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Putin verleiht Whistleblower Edward Snowden die russische Staatsbürgerschaft

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Von: Julia Volkenand

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Edward Snowden
Edward Snowden ist nun russischer Staatsbürger (Archivbild). © imago/Henrique Casinhas

US-Whistleblower Edward Snowden ist nach Jahren im Exil die russische Staatsbürgerschaft verliehen worden. 

Moskau - Der US-amerikanische Whistleblower und ehemalige Mitarbeiter des Geheimdienstes NSA Edward Snowden ist nun russischer Staatsbürger. Präsident Wladimir Putin verlieh dem 39-Jährigen die Staatsbürgerschaft. Das geht aus einem am Montag auf der Website der russischen Regierung veröffentlichtem Dekret hervor, in dem der Name von Snowden neben denen dutzender Anderer in einer Liste russischer Staatsbürger auftaucht.

Putin verleiht Edward Snowden russische Staatsbürgerschaft

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte gegenüber Nachrichtenagenturen, Snowden habe die russische Staatsbürgerschaft auf eigenen Wunsch erhalten.

Snowden hatte sich 2020 nach eigenen Angaben um einen russischen Pass beworben, damals jedoch erklärt, die US-Staatsbürgerschaft ebenfalls behalten zu wollen. Russland lockerte vor einigen Jahren seine strengen Staatsbürgerschaftsgesetze und erlaubt nun eine doppelte Staatsangehörigkeit.

Snowden nun russischer Staatsbürger: Ehefrau will nachziehen

Snowdens Anwalt Anatoli Kutscherena erklärte gegenüber der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Novosti, Snowdens Ehefrau Lindsay Mills werde nun ebenfalls die russische Staatsbürgerschaft beantragen. Seine Tochter habe bereits einen russischen Pass, da sie in Russland geboren wurde.

Edward Snowden droht in den USA ein Prozess, weil er der Presse zehntausende Dokumente zugespielt hat, die das Ausmaß der elektronischen Überwachung durch Washington enthüllten. Snowden floh 2013 nach Russland, wo er seitdem lebt.

Putin hatte vergangene Woche in Russland eine Teilmobilisierung für den Kampf in der Ukraine verkündet. Seinem Anwalt Kutscherena zufolge fällt Snowden nicht in die Kategorie der Bürger, die einberufen werden, da er keine Erfahrung in der russischen Armee habe. (jv/dpa)

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