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Hammer in New York: Donald Trump wegen Vergewaltigung verklagt

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Von: Daniel Dillmann

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Aufgrund eines neuen Gesetzes kann die US-Kolumnistin E. Jean Carroll Donald Trump nun doch wegen einer mutmaßlichen Vergewaltigung verklagen.

Washington, DC – 27 Jahre nach der mutmaßlichen Tat muss sich Donald Trump gegen den Vorwurf der Vergewaltigung verteidigen. Die US-Kolumnistin E. Jean Carroll hat den Ex-Präsidenten verklagt. Trump soll sich im Jahr 1995 in einem New Yorker Kaufhaus an ihr vergangen haben. Carroll reichte die Klageschrift wegen Körperverletzung und Rufschädigung an einem Gericht im New Yorker Stadtteil Manhattan ein.

Dass Carroll die Klage gegen Donald Trump überhaupt einreichen konnte, liegt an einem neuem Gesetz im US-Bundesstaat New York, das am Donnerstag in Kraft getreten ist. Dieses erlaubt es Opfern mutmaßlicher Vergewaltigungen, Täter auf Schadensersatz verklagen - unabhängig davon, ob die eigentliche Tat bereits verjährt wäre. Den mutmaßlichen Opfern wird dafür in dem Ostküstenstaat der USA eine Frist von einem Jahr gewährt, in der sie Vergewaltigungen aus der Vergangenheit anzeigen können. Carroll war laut der New York Times die erste, die eine Klage auf Grundlage des neuen Gesetzes eingereicht hat.

Donald Trump mit Ehefrau Melania in Mar-a-Lago. In New York muss sich der Ex-Präsident wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung verantworten.
Donald Trump mit Ehefrau Melania in Mar-a-Lago. In New York muss sich der Ex-Präsident wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung verantworten. © Andrew Harnik/dpa

Donald Trump wird wegen von E. Jean Carroll wegen Vergewaltigung verklagt

Für Donald Trump und E. Jean Carroll ist es nicht die erste Auseinandersetzung vor Gericht. Die heute 78 Jahre alte Journalistin hat Donald Trump bereits im Jahr 2019 wegen Verleumdung verklagt. Carroll hatte dem damaligen Präsidenten Trump 2019 öffentlich vorgeworfen, sie in den 1990er Jahren in einem Luxus-Kaufhaus in New York in einer Umkleidekabine vergewaltigt zu haben. Trump wies die Anschuldigungen mit den Worten zurück, die frühere Kolumnistin für das Magazin „Elle“ würde „total lügen“. Er fügte hinzu: „Sie ist nicht mein Typ.“

Nach dieser Aussage reichte Carroll ihre Verleumdungs-Klage gegen Trump ein. Doch dem New Yorker Milliardär gelang es immer wieder, die Klage zu verzögern. Trump forderte zeitweise, dass die Kosten seiner Verteidigung und die juristische Arbeit vom US-Justizministerium übernommen werden sollten. Sein Argument: Seine umstrittenen Aussagen seien in seine Zeit als US-Präsident gefallen. Carroll reiche also Klage gegen den Präsidenten ein, entsprechend müsse die US-Regierung auch die Verteidigung übernehmen.

Donald Trump: Anwältin reagiert auf Vergewaltigungsvorwurf von E. Jean Carroll

Donald Trumps Anwältin Alina Habba äußerte sich am Donnerstag über die Vergewaltigungsklage gegen ihren Mandanten. Sie respektiere und bewundere Menschen, die das Wort ergreifen, sagte Habba der Nachrichtenagentur AFP. In diesem Fall stelle aber „leider eine Zweckentfremdung des Gesetzes dar, die einen schwerwiegenden Präzedenzfall schafft und riskiert, die Glaubwürdigkeit der tatsächlichen Opfer zu delegitimieren“.

E. Jean Carroll hatte über 20 Jahre lang geschwiegen, bevor sie 2019 - ermutigt durch die 2017 gestartete #MeToo-Bewegung gegen Gewalt gegen Frauen - ihre Geschichte mit Donald Trump in einem Buch aufschrieb. Sie ist bei weitem nicht die einzige Frau, die Vergewaltigungsvorwürfe gegen Donald Trump erhebt. Mindestens 25 Frauen werfen dem ehemaligen Präsidenten sexuelle Übergriffe vor. (dil/dpa)

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