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Ukraine-Krieg: Russland startet neue Offensive – „Bedrohung bleibt hoch“

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Von: Helena Gries, Sandra Kathe, Caspar Felix Hoffmann, Moritz Serif, Karolin Schäfer, Vivian Werg

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Russland leitet eine neue Offensive ein. Unterdessen sieht der ukrainische Generalstab vor allem durch Raketenangriffe Bedrohungen. Der News-Ticker.

HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist beendet. Die aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Krieg können Sie in unserem neuen Ticker nachlesen.

+++ 20.42 Uhr: US-Finanzministerin Janet Yellen hat am Montag (27. Februar) Kiew besucht und traf mit Präsident Volodymyr Selenskyj zusammen, wie das ukrainische Präsidialamt mitteilte. Der Pressemitteilung zufolge sprachen Yellen und Selenskyj über die Rolle des Privatsektors beim Wiederaufbau der zerstörten ukrainischen Infrastruktur und über die Beziehungen der Ukraine zum Internationalen Währungsfonds. Yellen bekräftigte auch die Unterstützung der USA für die Ukraine und sagte, dass diese „so lange wie nötig“ andauern werde.

Ukraine-Krieg: Raketenangriffe auf die Ukraine – „Bedrohung bleibt hoch“

+++ 19:18 Uhr: Die Bedrohung durch russische Raketenangriffe in der Ukraine bleibe hoch. Dies teilte der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte auf Facebook mit. „Im Laufe des heutigen Tages hat der Feind acht Raketenangriffe und 28 Luftangriffe durchgeführt, darunter zwölf Angriffe mit iranischen Shahed-136-Drohnen. Sie führten mehr als 55 Angriffe unter Verwendung von Mehrfachraketen-Systemen durch. Die Bedrohung durch Raketenangriffe auf dem gesamten Gebiet der Ukraine bleibt hoch“, heißt es in dem Bericht.

Ukraine-Krieg
Ein russischer BM-21 Grad-Mehrfachraketenwerfer feuert im Rahmen der russischen Militäroperation in der Ukraine auf eine unbekannte Position. © SNA / Imago Images

Ukraine-Krieg: EU und Polen kündigen Initiative zur Suche nach ukrainischen Kindern an

+++ 18.20 Uhr: Die Europäische Kommission und Polen kündigten am Montag (27. Februar) eine gemeinsame Initiative zur Suche nach ukrainischen Kindern an, die von der russischen Armee illegal aus den besetzten Gebieten entführt wurden. „Seit Beginn der Invasion haben die russischen Streitkräfte schätzungsweise Tausende von ukrainischen Kindern nach Russland verschleppt“, sagte Dana Spinant, stellvertretende Sprecherin der Europäischen Kommission. Die Initiative, die von den Vereinten Nationen unterstützt wird, zielt darauf ab, Beweise zu sammeln, die dabei helfen sollen, herauszufinden, wohin diese ukrainischen Kinder in Russland gebracht wurden, und diejenigen anzuklagen, die sie entführt haben.

Ukraine-Krieg: US-Schauspieler Steven Seagal erhält russischen Orden der Freundschaft

+++ 16.23 Uhr: Kremlchef Wladimir Putin hat dem US-Schauspieler Steven Seagal („Hard to Kill“) den russischen Orden der Freundschaft verliehen. Seagal, der unter anderem russischer Staatsbürger ist, erhält die Auszeichnung für seinen „großen Beitrag zur Entwicklung der internationalen kulturellen und humanitären Zusammenarbeit“, hieß es in einem am Montag veröffentlichten Erlass Putins

Ukraine-Krieg: China erhebt neue Vorwürfe gegen die USA

+++ 15.45 Uhr: China erhebt neue Vorwürfe gegen die USA. Es sei „heuchlerisch“, Peking davor zu warnen, Russland mit Waffen zu versorgen. „Während die Vereinigten Staaten ihre Bemühungen verstärken, einer der Konfliktparteien Waffen zu liefern, was zu endlosen Kriegen führt, verbreiten sie häufig falsche Informationen über die Lieferung von Waffen durch China an Russland“, sagte Mao Ning, Sprecherin des Außenministeriums. Darüber hatte die New York Times berichtet.

