+++ 13.30 Uhr: Die katholischen Bischöfe in den USA haben enttäuscht auf mehrere Abstimmungsergebnisse in Sachen Abtreibung bei den Midterms reagiert. So gab es in Kalifornien, Michigan und Vermont Mehrheiten für die Festschreibung eines Rechts auf Abtreibung in der Verfassung des jeweiligen Bundesstaates. In Kentucky und Montana ging es umgekehrt um die Entscheidung, ob das ungeborene Leben in der Verfassung geschützt werden soll. Die Wähler lehnten dies mehrheitlich ab.
+++ 11.10 Uhr: Die Kontrolle über den US-Senat könnte von Nevada und Arizona abhängen, zwei Staaten, in denen ein Sieg der GOP einige der prominentesten Wahlverweigerer des Landes aufsteigen lassen könnte, selbst nachdem andere Kandidaten, die die Unwahrheiten des ehemaligen Präsidenten Donald Trump über die Wahl 2020 verstärkt hatten, von den Wählern bei den Zwischenwahlen am Dienstag abgelehnt wurden.
+++ 07.20 Uhr: Nach den Kongress-Zwischenwahlen in den USA haben sich Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) besorgt über „weit verbreitete Desinformationen“ gezeigt. Die Beobachter sprachen von „Drohungen gegen Wahlhelfer“ und Aktionen, die darauf abzielten, „das Vertrauen der Wähler in den Wahlprozess zu untergraben, indem sie dessen Integrität unbegründet infrage stellen“.
Update vom Donnerstag, 10. November, 06.20 Uhr: Die Republikaner steuern auf eine knappe Mehrheit im Repräsentantenhaus mit seinen 435 Abgeordneten zu. Der Anführer der Konservativen in der Kongresskammer, Kevin McCarthy, sagte in der Wahlnacht, es sei „klar“, dass seine Partei die Mehrheit zurückerobern werde. Die großen US-Sender riefen die Partei von Ex-Präsident Donald Trump angesichts einer Vielzahl enger Rennen aber auch am Tag nach der Wahl vorerst nicht zum Sieger aus.
+++ 22.35 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat die Zwischenwahlen als „guten Tag für die Demokratie“ und „einen guten Tag für Amerika“ bezeichnet. „Unsere Demokratie wurde in den letzten Jahren auf die Probe gestellt, aber das amerikanische Volk hat mit seinem Votum einmal mehr bewiesen, dass die Demokratie das ist, was wir sind“, sagte Biden am Mittwoch bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus.
+++ 10.15 Uhr: Bei den Midterms in den USA ist auch der Kampf um das Repräsentantenhaus noch in vollem Gang (s. Update v. 08.55 Uhr). Die meisten Sitze sind allerdings schon vergeben. Einen Erfolg feierten dabei die linken Abgeordneten rund um Alexandria Ocasio-Cortez. Nach vorläufigen Zahlen und Prognosen von US-Medien setzten sich die Mitglieder der als „The Squad“ bekannten Gruppe deutlich gegen ihre Herausforderer durch. Dazu gehören neben der New Yorkerin Ocasio-Cortez auch Ilhan Omar aus Minnesota, Ayanna Pressley aus Massachusetts, Rashida Tlaib aus Michigan, Cori Bush aus Missouri und Jamaal Bowman in New York. Die Republikaner attackieren sie als „radikale Linke“, die den Sozialismus nach Amerika bringen wollten.
Bei den Republikanern konnte sich Rechtsaußen Marjorie Taylor Greene, die sich mit rassistischen und antisemitischen Verschwörungserzählungen einen Namen gemacht hat, in Georgia durchsetzen. Eine Überraschung bahnt sich derweil in Colorado an. Dort liegt die populistische Republikanerin Lauren Boebert, die bei einer Sitzung des Repräsentantenhauses einmal die Gruppe um Ocasio-Cortez als „Jihad Squad“ (Jihad-Truppe) bezeichnet hat, völlig überraschend zurück. Noch sind aber etliche Stimmen nicht ausgezählt.
+++ 04.50 Uhr: Im Repräsentantenhaus halten die Republikaner weiter einen deutlichen Vorsprung vor den Demokraten. Diese wiederum können bei den Senatswahlen in den hart umkämpften Bundesstaaten Pennsylvania und Georgia auf Erfolge hoffen.
Update vom Dienstag, 8. November, 15.24 Uhr: Liegen die Ergebnisse der Midterms noch in weiter Ferne? Die Auszählung der abgegebenen Stimmen bei den Zwischenwahlen kann möglicherweise Tage dauern – und vielleicht steht so gar erst im Januar fest, welche Partei künftig die Mehrheit im Senat stellt. Im US-Bundesstaat Georgia könnte sich das finale Ergebnis besonders lange hinziehen.
Erstmeldung vom Dienstag, 8. November: Washington, D.C. – Mit Spannung werden in den USA und weltweit die Midterms erwartet. Die Zwischenwahlen, die über die künftige Zusammensetzung von Senat und Repräsentantenhaus entscheiden, sind auch ein Votum über die Leistung des amtierenden US-Präsidenten Joe Biden und gelten als Gradmesser für die kommende Präsidentschaftswahl. Ein Herr, der den Wahlkampf stark geprägt hat, steht nirgendwo auf dem Stimmzettel: Donald Trump. Doch er hat viele loyale Kandidatinnen und Kandidaten in Rennen geschickt.
Ebenfalls am Abend rührte Donald Trump die Werbetrommel für seine Republikanerinnen und Republikaner nochmals ordentlich. Auffallend war, dass der republikanische Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, bei der großen Kundgebung in Miami fehlte – und Trump ihn mit keinem Wort erwähnte. US-Medien berichteten unter Berufung auf die Mitarbeiterschaft Trumps, DeSantis sei nicht zu der Kundgebung eingeladen worden und habe auch nicht um eine Teilnahme gebeten. DeSantis nahm unterdessen andere Wahlkampftermine in dem südlichen US-Bundesstaat wahr.
Der 44-jährige Gouverneur, der im Amt bestätigt werden möchte, gilt als stärkster innerparteilicher Konkurrent Trumps für die Präsidentenwahlen 2024. Noch haben zwar weder Donald Trump noch DeSantis offiziell ihre Präsidentschaftsbewerbung verkündet, zumindest Trumps Ankündigung wird aber nach den Midterms erwartet. Umfragen zufolge hat DeSantis gute Chancen, das Gouverneursrennen in Florida zu gewinnen.
Die Entscheidung über die Mehrheiten im Kongress fällt jedoch erst am Wahltag. Wie dieser abläuft und wann die Ergebnisse veröffentlicht werden, erfahren Sie in unserem Zeitplan. Das Geschehen in der Wahlnacht ist live im TV und im Live-Stream zu sehen. (tvd/cs/dil/nak mit dpa/AFP)