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Mutige Hunde springen aus Helikoptern, um Menschen zu retten

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Von: Jason Blaschke

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Ein Hund springt von einem Helikopter ins Wasser.
An der italienischen Schule der Wasserrettungshunde werden tapfere Mensch-Hunde-Teams ausgebildet. © Italian School of Water Rescue Dogs

In Italien gibt es eine Schule, in der Mensch-Hund-Teams dazu ausgebildet werden, Leben zu retten. Im Einsatz müssen die Tiere unglaubliches leisten.

Italien – Immer wieder erreichen die Menschen über die sozialen Netzwerke emotionale Tiergeschichten, die zeigen, wie stark das Band zwischen Mensch und Tier sein kann. In Großbritannien zum Beispiel schläft ein Besitzer auf der Hunde-Schlafcouch, weil sein treuer Vierbeiner keine Treppen mehr steigen und deshalb nicht mehr mit im Bett schlafen kann. Und auch die emotionalen Storys über die Haustiere von Flüchtlingen aus der Ukraine (BW24* berichtete) sind ein rührendes Beispiel.

Nicht jeder Hund ist für die Ausbildung zum Wasserretter geeignet

Zuletzt hatte sogar eine Studie ergeben, dass sich ein Haustier positiv auf die geistige Gesundheit auswirken kann. Es spricht daher vieles dafür, einen tierischen Begleiter an seiner Seite zu haben. Das weiß auch Ferruccio Pilenga, der zusammen mit Neufundländer Reef an der italienischen Schule der Wasserrettungshunde tapfere Mensch-Hund-Teams dazu ausbildet, Leben zu retten. Die etwa einjährige Ausbildung zum Wasserrettungshund ist nicht einfach, denn die Tiere müssen nicht bloß gute Schwimmer sein.

Auch Mut und Verlässlichkeit sind Berichten von „Ein Herz für Tiere“ zufolge wichtige Eigenschaften, die ein angehender Rettungshund in die Ausbildung mitbringen muss. Kommt es zum Einsatz, müssen sich Mensch und Tier voll und ganz aufeinander verlassen können. „Wenn ich aus dem Boot oder Helikopter ins Wasser springe, folgt mir mein Hund“, sagt Pilenga und ergänzt: „Wir brauchen Hunde, die so etwas machen können.“

Nicht nur Ausdauer und Mut – diese Eigenschaften muss ein Hund für die Wasserrettung mitbringen

Sind Retter und Hund erst einmal im Wasser, beruhigen sie zunächst die in Not geratenen Menschen. Auf Reef kann sich Pilenga dabei immer verlassen. Die Tiere müssen kräftig genug sein, um die Menschen zu retten. Auch deshalb werden bevorzugt Rassen ausgebildet, die mindestens 25 Kilogramm wiegen und keine Scheu vor Wasser haben. Allein wegen der Kraft des Hundes ist es dem Retter möglich, schon im Wasser Personen wiederbeleben zu können.

Dabei müssen die Hunde so schwer sein, dass sie Menschen auch gegen die Strömung und bei Wellengang ziehen können. Es ist also die Kombination aus Kraft und Ausdauer, die ein Wasserrettungshund körperlich mitbringen muss. Laut der italienischen Schule muss ein einzelner Hund ein Rettungsboot mit bis zu 30 Personen zwischen 300 und 2.000 Meter ziehen können. Erfüllt ein Hund all diese Voraussetzungen, bekommt er nach etwa einem Jahr das Zertifikat zum Wasserrettungshund.

Pilenga und Reef sind ein super Team – „zwei sind immer besser als einer“

Dass Hund und Mensch als Team zusammenarbeiten, ist laut Pilenga Voraussetzung. Ist er im Wasser einmal erschöpft, kann er sich an Reef festhalten, der für ihn weiter schwimmt – und umgekehrt. Sein Motto: „Zwei sind immer besser als einer.“ Sind Mensch und Hund als Team perfekt aufeinander eingespielt, können sie problemlos an Einsätzen der Luftwaffe, der Küstenwache oder auch der Feuerwehr teilnehmen.

Mittlerweile gibt es auch im Ausland Schulen für Wasserrettungshunde, die nach der Philosophie der italienischen Schule arbeiten. In Deutschland ist das zum Beispiel die Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes in Augsburg. Die Facebook-User sind von den Wasserrettungshunden begeistert. „Was die für uns Menschen alles riskieren“, schreibt eine Nutzerin. Eine andere ergänzt dazu: „Deswegen sollten mehr Menschen mit unseren Tieren respektvoll umgehen.“ *BW24 ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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