Ukraine-Krieg: Russland spricht von Offensive im Gebiet Donezk

+++ 15.15 Uhr: Das russische Militär spricht bei seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine nun von einer Offensive im Gebiet Donezk, es geben bereits Artilleriefeuer und Luftschläge. Im Gebiet der Stadt Bachmut sei ein Munitionslager der ukrainischen Streitkräfte getroffen worden, teilte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Montag mit. Man habe Panzer und Fahrzeuge der Ukraine zerstört. Die Angaben sind nicht unabhängig prüfbar.

Ukraine-Krieg: Lukaschenko preist China

+++ 14.45 Uhr: Vor dem Besuch des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko hat China seine „wetterfeste und umfassende“ Partnerschaft mit Belarus gepriesen. „Seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen vor 31 Jahren wurde das gegenseitige politische Vertrauen beständig gestärkt“, sagte eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums am Montag. China freue sich darauf, den Besuch als Gelegenheit zu nutzen, die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern in allen Bereichen weiter zu fördern.

Ukraine-Krieg: Deutschland widerspricht USA im Panzer-Streit

+++ 13.30 Uhr: Die Bundesrepublik Deutschland hat den USA widersprochen. US-Präsident Joe Biden habe der Lieferung von Abrams-Kampfpanzern nicht nur auf deutsches Drängen zugestimmt. Die Entscheidung über eine gemeinsame Lieferung sei einvernehmlich getroffen worden. „Das waren gute, konstruktive Gespräche, bei denen man immer von beiden Seiten darauf geachtet hat, dass man zu einem gemeinsamen Vorgehen kommt“, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner am Montag. Zuvor hieß es aus dem Weißen Haus, dass Deutschland die USA zu Abrams-Panzerlieferungen an die Ukraine gedrängt habe (s. Update v. 9.00 Uhr). Die Angaben sind nicht unabhängig prüfbar.

Ukraine-Krieg: Russland begrüßt chinesisches Positionspapier

+++ 13.00 Uhr: Ungeachtet internationaler Skepsis hat der Kreml das chinesische Positionspapier für ein Ende des von Russland begonnenen Krieges gegen die Ukraine begrüßt. „Alle Versuche, Pläne zu entwickeln, die dazu beitragen, den Konflikt in eine friedliche Bahn zu bringen, verdienen Aufmerksamkeit“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. „Mit solch einer großen Aufmerksamkeit behandeln wir auch den Plan unserer chinesischen Freunde.“

Ukraine-Krieg: Moskau äußert sich

+++ 11.45 Uhr: Moskau sieht mit Blick auf den chinesischen Zwölf-Punkte-Plan zur Beilegung des Konflikts in der Ukraine die Voraussetzungen für eine „friedliche“ Lösung „derzeit“ nicht gegeben. „Wir betrachten dem Plan unserer chinesischen Freunde mit großer Aufmerksamkeit“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Montag vor Journalisten. „Im Moment sehen wir nicht die Voraussetzungen dafür, dass die Sache einen friedlichen Weg einschlagen könnte“, sagte Peskow und fügte hinzu: „Die Sonder-Militäroperation (in der Ukraine) geht weiter.“ Die von der EU neu verhängten Sanktionen gegen Russland bezeichnete Peskow als „absurd“. Die gegen 121 Personen und Einrichtungen verhängten Sanktionen würden die Betroffenen nicht „stören“, versicherte Peskow.

Ukraine-Krieg: Russische Drohnenangriffe töten zwei Menschen

+++ 11.00 Uhr: Bei russischen Drohnenangriffen im Westen der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben am Montag (27. Februar) zwei Menschen getötet und drei weitere verletzt worden. Wie der Bürgermeister von Chmelnyzkyj, Oleksandr Symtschyschyn, auf Telegram mitteilte, wurden in der Stadt mehrere Gebäude beschädigt. Wie Symtschyschyn und der Gouverneur der gleichnamigen Region, Serhij Gamalij, erklärten, gehörten die zwei Toten den Rettungskräften an.

Laut Angaben der ukrainischen Armee hatte Russland die Ukraine in der Nacht mit 14 Schahed-Drohnen aus iranischer Produktion angegriffen, von denen elf von der ukrainischen Luftabwehr abgeschossen wurden. Neun Drohnen wurden allein über Kiew abgeschossen, wie die Militärverwaltung der Hauptstadt mitteilte. Verletzte oder Schäden wurden in Kiew nicht gemeldet.

