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Verliert Putin Kommunikationskrieg? Britischer Geheimdienst nennt neue Details

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Von: Andreas Apetz

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Wladimir Putin
Laut dem britischen Geheimdienst hat Russland den Kommunikationskrieg gegen die Ukraine im Westen und Europa verloren. (Symbolfoto) © Adrien Fillon / Imago Images

Zu den Waffen des russischen Kommunikationskrieges gehören die Verbreitung von Desinformation und Cyberangriffe. Doch die Ukraine scheint eine „digitalen Festung“ zu sein.

Moskau – Russland soll den Kommunikationskrieg in der Ukraine verloren haben. Das verkündete der Government Communications Headquarters (GCHQ), eine britische Regierungsbehörde, welche Nachrichten- und Sicherheitsdienst vereint. Die von Russland verbreiteten Desinformationen seien ein „wichtiger Teil der Strategie gewesen, um für Verwirrung und Chaos in der Ukraine und darüber hinaus zu sorgen“, zitiert die britische Zeitung The Independent den Direktor des GCHQ, Sir Jeremy Fleming.

Bereits als kurz nachdem der Ukraine-Konflikt begonnen hatte, warnte Fleming im Magazin The Economist davor, dass der Kreml mit verzerrten Bildern „die internationale Empörung“ über die Invasion abzuschwächen versuche. Auch die Ukraine kämpfe im Informationskrieg mit, schrieb er damals: „Beide Seiten wissen, dass sie sich in einem Kampf um Einfluss und Meinung befinden, der weit über das unmittelbare Schlachtfeld hinausgeht.“ Es sei ein sehr moderner und digitale Cyberkrieg, der ebenso „brutal und zerstörerisch“ sei, wie ein physischer Krieg – ein Krieg, den Russland zu verlieren scheint.

Desinformation und Cyberangriffe: Der Kommunikationskrieg zwischen Ukraine und Russland

Neben Desinformation und propagandistischen Bildern setzt die russische Regierung auch auf Cyber-Angriffe via Malware. Im Monat vor dem Beginn der Invasion setzte der Militärgeheimdienst die Schadsoftware WhisperGate ein, um „ukrainische Regierungssysteme zu zerstören und zu verunstalten“, so Sir Jeremy. Russland habe einen Cyberkrieg geführt, noch „bevor die erste Kugel am 24. Februar abgefeuert wurde.“

Im April hatten mutmaßliche russische Hacker versucht, die Stromversorgung in der Ukraine lahmzulegen. Sie waren scheinbar Teil des russischen Geheimdienstes sein. Bislang fruchteten die russischen Cyber-Angriffe allerdings kaum. Mit heroischen Worten beschreibt Jeremy Fleming die Widerstandskraft der Ukraine im Cyberkrieg mit Russland. Das Land habe sich „als äußerst effektiver Cyberverteidiger erwiesen“, mit einer „digitalen Festung“, die sie seit der russischen Annexion der Krim im Jahr 2014 „mühsam“ aufgebaut habe.

Ukraine-Krieg: Russland verliert Informationskrieg

Putins Pläne seien angesichts des „unverantwortlichen und wahllosen“ Einsatzes zerstörerischer Cyberwerkzeuge „gescheitert“. „Bislang hat Präsident Putin den Informationskrieg in der Ukraine und im Westen umfassend verloren“, sagte Jeremy Fleming. Auch, wenn dies ein Erfolg sei, dürfe man nicht unterschätzen, wie sich die russische Desinformation in anderen Teilen der Welt auswirken könne.

Ohne weitere Details zu nennen, verkündete Sir Jeremy laut The Independant, dass die britische „National Cyber Force“ auf Russlands Informationskrieg mit der Entsendung einer britischen Militäreinheit reagieren könnte, welche neue offensive Cyber-Tools einsetzt. (aa)

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