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Fiese Retourkutsche: Twitter-Zoff zwischen Bayer und Renate Künast

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Fiese Retourkutsche: Bayer rückt Künasts Perspektive zurecht
Renate Künast auf der Demo vor der Bayer-Hauptversammlung © dpa

Bonn - Rekordverdächtige Menschenmengen, die sich doch als überschaubar herausstellen? Gibt‘s nicht nur bei Trump. Bayer und Renate Künast liefern sich einen amüsanten Streit.

Wahrheit ist immer eine Frage der Perspektive. Das bekam nun auch Grünen-Politikerin Renate Künast am eigenen Twitter-Account spüren - Häme und Spott inklusive. Denn die frühere Landwirtschaftsministerin hat sich online eine empfindliche Retourkutsche eingehandelt. Ausgerechnet vom Pharma-Konzern Bayer.

„Perspektive“ war auch in dem Online-Schlagabtausch das entscheidende Wort. Unter der Überschrift „Hier versammelt sich der Widerstand gegen die Übernahme von Monsanto durch Bayer!“ hatte Künast ein Foto der Demo vor der Bayer-Jahreshauptversammlung gepostet. Darauf zu sehen: eine relativ dicht gestaffelte Menschenmenge - der Blick über die Reihen allerdings begrenzt von Transparenten und Ballonen.

„Noch reichlich Platz für Widerstand“

Weniger später folgte der Konter. Beziehungsweise die öffentlichkeitswirksame Darstellung der Perspektive des Konzerns: „Das ist aber noch reichlich Platz für ‚Widerstand‘“, twitterte die Bayer AG über ihren offiziellen Account. Ihr Foto zeigte das Areal vor dem Versammlungsort in Bonn - viel leerer Asphalt, ein paar Traktoren, am rechten Bildrand eine Mini-Demonstration im Anschnitt.

Die Wahrheit dürfte irgendwo in der Mitte liegen, zwischen bestens formiertem „Widerstand“ und endlos leeren Weiten vor dem Bonner World Conference Center - vermutlich mit Tendenz gen „endlose Weiten“. Bewiesen hat Bayer in jedem Falle, dass Künasts Post nicht alles darstellt. 

Die Fusion zwischen Bayer und Saatguthersteller Monsanto sorgt allerdings auch abseits der kleinen Demo-Runde immer wieder für Sorgen.

Das Endergebnis: 1.466 zu 148

Das Votum der Twitter-Nutzer in dem Streit fiel unterdessen recht klar aus: 1.466 Likes für Bayer, 148 für Künast. Im Netz gilt es eben, die Macht eines unerwarteten Lachers nie zu unterschätzen. Und, im Falle Renate Künasts, die Gefahr einer fotografischen Gegendarstellung für allzu schmeichelhafte Blickwinkel einzukalkulieren. Eine Lehre, die schon Donald Trump erteilt bekommen hatte - ebenfalls sehr zum Amüsement des Netzes.

mm/tz

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