Ukraine-Krieg: Selenskyj entlässt Donbass-Kommandeur

+++ 10.00 Uhr: Gut ein Jahr nach dem offiziellen Einmarsch der russischen Truppen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einen hochrangigen Befehlshaber im Donbass entlassen. Eduard Moskaljow werde der Posten als Kommandeur der Streitkräfte entzogen, hieß es in einem in der Nacht zum Montag veröffentlichten Dekret Selenskyjs. Ein Grund wurde zunächst nicht genannt. Moskaljow hatte den Posten seit März 2022 bekleidet, also seit kurz nach dem Beginn der von Kremlchef Wladimir Putin angeordneten russischen Invasion in die Ukraine.

Ukraine-Krieg: USA stimmen Auslieferung von Abrams-Panzern zu

+++ 9.00 Uhr: Das Weiße Haus hat mit einer Aussage zur Lieferung von US-Kampfpanzern vom Typ Abrams in die Ukraine überrascht: US-Präsident Joe Biden habe dieser aufgrund des Drucks aus Deutschland zugestimmt, machte Bidens Sicherheitsberater Jake Sullivan deutlich. Bundeskanzler Scholz habe Biden gesagt, dass man nicht bereit sei, deutsche Leopard-Kampfpanzer in die Ukraine zu schicken, solange der US-Präsident nicht zustimme, auch US- Kampfpanzer zu schicken, so Sullivan. Damit widerspricht das Weiße Haus sowohl eigenen Aussagen aus der Vergangenheit als auch solchen der Bundesregierung. Bundeskanzler Olaf Scholz wird am Freitag im Weißen Haus erwartet.

+++ 8.15 Uhr: Der ehemalige russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew versucht weiterhin, angesichts der Waffenlieferungen an die Ukraine Ängste vor einer nuklearen Katastrophe zu befeuern. „Natürlich kann das Hineinpumpen von Waffen [...] weitergehen und jede Möglichkeit der Wiederaufnahme von Verhandlungen verhindern“, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrates der regierungsnahen Tageszeitung Iswestija. „Unsere Feinde tun genau das und wollen nicht begreifen, dass ihre Ziele mit Sicherheit zu einem totalen Fiasko führen werden. Ein Verlust für alle. Ein Zusammenbruch. Apokalypse. Wo man für Jahrhunderte sein früheres Leben vergisst, bis die Trümmer aufhören zu strahlen.“ Anders als Russland verfügt die Ukraine über keine Atomwaffen mehr.

+++ 7.40 Uhr: Der stellvertretende Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR, Vadym Skibitsky, rechnet mit einer weiteren großen russischen Mobilisierungswelle. „Wenn Russland riesige Verluste hat, wird es eine weitere große Mobilisierungswelle geben“, sagt Skibitsky den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Im September 2022 seien in Russland 315.000 Reservisten mobilisiert worden. „Eine ähnliche Mobilisierungswelle wird es möglicherweise erneut geben. Das hängt vom Erfolg oder Misserfolg der russischen Truppen auf dem Schlachtfeld ab“, so Skibitsky. Derzeit seien insgesamt fast 520.000 russische Soldaten am Krieg gegen die Ukraine beteiligt.

Ukraine-Krieg: Belarus-Partisanen greifen russisches Militärflugzeug an

Update vom Montag, 27. Februar, 6.00 Uhr: Belarussische Partisanen und Mitglieder der Exilopposition haben nach eigenen Angaben ein russisches Militärflugzeug durch einen Drohnenangriff auf einem Flugplatz in der Nähe der Hauptstadt Minsk beschädigt. „Das waren Drohnen. Die Teilnehmer der Operation sind Belarussen“, zitiert der polnische Sender Belsat eine Erklärung des Leiters der belarussischen Anti-Regierungsorganisation Bypol, Aliaksandr Azarau. Front- und Mittelteil des Flugzeugs sowie die Radarantenne seien durch zwei Explosionen bei dem Angriff auf dem Luftwaffenstützpunkt Machulischtschi zerstört. Ein Berater der ins Exil geflohenen Oppositionsführerin Swiatlana Zichanuskaja bezeichnet den Anschlag auf Twitter als erfolgreichsten Sabotageakt seit Anfang 2022. Die Berichte lassen sich derzeit nicht verifizieren. Aus Moskau und Minsk wurde bislang kein Stellungnahmen zu den Angaben abgegeben.

