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Nach Corona-Rückholaktion für gestrandete Urlauber: Nun will ihnen das Auswärtige Amt die Rechnung schicken

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Flugzeug bei der Landung in Las Vegas: Weltweit waren Urlauber mit der Rückholaktion des Auswärtigen Amtes abgeholt worden
Flugzeug bei der Landung in Las Vegas: Weltweit waren Urlauber mit der Rückholaktion des Auswärtigen Amtes abgeholt worden © dpa / Wade Vandervort

Das Auswärtige Amt will Rechnungen für die Corona-Rückholaktion schicken. Doch es geht nicht um die Deckung der Kosten - was die Urlauber erwartet.

Berlin - Rund 240 000 Menschen hat das Auswärtige Amt seit Mitte März nach Hause geflogen - aus allen Teilen der Welt. Sie saßen während der strengen Zeit des Corona-Lockdowns fest - in Neuseeland, den USA, Mexiko oder vielen anderen Ländern. 

Bisher haben die Betroffenen keine Rechnung dafür gesehen, wie die ARD berichtet hatte. Doch das soll sich in den nächsten Tagen und Wochen ändern.

Corona-Rückholaktion: Rekordaktion über sechs Wochen lang

Während für deutsche Staatsbürger Einreiseverbote* in andere Länder galten, kam für viele Urlauber im Ausland die Krise völlig überraschend: Flüge wurden gestrichen*, Urlaube mit ungewissem Ausgang zwangsweise verlängert. Das Happy End für viele: Eine Rückholaktion, organisiert vom Auswärtigen Amt in Zusammenarbeit mit den diplomatischen Vertretungen vor Ort.

Gestartet war die Rückholaktion am 17. März - sie dauerte an bis zum 24. April, als eine Maschine aus Kapstadt nach Deutschland flog. Für 66.000 der 240.000 Betroffenen musste das Auswärtige Amt eigens Maschinen anmieten. Wie die ARD berichtet, mussten Reisende vor Antritt des Rückflugs unterschreiben, dass sie bereit sind, sich an den Kosten zu beteiligen.

Corona-Rückholaktion: Was betroffene Reisende jetzt erwartet

Erst jetzt könne man langsam an den Rechnungen arbeiten - die Reisenden werden in den nächsten Wochen Rechnungen erhalten: „Hierfür werden Pauschalen festgelegt, die sich nach der zurückgelegten Entfernung, vergleichbaren durchschnittlichen Ticketpreisen und den Kosten vergleichbarer Rückholaktionen von EU-Mitgliedsstaaten richten“, so das Auswärtige Amt. Laut ARD dürften die Pauschalen im dreistelligen Euro-Bereich liegen.

Für die Vorfinanzierung der Flüge hatte der Bundestag der Bundesregierung 100 Millionen Euro zur Verfügung gestellt - nun soll, auch dank einkassierter Eigenanteile - davon einiges zurückfließen.

Doch es gehe nicht um die Deckung der Kosten, hatte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) vor kurzem laut ARD klargestellt: Es soll um Gerechtigkeit gehen - denn andere Urlauber hatten ihre Rückflüge selbst bezahlen müssen.

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dpa/kat

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