Ein Haustier zu haben, könnte helfen, den Verstand im Alter scharf zu halten

Eine Studie aus den USA zeigt, dass ältere Menschen, die ein Haustier besitzen, einen besseren Verstand haben. Diverse Faktoren wirken sich auf das Gehirn aus.
Michigan - Manche Menschen sind dazu bereit, für ihre Haustiere alles zu tun. Immer wieder gibt es solche emotionalen Geschichten, wie die eines Besitzers aus England, der mit seinem Hunde-Opa auf dem Sofa schläft, weil er die Treppen nicht hochkommt*. Für die Tierliebhaber gibt es nun gute Nachrichten: Forscher fanden heraus, dass Haustiere im Gegenzug auch den Menschen gesundheitlich helfen.
In einer Studie testeten Forscher in den USA Erwachsene ab 50 Jahren und ihre kognitiven Fähigkeiten - also die Leistung, wie gut sie zum Beispiel lernen, sich orientieren oder an etwas erinnern können. Dabei untersuchten sie speziell auch Teilnehmer, die ein Haustier besitzen. Das überraschende Ergebnis der Studie: Haustiere helfen, den Verstand im Alter scharf zu halten.
Menschen, die Haustiere besitzen, bleiben laut Studie geistig länger fit
Die Studienteilnehmer, die seit mindestens fünf Jahren ein Haustier besitzen, hatten größere kognitive Vorteile, als Menschen ohne ein Tier. Bei Haustierbesitzern verzögerte sich der Rückgang des Verstands innerhalb der sechsjährigen Studie demnach signifikant gegenüber den tierlosen Probanden. Dieses Ergebnis würde laut den Forschern darauf hindeuten, dass das Halten von Tieren vor einem kognitiven Verfall schützt.
Wer zum Beispiel einen Hund besitzt und dadurch viel körperliche Aktivität durch Spaziergänge betreibt, minimiert Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck oder chronischen Stress - alles Faktoren, die auch der geistigen Fitness schaden können. Allgemein kann durch die Interaktion mit einem Haustier Stress abgebaut werden, was sich positiv auf die kognitive Gesundheit auswirkt.
Weitere Forschung zu Haustieren und dem Verfall des Verstands notwendig
Obwohl es diesen Zusammenhang zwischen Haustieren und dem Zustand des Verstands ihrer Besitzer offenbar gibt, geben die Wissenschaftler nicht den Ratschlag, dass man sich direkt ein Tier zulegen solle. Um diese Verknüpfung besser verstehen zu können, seien weitere Untersuchungen erforderlich. Man könne deshalb noch keine sichere Empfehlung für die Anschaffung eines Haustiers aussprechen, um damit etwas für die Gesundheit des Gehirns zu tun. Dennoch suchen aufgrund des Ukraine-Kriegs ohnehin gerade viele Tiere ein neues Zuhause (BW24* berichtete).
„Wenn jedoch ein Zusammenhang zwischen dem Besitz von Haustieren und der kognitiven Gesundheit besteht, würden solche Daten die Entwicklung von Programmen zur Unterstützung älterer Menschen fördern, die ein Haustier besitzen oder überlegen, sich eins anzuschaffen“, so die Forscher. Sollten weitere Studien die jetzige Thematik bestätigen, könnten beispielsweise eine Abschaffung von Haustiergebühren oder gar eine kostengünstigere tierärztliche Versorgung für Tierbesitzer mit geringerem Einkommen für die Zukunft vorgeschlagen werden. *BW24 ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.