Ukraine Krieg: Heftige Gefechte an allen Fronten

+++ 22.30 Uhr: Über die gesamte Frontlinie hat es auch am Wochenende heftige Gefechte und Angriffe gegeben. Das berichtet der US-Nachrichtensender CNN. Demnach zielten die meisten Angriffe auf Ortschaften und Städte in den ukrainischen Regionen Donezk und Luhansk, deren komplette Besetzung Russland bereits vor Monaten zum Ziel des Krieges erklärt hat.

In Donezk seien laut des CNN-Berichts beim Versuch, weitere Gebiete einzunehmen auch drei Menschen getötet und vier verletzt worden. Ebenfalls besonders hart umkämpft sei die Frontlinie unweit der Stadt Kreminna in Luhansk. Hier seien laut Angaben des Chefs der Militärverwaltung von Luhansk, Serhiy Hayday, jedoch alle Angriffe erfolgreich zurückgeschlagen worden. Dabei seien erneut viele russische Soldaten getötet oder verletzt worden, sagte Hayday. Die Verluste seien den Russen jedoch „absolut egal“.

Ukraine-Krieg: Luft- und Artillerieangriffe auf befreite Gebiete

+++ 20.55 Uhr: Russische Truppen haben am Sonntagabend die befreite Stadt Snihuriwka in der ukrainischen Region Mykolajiw aus der Luft angegriffen. Das gab der Polizeichef der Region Serhii Shaikhet über den Nachrichtendienst Telegram bekannt. Informationen über Verletzte gebe es zunächst keine.

Ebenfalls am Sonntag griffen Truppen der russischen Armee die Ortschaft Dniprovske in der Region Cherson an und verletzten einen 55-jährigen Zivilisten. Der Verletzte wurde laut Angaben der Militärverwaltung in Cherson in ein Krankenhaus gebracht.

Ukraine-Krieg: Ukraine dementiert Berichte über Wagner-Vorstöße

+++ 19.15 Uhr: In einer Stellungnahme des ukrainischen Generalstabs hat die Militärführung des Landes Aussagen von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin dementiert, der behauptet hatte, seine Leute hätten in den vergangenen Tagen die kleinen Ortschaften Jahidne und Berchiwka bei Bachmut erobert. Das berichtete am Sonntag der britische Guardian.

Laut Mitteilung der ukrainischen Militärführung war im Morgenbriefing noch von „erfolglosen Offensiven“ in Richtung Yahidne und Berchiwka die Rede gewesen. Im Lagebericht am Abend berichtete der Generalstab erneut über fehlgeschlagene russische Angriffe in Richtung Bachmut. Eigens erwähnt wurden die beiden Ortschaften, die vor dem Krieg wenige hundert Einwohnerinnen und Einwohner zählten, darin nicht.

Ukraine-Krieg: Berichte über Explosionen auf Flugplatz in Belarus

+++ 17.20 Uhr: Auf einer belarussischen Militärbasis in Machulishchy südlich von Minsk soll es am Sonntagvormittag zu mehreren Explosionen gekommen sein. Dabei soll auch ein russisches Militärflugzeug beschädigt worden sein. Das berichtet die Online-Nachrichtenseite Ukrainska Pravda und beruft sich auf Informationen des belarussischen Journalisten Anton Motolko. Dieser meldete, dass Menschen, die in der Umgebung des Flugplatzes leben, von zwei Explosionen berichtet hätten. Im Nachhinein sei es in seinem Umfeld zu großflächigen Verkehrskontrollen gekommen.

Laut Angaben der regierungskritischen Organisation Bypol, die sich aus ehemaligen belarussischen Geheimdienstbeschäftigten zusammensetzt, sollen ein russisches Militär- und Transportflugzeug sowie mehrere Räumfahrzeuge beschädigt worden sein. Vom Flugplatz in Machulishchy sollen laut des Berichts bereits mehrfach russische Bomber und Kampflugzeuge abgehoben haben.

Ukraine-Krieg: Munition wird knapp – USA will mehr Artilleriegeschosse produzieren

+++ 16.15 Uhr: Die Ukraine verbraucht viel mehr Munition, als die Verbündeten im Westen derzeit produzieren. Die Wartezeit für großkalibrige Munition habe sich beispielsweise von 12 auf 28 Monate erhöht, sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg zuletzt beim NATO-Verteidigungsministertreffen. „Wir müssen die Produktion deutlich hochfahren und in unsere Produktionskapazitäten investieren“, forderte Stoltenberg.

