Mandelas Gesprächspartner war der frühere Armeegeneral Constand Viljoen, der als wahrscheinlicher Anführer eines Aufstands galt. „Jetzt sitzen wir an diesem Tisch und reden“, erinnerte sich Mandela gegenüber Journalisten – einer davon war ich – an das Gespräch. „Wenn wir gegeneinander kämpfen, wird viel Blut fließen und das Land zerstört werden, das wir beide lieben. Und doch werden wir eines Tages wieder an diesem Tisch sitzen müssen, um Frieden zu finden. Warum tun wir es nicht jetzt und zerstören unser gemeinsames Land nicht?“ Mandelas Worte überzeugten Viljoen, der fortan in reaktionären Kreisen „Judas“ genannt wurde. Der Bürgerkrieg fand nicht statt und Nelson Mandela wurde 1994 der erste schwarze und demokratisch gewählte Präsident aller Südafrikaner.
Hoffen wir, dass der Ukrainekrieg ein Ende findet. Es wird ja nicht nur ein Land und seine Bevölkerung zugrunde gerichtet, auch der Aggressor ruiniert sich. Gewinner kennt dieser Krieg nicht. Vielleicht findet sich ein Mensch von der Statur eines Nelson Mandela? Oder wenigstens ein Funke Einsicht? (pp/IDZRNRW)
Lieber Herr Dr. Adenauer!
Ich heiße Elisabeth und bin 11 Jahre alt. Ich wohne in Kevelaer. Ich habe eine große Bitte an Sie. Ich höre so oft, dass wir mit Russland keinen Frieden haben. Ich muss immer daran denken, dass es Krieg geben könnte und kann schon nicht mehr ruhig schlafen. Ich möchte Ihnen gerne einen Vorschlag machen: Ich habe schon mal gehört, dass der russische Herr Wischinski nicht gut schlafen kann. Wenn Sie ihn nun mal mit Stalin nach Deutschland einladen würden und sie hier mal richtig verwöhnten und Ihnen vor allem nach einem sehr guten Essen ein schönes, weiches Bett geben würden. Ob das nicht helfen könnte, dass Sie dann am anderen Tag mit Erfolg mit Ihnen verhandeln könnten? Vielleicht sagen sie dann zu allen Vorschlägen ja. Wie wäre das schön und wir könnten alle wieder ganz beruhigt sein und ohne die Angst, dass wieder Krieg käme. Ich würde mich freuen, wenn Sie auf meinen Vorschlag eingehen. Schreiben Sie mir recht bald. Ich bin nämlich gespannt!!! Zum Schluss wünsche ich Ihnen noch ein recht frohes Weihnachtsfest.
Herzliche Grüße
Ihre Elisabeth (Kevelaer, den 14.12.1951)
Deinen Brief vom 14. d. Mts. habe ich bekommen. Du brauchst keine Angst zu haben, dass wir Krieg bekommen. Der liebe Gott wird schon helfen, dass wir Frieden behalten.
Dir und Deinen Eltern wünsche ich ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute für das Jahr 1952.
Mit freundlichen Grüßen
Adenauer (Rhöndorf/Rhein, den 24.12.1951)