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Anschlag auf Touristenbus und Polizei-Massaker: Aber Ägyptens Regierung spielt Vorfall herunter

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Anschlag auf Touristenbus.
Anschlag auf Touristenbus. © dpa / Ahmed Abdelfattah

Bei der Explosion einer Bombe in der Nähe eines Busses mit Touristen in Ägypten sind nach offiziellen Angaben mehrere Menschen getötet worden. Nun ging die Polizei brutal gegen die mutmaßlichen Terroristen vor.

08.10.2019: Auch in Deutschland gab es einen neuen Vorfall: Ein Mann stahl in Limburg einen Lkw und fuhr damit in mehrere Autos, die an einer Ampel warteten. Es könnte ebenso ein möglicher Terror-Anschlag gewesen sein.  

Update vom 28. August 2019: In Mexiko ereignete sich ebenfalls ein schrecklicher Vorfall. Mitglieder eines Kartells sollen ein Tanzlokal in Brand gesteckt und die Ausgänge verriegelt haben. 26 Menschen starben. 

15.58 Uhr: Der vietnamesische Außenminister Pham Binh Minh zeigte sich nach dem Anschlag betroffen. Sein Ministerium stehe in engem Kontakt mit den ägyptischen Behörden, um den Verletzten beizustehen.

Papst Franziskus hatte sich bereits „tief traurig“ gezeigt, die ägyptische Regierung hatte zunächst versucht, den Vorfall herunterzuspielen. Ägyptens Ministerpräsident Mustafa Madbuli erklärte dabei, dass es weltweit Terrorismus gebe. Es gebe keinen Grund, besorgt zu sein. Der Bus sei von seiner geplanten, gesicherten Route abgewichen, ohne die Sicherheitskräfte zu benachrichtigen, bevor er getroffen worden sei.

Die News aus Gizeh/Ägypten nach dem Terroranschlag auf Touristen

17.30 Uhr: Papst Franziskus äußerte sich „tief traurig“. In einem Telegramm schrieb der Vatikan am Samstag, der Pontifex bete für die Opfer und ihre Angehörigen. Er flehe um „göttlichen Segen“ für das ägyptische Volk, er habe Vertrauen, dass „alle daran arbeiteten, Gewalt mit Solidarität und Frieden zu überwinden“.

Die ägyptische Regierung hatte zunächst versucht, den Vorfall herunterzuspielen. Bei einem Besuch der Verletzten im Krankenhaus betonte Ägyptens Ministerpräsident Mustafa Madbuli, dass es weltweit Terrorismus gebe. Es gebe keinen Grund, besorgt zu sein. Der Bus sei von seiner geplanten, gesicherten Route abgewichen, ohne die Sicherheitskräfte zu benachrichtigen, bevor er getroffen worden sei.

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14.16 Uhr: Nach Angaben des Reiseveranstalters Saigon Tourist waren die Touristen auf dem Weg zum Abendessen in einem Restaurant, als die Bombe explodierte. Der selbst gebaute Sprengsatz war nach Behördenangaben an einer Mauer im Stadtbezirk Haram unweit des Gizeh-Plateaus mit den Pyramiden versteckt. Es war der erste Anschlag auf Urlauber in Ägypten seit Juli 2017 und ein neuer Rückschlag für die Tourismusbranche in dem nordafrikanischen Land.

Der schwer beschädigte Touristenbus nach der Explosion.
Der schwer beschädigte Touristenbus nach der Explosion. © AFP / MOHAMED EL-SHAHED

Ägypten/Gizeh: Polizei holt nach Anschlag auf Touristenbus zu heftigem Massaker aus

12.49 Uhr: Nach dem Anschlag auf einen Touristenbus in Ägypten hat die Polizei 40 mutmaßliche Dschihadisten getötet. Die "Terroristen" seien am Samstag bei Razzien in Gizeh und auf der Sinai-Halbinsel getötet worden, teilte das Innenministerium mit. Die Polizei hatte demnach Hinweise auf weitere Anschlagspläne. Bei dem Anschlag auf den Touristenbus waren am Freitag in der Nähe der Pyramiden von Gizeh vier Menschen getötet worden.

30 "Terroristen" wurden den Angaben zufolge bei zwei Razzien in der Provinz Gizeh getötet, zehn weitere in der Stadt El-Arisch auf dem Sinai. Die Verdächtigen hätten eine Serie von Anschlägen auf staatliche Institutionen, Touristenziele, Sicherheitskräfte und Kirchen geplant, erklärte das Ministerium. Bei den Razzien wurden demnach Waffen, Munition und Material zum Bombenbau gefunden.