In Kiew ist das Thema bekannt. Auch westliche Politiker und Militärexperten haben bereits vor Munitionsknappheit gewarnt. Wie ntv.de berichtet, haben die USA inzwischen bereits mehrere Aufträge für die Produktion von Artilleriegeschossen an Rüstungsunternehmen vergeben. Eine Produktion von monatlich bis zu 20.000 Schuss zusätzlicher Geschosse für die Ukraine sei demnach vorgesehen.

Ukraine-Krieg: Selenskyj will mit Rückeroberung der Krim Frieden ins Land bringen

+++ 15.15 Uhr: Laut dem staatlichen Stromnetzbetreiber Ukrenergo hat es in den vergangenen zwei Wochen kein Stromdefizit im Energiesystem der Ukraine gegeben. „Alle Arten von Kraftwerken sind in Betrieb“, berichtet das Unternehmen. Im Ukraine-Krieg wurde das Stromnetz von Ukrenergo durch russische Raketen- und Drohnenangriffe stark beschädigt. Für die vollständige Wiederherstellung werden nach Angaben des Unternehmens erhebliche Ressourcen und Zeit benötigt.

+++ 14.05 Uhr: Zum neunten Jahrestag des Widerstands gegen die russische Besetzung der Krim am 26. Februar zeigt sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zuversichtlich, dass mit der Rückeroberung der Krim Frieden in die Ukraine einkehren wird. Das berichtet das Nachrichtenportal Ukrainska Pravda mit Bezug auf einen Beitrag von Selenskyj bei Telegram. Auch auf Twitter schrieb Selenskyj, jeden Winkel der Ukraine zurückerobern zu wollen - inklusive der Halbinsel Krim. „Vor neun Jahren begann die russische Aggression auf der Krim. Indem wir auf die Krim zurückkehren, werden wir wieder Frieden herstellen“, so der ukrainische Präsident.

Ukraine-Krieg: Waffenlieferung an Kiew sind laut Putin Kriegsbeteiligung

+++ 12.20 Uhr: Kremlchef Wladimir Putin hat westliche Waffenlieferungen an die von Russland überfallene Ukraine als „Beteiligung an Verbrechen“ in dem Land bezeichnet. Mitglieder der Nato würden Kiew mit Waffen im Wert von mehreren Milliarden US-Dollar versorgen, sagte Putin am Sonntag dem Staatsfernsehen. Diese Lieferungen seien „in gewisser Weise“ eine Beteiligung an dem Krieg, weil Kiew die Waffen ohne Bezahlung erhalte. Der Westen trage damit eine „Mitschuld am Beschuss von Wohngebieten“, behauptete Putin. Westliche Politiker hatten diese Sicht mehrfach zurückgewiesen.

+++ 10.05 Uhr: Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Belta soll es in Belarus mehr als eine Million freiwillige Soldaten außerhalb des Militärs geben. Sollte es in dem Land zu einer „Ausrufung des Kriegsrechts und der Umstellung der Wirtschaft auf Kriegsmodus“ kommen, seien bis zu 1,5 Millionen Personen abrufbar, zitiert die Agentur Alexander Wolfowitsch, den Staatssekretär des Sicherheitsrats.

Ukraine-Krieg: Kiew peilt Offensive im Frühjahr an

Update vom Sonntag, 26. Februar, 06.00 Uhr: Der Vize-Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Wadym Skibizkyj, rechnet mit einer Gegenoffensive seiner Armee gegen die russischen Besatzer in diesem Frühling. „Ich denke, im Frühjahr sind wir bereit für eine Gegenoffensive“, sagte Skibizkyj den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Der genaue Zeitpunkt hänge aber von mehreren Faktoren ab – etwa von der Lieferung westlicher Waffen.

Ukraine-Krieg: Wagner-Chef meldet Einnahme von Ortschaft bei Bachmut

+++ 22.35 Uhr: Der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters in einer Sprachnachricht davon erzählt, dass Wagner-Kämpfer die Ortschaft Jahidne nördlich der umkämpften Stadt Bachmut eingenommen hätten. Damit hätten die Vertragssoldaten, die zuletzt auch maßgeblich am Kampf um Bachmut beteiligt waren, nach massiven Verlusten womöglich einen Schritt nach vorne gemacht. Bestätigen ließ sich die Behauptung nicht. Militärexperten werteten Bachmut zuletzt für keine der beiden Kriegsparteien als sonderlich strategisch bedeutend. Dennoch herrschen hier seit Monaten heftige Kämpfe.

