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Aigner will Neuanlauf zur Gentechnik-Kennzeichnung

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Berlin - Ilse Aigner versucht es noch einmal: Sie will eine Kennzeichnung von allen gentechnisch veränderten Lebensmitteln in der EU durchsetzen.

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) will einen neuen Anlauf für eine Gentechnik-Kennzeichnung in der EU starten. “Wir werden hier wieder einen Antritt machen“, sagte sie am Freitag am Rande der Grünen Woche in Berlin. “Da werde ich auch auf das (EU-)Parlament zugehen.“ Bisher gebe es aber keine Mehrheit der EU-Staaten dafür. Die Ernährungsindustrie zeigte sich offen: “Wir sind für Transparenz. Es wäre daher konsequenter, positiv zu kennzeichnen“, sagte der Geschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, Matthias Horst, der “Süddeutschen Zeitung“ (Freitag). Wo Gentechnik drin sei, müsse auch Gentechnik draufstehen. Tiere werden häufig mit genverändertem Futter ernährt. Weil das Gen-Futter in Milch oder Eiern nicht nachweisbar ist, erlaubt die EU keinen Hinweis auf die Verwendung von Gentechnik.

Fotostrecke: Prost Mahlzeit, Ministerin Aigner auf der Grünen Woche

Bisher gibt es in Deutschland nur eine freiwillige Kennzeichnung mit dem Logo “ohne Gentechnik“. Milch, Fleisch und Eier können seit Mai 2008 damit gekennzeichnet werden, auch wenn im Futtermittel möglicherweise genverändert hergestellte Vitamine oder Enzyme enthalten sind. Damit wissen die Verbraucher aber: Es gibt keine nachweisbaren Spuren. “Wir haben die Spielräume, die wir hatten, genutzt“, sagte Aigner. Bauernpräsident Gerd Sonnleitner bezeichnet die “ohne Gentechnik“- Kennzeichnung als “unehrliche Lösung“. Der Vorsitzende des Bundestags-Agrarausschusses, Hans-Michael Goldmann (FDP), unterstützt die Forderung der Ernährungsindustrie. “Unsere Verbraucher haben diese Kennzeichnung verdient, um sich bewusst zu entscheiden.“

dpa

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