10.26 Uhr: Einen Tag nach einem tödlichen Anschlag auf einen Bus mit vietnamesischen Touristen in Gizeh haben die ägyptischen Sicherheitskräfte nach eigenen Angaben 40 mutmaßliche Terroristen getötet. Die Verdächtigen seien in abgestimmten Einsätzen „in drei Terroristenverstecken“ in Gizeh und im Norden der Sinai-Halbinsel getötet worden, teilte das Innenministerium am Samstag mit.

Die mutmaßlichen Terroristen hätten eine Serie von Anschlägen gegen staatliche Institutionen, Tourismuseinrichtungen, Sicherheitskräfte und Kirchen geplant, berichtete das staatliche Fernsehen mit Verweis auf das Ministerium.

Ägypten: Opferzahl nach Anschlag auf Touristenbus gestiegen

Update vom 29. Dezember, 8.46 Uhr: Bei einer Bombenexplosion in der Nähe der Pyramiden von Gizeh in Ägypten sind nach Medienberichten am Freitag vier Menschen getötet worden. Bei den Opfern, die mit einem Bus unterwegs waren, handelte es sich demnach um drei vietnamesische Touristen und ihren ägyptischen Reiseführer. Elf weitere Menschen seien durch den selbstgebauten Sprengsatz verletzt worden, neben dem ägyptischen Busfahrer auch weitere Urlauber.

Das ägyptische Innenministerium hatte zunächst von zwei Toten und rund einem Dutzend Verletzten gesprochen. Zwei weitere Businsassen seien später ihren Verletzungen erlegen, berichteten mehrere ägyptische Medien am Abend übereinstimmend. Ministerpräsident Mustafa Madbuli hatte zuvor die Verletzten im Krankenhaus besucht und dabei von drei Toten gesprochen.

Der Sprengsatz explodierte  nahe der Pyramiden von Gizeh.
Der Sprengsatz explodierte  nahe der Pyramiden von Gizeh. © dpa / Meng Tao

Wie das ägyptische Innenministerium mitgeteilt hatte, sei die Bombe kurz nach 18 Uhr (Ortszeit) am Rand einer vielbefahrenen Straße unweit der bei Touristen beliebten Pyramiden in Gizeh explodiert. Der Ort des Zwischenfalls wurde von den Sicherheitskräften abgesperrt.

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Erstmeldung vom 28. Dezember: Bombenexplosion nahe Touristenbus in Ägypten

Kairo -  Bei einer Bombenexplosion in der Nähe der Pyramiden von Gizeh in Ägypten sind nach offiziellen Angaben zwei Menschen getötet worden. Zehn weitere Touristen und zwei Ägypter seien durch einen selbstgebauten Sprengsatz verletzt worden, teilte das ägyptische Innenministerium am Freitagabend mit. Demnach sei die Bombe um kurz nach 18 Uhr (Ortszeit) an einer vielbefahrenen Straße unweit der bei Touristen beliebten Pyramiden explodiert.

Der Mitteilung des Innenministeriums zufolge soll es sich bei den betroffenen Touristen um Vietnamesen handeln.

Lokale Medien veröffentlichten auf Twitter Fotos, die den Bus zeigen sollen. Mehrere Scheiben des gezeigten Busses sind zersplittert. Die Seite ist mit Kratzern übersät.

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Der Ort der Explosion wurde inzwischen von den Behörden abgesperrt. © AFP / MOHAMED EL-SHAHED

Ägypten seit Mursi-Sturz fragil 

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Hintergrund: Seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi durch das Militär 2013 ist die Sicherheitslage in Ägypten fragil. Immer wieder kommt es zu Anschlägen. Häufig sind Sicherheitskräfte oder Kopten das Ziel. Aber auch Touristen waren bereits Ziel von Angriffen.

Zuletzt hatte im Juli 2017 im Badeort Hurghada ein Mann mit einem Messer zwei deutsche Frauen getötet und vier weitere Menschen verletzt. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen handelte es sich bei dem Täter um einen Islamisten.

Ägypten: Tourismus hatte sich nach Terroranschlägen zuletzt wieder erholt

Wegen der wiederholten Angriffe wurden die Sicherheitsvorkehrungen an Touristenorten in Ägypten verstärkt. Die Vorkehrungen rund um die Pyramiden um Gizeh wurden allerdings wiederholt als nicht ausreichend kritisiert.

Zuletzt hatte sich der Tourismus in Ägypten erholt. Nach 5,3 Millionen Besuchern im Jahr 2016 kamen 2017 8,2 Millionen Besucher ins Land. Damit ist Ägypten aber noch weit von den fast 15 Millionen Touristen im Jahr 2010 entfernt.

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