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Zeitungsverleger verurteilen Angriffe auf die Pressefreiheit

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Helmut Heinen (Archivfoto) © dpa

Berlin - Zum Internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai kritisieren die deutschen Zeitungsverleger die weltweiten Angriffe auf die freie Berichterstattung.

Es sei nicht zu ertragen, wie das Recht auf Meinungs- und Pressefreiheit in vielen Ländern der Welt ignoriert werde, sagte der Präsident des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Helmut Heinen, am Montag in Berlin. Journalisten, Redakteure und Verleger würden verfolgt, verhaftet und ermordet, nur weil sie ihrer Arbeit nachgingen. Machthaber ließen missliebige Publikationen zensieren und verbieten sowie Verlage schließen.

Mit Blick auf die politischen Entwicklungen in Ägypten und Nordafrika äußerte Heinen die Hoffnung, dass die Herausbildung neuer demokratischer Strukturen zu einer unabhängigen Presse führen werde, die ohne Angst vor Repressalien durch totalitäre Systeme arbeiten könne.

“Verstöße gegen die Pressefreiheit geschehen täglich, vor unser aller Augen und auch ganz in unserer Nähe“, sagte der BDZV-Präsident und verwies unter anderem auf das vor wenigen Monaten von der ungarischen Regierung erlassene und seither EU-weit diskutierte Mediengesetz, wonach Rundfunkveranstalter, Zeitungen und Zeitschriften in Ungarn bei Androhung hoher Geldbußen “politisch ausgewogen“ zu berichten hätten.

Heinen erinnerte ferner daran, dass im vergangenen Jahr 58 Journalisten und Medienmitarbeiter bei der Ausübung ihres Berufs oder wegen ihrer Veröffentlichungen getötet wurden. Weltweit befänden sich darüber hinaus derzeit mindestens 151 Journalisten in Haft.

Internationale Organisationen, darunter der Weltverband der Zeitungen und Nachrichtenmedien (WAN-IFRA), haben im Jahr 1992 den 3. Mai zum Internationalen Tag der Pressefreiheit erklärt. Der 3. Mai steht für den Jahrestag der Erklärung von Windhuk, einer 1991 von afrikanischen Journalisten ausgearbeiteten Grundsatzerklärung mit der Forderung nach freien, unabhängigen Medien auf dem afrikanischen Kontinent und in aller Welt.

dapd

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