Kein Asylverfahren für gebildete Flüchtlinge?
Nürnberg - Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge will gut ausgebildeten Wirtschaftsflüchtlingen das oft aussichtslose Asylverfahren ersparen.
Stattdessen sollten sie gleich als Arbeitsmigranten aufgenommen werden, schlug Bundesamts-Präsident Manfred Schmidt im Magazin "Der Spiegel" vor.
Die meisten Asylbewerber würden in ihrer Heimat nicht verfolgt, sondern kämen aus wirtschaftlicher Not nach Deutschland - ihre Asylanträge würden deshalb abgelehnt. Darunter seien auch "Studenten und hochqualifizierte Facharbeiter, aber weil ihr Schlepper erzählt hat, sie sollen "Asyl" sagen, sitzen sie in der Falle des Systems", sagte Schmidt. Das sei angesichts der Suche nach Fachkräften in Deutschland schizophren.
Deshalb sei er für ein neues Asylverfahren, in dem zuerst geprüft wird, ob ein Flüchtling als Arbeitsmigrant in Frage kommt. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), unterstützt den Vorstoß: "Ich möchte nicht, dass qualifizierte Arbeitskräfte meinen, unbedingt Asyl beantragen zu müssen."
dpa