Material zum Bombenbau in Bangkok gefunden

Bangkok - Nach der Festnahme eines ersten Verdächtigen hat die Polizei in Bangkok am Wochenende in einer zweiten Wohnung Material zum Bau von Bomben sichergestellt.
Bei den Ermittlungen zu dem Bombenanschlag in Bangkok hat die Polizei nach der Festnahme eines Tatverdächtigen weiteres Bombenmaterial sichergestellt. Zünder und anderes Material sowie ein ferngesteuertes Auto, mit dem eine Bombe hätte transportiert werden können, seien in einer Wohnung nicht weit von dem Ort gefunden worden, wo am Samstag ein Mann festgenommen worden war. Die Polizei schrieb eine Thailänderin und einen Thailänder zur Fahndung aus, die die Wohnung gemietet hatten.
"Wir haben Düngerbeutel, Uhren und Wecker gefunden, Dinge, um Bomben und elektrische Ladungen zu erzeugen", sagte Polizeisprecher Prawut Thavornsiri am Montag. Ob die Entdeckung in konkretem Zusammenhang mit dem Anschlag auf den Erawan-Schrein vor zwei Wochen steht, bei dem 20 Menschen getötet worden waren, blieb zunächst unklar.
Großrazzia gibt erste Ermittelungserfolge
Am Samstag hatten die thailändischen Behörden bei einer Großrazzia einen ersten Verdächtigen festgenommen, in dessen Wohnung Material zum Bombenbau sowie zahlreiche offenbar gefälschte Pässe sichergestellt worden waren. Die Ermittler vermuten, dass der Ausländer zu einer Bande von Menschenschmugglern gehört, die sich mit dem Anschlag womöglich für die Festnahme von Einwanderern rächen wollten, die illegal über die Grenze gelangt waren.
Bei dem Anschlag auf den Erawan-Schrein in der thailändischen Hauptstadt waren am 17. August 20 Menschen getötet und mehr als 120 weitere verletzt worden. Unter den Todesopfern waren mehrere Ausländer, sie kamen aus China, Hongkong, Großbritannien, Malaysia, Singapur und Indonesien.
Polizeichef Somyot Phumpanmuang kündigte unterdessen an, dass die drei Millionen Baht (75 000 Euro) Belohnung für die Aufklärung der Tat an die Polizei gehe. Ihre Ermittlungen seien ausschlaggebend gewesen. Er präsentierte das Bargeld vor der Presse in einer Plastiktüte. Am Samstag hieß es noch, die Vermieterin des Mannes hätte der Polizei den entscheidenden Tipp gegeben.
AFP