Millionen für die Gemütlichkeit: So will Aiwanger die bayrische Dorf-Wirtschaft retten

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger will Bayerns Dorfgasthäuser retten. Dafür macht er Millionenbeträge aus dem Staatshaushalt locker.
München - Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) möchte Gastwirte dabei unterstützen, ihre Räume in einem funktionsfähigen Zustand zu erhalten. Dafür hat er ein Gaststättenmodernisierungsprogramm - so der offizielle Titel - ins Leben gerufen. Wirte und Verpächter können sich laut einer Mitteilung des bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie dafür bewerben und Geld erhalten, wenn sie ihre Gaststätten sanieren oder modernisieren wollen.
Die ganze Sache hat allerdings mehrere Haken. Zum einen müssen mindestens 20.000 Euro investiert werden, um von dem Fördersatz von bis zu 40 Prozent zu profitieren, wie es in der Mitteilung heißt. Zum anderen sind Gasthäuser in Städten mit über 100.000 Einwohnern von dem Förderprogramm ausgeschlossen.
Aktion gegen Wirtshaussterben auf dem Land
Das Programm richtet sich also speziell an kleinere Orte. Dies begründet Hubert Aiwanger damit, dass das Gastgewerbe vor allem in ländlichen Regionen den Menschen eine attraktive Arbeit gebe und wesentlicher Baustein funktionsfähiger touristischer Strukturen sei. Allerdings wird es immer schwieriger, auf dem Land ein Gasthaus zu führen.
Angela Inselkammer, Präsidentin des bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga Bayern, hat den Anstoß für dieses Förderprogramm gegeben und ist von dessen Bedeutsamkeit für das bayerische Gastgewerbe überzeugt: „Eine Investition und damit ein qualitativer Sprung aus eigener Kraft ist für die meisten gastgewerblichen Betriebe im ländlichen Raum aufgrund der anhaltend niedrigen Jahresumsätze nicht möglich. Dieses Programm ist für unsere Wirtshäuser eine Initialzündung, die es den Wirten erlaubt, in die Zukunft ihres Betriebes zu investieren.“
Hubert Aiwanger bestätigt großes Interesse
Interessenten können sich seit etwa zwei Wochen bereits über die Möglichkeiten des Programms im Internet informieren. Und tun dies offenbar auch mit großem Einsatz. „Das bisherige Interesse ist überwältigend“, sagt Minister Hubert Aiwanger. Das Programm ist am 17. Mai, um 10 Uhr, nun offiziell gestartet, sodass Anträge eingereicht werden können. 30 Millionen Euro Budget stehen insgesamt zur Verfügung.
In einer Rede erklärte Aiwanger, er würde sich wünschen, dass Bürger in Deutschland ein Messer mit sich führen dürfen sollten - von der politischen Konkurrenz hagelte es nach dieser Forderung heftige Kritik.
ksl