+++ 6.10 Uhr: Donald Trumps rund einstündige Rede war größtenteils ein Kaleidoskop aus Behauptungen und Geschichten, die er schon Dutzende Male bei Wahlkampfauftritten wiederholt hatte. Biden und die „irren radikalen Linken“ trieben Amerika in den Ruin – und er glaube, dass die amerikanischen Wähler „die Plattform der Linken“ ablehnen würden, so Trump.
+++ 3.40 Uhr: Donald Trump pries in seiner Rede die Errungenschaften seiner Amtszeit von 2017 bis 2021. Der ehemalige Präsident beklagte, seitdem Biden im Amt sei, gehe es steil bergab mit dem Land. „Bald werden wir wieder eine großartige Nation sein“, sagte Trump in seinem Anwesen in Mar-a-Lago, Florida.
Update vom 16. November 2022, 3.15 Uhr: Der frühere US-Präsident Donald Trump hat offizielle Unterlagen für eine erneute Präsidentschaftskandidatur eingereicht. Das entsprechende Formular für die Präsidentschaftswahl 2024 wurde am Dienstag (Ortszeit) bei der US-Bundeswahlkommission eingereicht, wie auf der Website der Behörde zu sehen war.
+++ 09.30 Uhr: Zuletzt lief es nicht gut für Donald Trump. Viele Republikaner machen den früheren US-Präsidenten für das insgesamt enttäuschende Abschneiden der Partei bei den Midterms der vergangenen Woche verantwortlich. Doch für Selbstzweifel ist Trump nie bekannt gewesen. Für Dienstagabend - in Deutschland die Nacht auf Mittwoch - hat Trump eine „sehr große Ankündigung“ in seinem Luxusanwesen Mar-a-Lago in Florida in Aussicht gestellt. Alles andere als die Bekanntgabe einer Präsidentschaftskandidatur wäre eine Überraschung.
Update vom Dienstag, 15. November, 07.03 Uhr: Die ehemalige First Lady der USA, Michelle Obama, hat sich besorgt über ein mögliches politisches Comeback von Ex-Präsident Donald Trump gezeigt. „Der Gedanke daran entsetzt mich zutiefst“, sagte Obama in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit dem Magazin „Stern“ und dem Sender RTL. Trump hat für Dienstag eine „sehr große Ankündigung“ in Aussicht gestellt. Vielfach wird erwartet, dass er seine erneute Präsidentschaftskandidatur angekündigt.
+++ 16.30 Uhr: Donald Trump ist spätestens seit den Midterms nicht mehr gut auf Ron DeSantis zu sprechen, der mit überwältigender Mehrheit als Gouverneur von Florida wiedergewählt wurde und nun bei den Republikanern als Herausforderer Nummer eins des früheren Präsidenten gilt. So hat Trump vor kurzem einen neuen Spitznamen für DeSantis kreiert, den er nur noch „Ron DeSanctimonious“ nennt, also Ron, den Scheinheiligen.
Früher waren beide ein Herz und eine Seele. So ist jetzt ein altes Video wieder veröffentlicht worden aus der Zeit, als DeSantis, der für seine erste Amtszeit als Gouverneur von Florida kandidierte. „Vergessen Sie nie, dass Ron DeSantis einen Werbespot mit seinem Baby in einem MAGA-Strampler gemacht und sich selbst als ‚Pitbull-Trump-Verteidiger‘ bezeichnet hat“, twitterte PatriotTakes, eine Gruppe, die Rechtsextremismus erforscht und überwacht.
+++ 15.30 Uhr: Die TV-Journalistin Tomi Lahren gehörte bisher zu den größten Fans von Donald Trump. Die 30-Jährige, die seit 2017 für Fox News arbeitet, hat aus ihrer Begeisterung für den früheren Präsidenten nie einen Hehl gemacht. Doch die Zuneigung hat ihre Grenzen. In einer Sendung am Sonntag (13. November) äußerte sich Lahren jedenfalls eher zurückhaltend zu Trumps Plänen, seine erneute Kandidatur bekannt geben zu wollen.
Erstmeldung vom Montag, 14. November: Washington, D. C. - Rund 24 Stunden ging Donald Trump auf Tauchstation. Zuvor hatte der ehemalige Präsident der USA noch kräftig auf Parteifreunde und deren Ehepartnerinnen eingedroschen. Grund war die Niederlage der Partei bei den Midterms, Ziel war Mitch McConnell. „Seine Schuld“ sei das schlechte Wahlergebnis bei den Zwischenwahlen, sagte Trump in Richtung des Minderheitenführers der Republikaner im Senat, und: „Er hat die Midterms vermasselt!“
Das aber war längst nicht das Ende der Tirade Trumps gegen Mitch McConnell. „Alle verachten ihn und seine ansonsten liebenswürdige Frau Coco Chow“, schrieb Trump auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social. Damit gemeint ist Elaine Chao, die Frau McConnells. Den rassistisch anmutenden Spitznamen nutzt Trump bereits seit mehreren Jahren, wenn er seinen innerparteilichen Rivalen beleidigen möchte. Chao hat taiwanesische Wurzeln, was ihr von Trump wiederholt den Vorwurf eingebracht hat, mit China unter einer Decke zu stecken.
Doch während Donald Trump die Schuld an der Niederlage der Republikaner bei den Midterms bei Mitch McConnell sieht, machen zahlreiche Parteifreunde den Ex-Präsidenten selbst verantwortlich. Laut eines Berichts der Washington Post gilt Trump vielen in der Partei mittlerweile als „beschädigte Ware“. Trotz - oder laut der Kritik wegen - Trumps Unterstützung hatte viele Kandidaten ihre Wahlen bei den Midterms verloren. Das wiederum lasse Parteispitzen und die Geldgeber auf Distanz gehen.
Die Pleite der Republikaner bei den Midterms reiht sich ein in eine Serie von Niederlagen bei US-Wahlen. Seit Donald Trumps Sieg 2016 konnte die Partei nicht mehr gewinnen. Sowohl bei den Midterms 2018 als auch bei der Präsidentschaftswahl 2020 und nun bei den aktuellen Wahlen siegten die Kandidatinnen und Kandidaten der Demokraten. Larry Hogan, scheidender Gouverneur von Maryland, machte für die Niederlagen der Republikaner Donald Trump verantwortlich: „Trump hat uns die letzten drei Wahlen gekostet.“ Hogan forderte indirekt das politische Karriereende des Ex-Präsidenten: „Ich will nicht, dass das ein viertes Mal passiert. Ich habe es satt, zu verlieren – das ist alles, was er getan hat.“ Ob Trump ihm diesen Wunsch erfüllt, könnte sich am Dienstag (15.11.) entscheiden. (Daniel Dillmann)