alter von nur 58 Jahren gestorben*.
Noch im Juni 2017 sprach Alfred Biolek in einem Interview über das Älterwerden. Gegenüber dem SZ Magazin erklärte er: „Ich habe keine Beschwerden, der Rücken, die inneren Organe, alles gut, mal zwickt das Knie, aber ich nehme keine Medikamente, nur Kalzium- und Vitamintabletten.“ Und gab außerdem preis, den Tod „nicht unangenehm“ zu finden. Er sagte: „Na ja, ich freue mich noch auf ein paar Jahre, aber irgendwann, so mit Ende achtzig oder Anfang neunzig, kann es von mir aus zu Ende gehen.“
Wie er bereits damals erklärte, stand Biolek selbst nicht mehr hinter dem Herd. Er fühle sich nicht mehr fit genug, das viele Denken und Stehen sei ihm zu anstrengend. (dpa/frs/jh)