Ukraine-Krieg: Mehr als 1800 Ortschaften und Städte von Russland besetzt

+++ 21.50 Uhr: In einer Videobotschaft zum Jahrestag des russischen Einmarschs in die Ukraine, hat sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im Namen seines Landes für die Unterstützung aus Deutschland bedankt und offiziell bekannt bestätigt, dass derzeit 1877 ukrainische Ortschaften und Städte durch russische Truppen besetzt sind: „Die Besatzer verfolgen das Ziel, diese Zahl zu vergrößern und zu den vielen gebrochenen Schicksalen noch Millionen mehr hinzuzufügen“.

In vielen der besetzten Gebiete seien schon aktuell etliche Häuser nicht mehr bewohnbar, ganze Städte nahezu dem Erdboden gleichgemacht. Im Falle der ukrainischen Hafenstadt Mariupol, die nach langer Gegenwehr eingenommen wurde, sei die Stadt zu 90 Prozent zerstört.

Ukraine-Krieg: Russland fliegt mehrere Luftangriffe auf Donezk

+++ 20.40 Uhr: Bei russischen Luftangriffen auf die Städte Kramatorsk und Awdijiwka in der ukrainischen Region Donezk sind am Samstag mehrere Menschen verletzt worden. In Awdijiwka wurde außerdem eine 2021 neu gebaute Schule zerstört, die zu den modernsten der Region gezählt haben soll. Das berichtet das Online-Medium Ukrainska Pravda und verweist auf einen Facebook-Post des Chefs der regionalen Militärverwaltung in Donezk, Pawlo Kyrylenko. Von dem Gebäude sei nur noch eine Ruine übrig, schrieb Kyrylenko auf Facebook und kündigte an, die Ukraine werde nach dem Krieg alles, was Russland zerstört hat, wieder aufbauen.

Ukraine-Krieg: Putin riskiert „Zukunft seines eigenen Landes“

Erstmeldung vom Samstag, 25. Februar: Kiew – Der Ukraine-Krieg hat sich zum ersten Mal gejährt. Während die Kämpfe an der Front in der Ukraine unvermittelt weiter gehen, appellieren die internationalen Verbündeten an Moskau, sich aus dem Nachbarland zurückzuziehen. „Dieser Krieg ist nicht der Krieg des russischen Volkes. Dieser Krieg ist Putins Krieg“, sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock am Freitag (24. Februar) in einer Sondersitzung zum ersten Jahrestag. Der russische Präsident Wladimir Putin würde „die Zukunft seines eigenen Landes“ riskieren.

Nach den USA haben sich auch die EU-Staaten auf ein weiteres Sanktionspaket gegen Russland geeinigt. Dieses sieht unter anderem zusätzliche Handlungsbeschränkungen vor, etwa für industrielle Güter, die Russlands Industrie nicht über Drittstaaten wie China beziehen kann.

Ukraine-Krieg: EU verhängt weitere Sanktionen gegen Russland

Damit wurde das zehnte Sanktionspaket seit Februar 2022 auf den Weg gebracht. Zudem wurde die Liste von Personen ergänzt, die nicht mehr in die EU einreisen dürfen und deren Vermögen in der EU eingefroren werden müssen. Dazu zählen Propagandisten, militärische Befehlshaber und politische Führungskräfte. China schlägt einen 12-Punkte-Friedensplan vor. Kiew lehnt das Positionspapier ab.

Die Lage auf dem Schlachtfeld in der Ukraine ist weiterhin angespannt. Russische Streitkräfte griffen die südukrainische Region Dnipropetrowsk in der Nacht zu Samstag neunmal mit schwerer Artillerie an, teilte Serhii Lysak, Gouverneur der Oblast, bei Telegram mit. Dabei wurden um die Städte Nikopol und Marhanez unter anderem Energieinfrastruktur sowie zahlreiche Wohngebäude zerstört. Dennoch zeigte sich der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba siegessicher. „Putin wird viel früher verlieren, als er denkt“, sagte er vor dem UN-Sicherheitsrat.

Zudem sind inzwischen auch die ersten Leopard-Panzer in der Ukraine eingetroffen. Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal veröffentlichte auf Telegram Fotos, die ihn mit dem polnischen Regierungschef Mateusz Morawiecki bei der Übergabe der ersten vier aus Polen gelieferten Kampfpanzer zeigen. Polen will seinem Nachbarland insgesamt 14 Leopard-2-Panzer überlassen. (Redaktion mit Agenturen)

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