Im Regionalverkehr gibt es laut Bahn ebenfalls Zugausfälle und Verspätungen. Reisende und Pendler sollten sich vor Fahrtantritt über die Webseite, die App oder telefonisch informieren, ob ihr Zug wie geplant fährt. Wann die Züge wieder wie geplant fahren, hänge vom weiteren Verlauf des Sturms ab, sagte der Bahnsprecher.
Noch hat sich die Lage in Norddeutschland nicht beruhigt. Sturmtief „Nadia“ soll noch bis in den Sonntagvormittag (30.01.2022) wüten. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD). Laut Informationen der Nachrichtenagentur dpa warnt das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie (BSH) bereits vor der nächsten schweren Sturmflut.
Allein in Hamburg hat es wegen der Auswirkungen des Sturmtiefs „Nadia“ rund 300 Einsätze der Rettungskräfte gegeben. Das teilte ein Polizeisprecher am frühen Sonntagmorgen mit. Der berühmte Fischmarkt im Stadtteil St. Pauli stand zeitweise unter Wasser. Der Scheitel wurde nach BSH-Angaben gegen 0.17 Uhr erreicht. Der Wasserstand lag 2,84 Metern über dem mittleren Hochwasser, wie eine Sprecherin mitteilte. Das BSH hatte in Hamburg mit Wasserständen von bis zu 3 Metern über dem mittleren Hochwasser gerechnet. Wie ein dpa-Fotograf berichtete, zog es Hunderte Schaulustige zum Fischmarkt. Durch die Überflutungen wurden demnach mehrere Autos beschädigt. Im Hamburger Hafen sorgte das Hochwasser außerdem dafür, dass ein Binnenschiff unter einer Brücke feststeckte. Das Schiff sei beim Durchfahren mit dem Steuerhaus an der Freihafenelbbrücke hängengeblieben und habe sich verklemmt, sagte ein Polizeisprecher. Verletzte gab es ersten Erkenntnissen zufolge nicht.
Auch mehrere Küstenabschnitte wurden von Tief „Nadia“ getroffen. Das BSH berichtete von Sturmfluten an mehreren Stellen. Es seit „zwar nicht überall“ zu einer schweren Sturmflut wie in Hamburg*, gekommen, dennoch sei die gesamte deutsche Nordseeküste betroffen gewesen. Das berichtet auch 24hamburg.de*. Aus Bremerhaven wird ebenfalls Hochwasser gemeldet. Die Polizei in Schleswig-Holstein berichtet von etwa 120 Einsätzen in der Nacht. Aus Bremen melden die Behörden rund 40 Einsätze. In Mecklenburg-Vorpommern mussten Polizei und Feuerwehr sogar 200 Mal ausrücken.
Nach BSH-Angaben droht den norddeutschen Ländern zudem bereits die nächste Sturmflut: Am Sonntag werden das Vormittag- beziehungsweise Nachmittag-Hochwasser an der deutschen Nordseeküste 1,5 bis 2 Meter und im Weser- und Elbgebiet 2 bis 2,5 Meter höher als das mittlere Hochwasser eintreten. Für die Ostseeküste sei bis Sonntagmorgen noch die Niedrigwasserwarnung in Kraft. Die Experten erwarten aber, dass die Wasserstände im Verlauf des Tages bis zu 130 Zentimeter über den mittleren Wasserstand steigen. (dil/dpa) *24hamburg.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.