der Kultusministerkonferenz (KMK) Britta Ernst: „Die KMK hat einstimmig beschlossen, dass beginnend ab dem 15. Februar 2021 nach den Abschlussklassen auch die unteren Jahrgänge wieder zur Schule gehen sollen, wenn die gute Entwicklung der Inzidenzwerte anhält.“ Dies gebe man der Ministerpräsidentenkonferenz mit auf den Weg.
Die meisten Kitas und Schulen in Deutschland sind seit Mitte Dezember geschlossen oder nur in stark eingeschränktem Betrieb. Für Abschlussklassen gibt es Ausnahmen und für Kita-Kinder und Grundschüler Betreuungsangebote, wenn Eltern keine anderen Möglichkeiten haben. In Niedersachsen findet seit Januar an Grundschulen auch bereits in eingeschränkter Form Unterricht statt.
Bei den regelmäßigen Krisengesprächen zwischen Bund und Ländern über die Corona-Maßnahmen werden im Bereich Schulen und Kitas nur Rahmenvereinbarungen getroffen. Das konkrete Vorgehen regeln die Länder in Verordnungen selbst, weil sie für Bildungseinrichtungen selbst zuständig sind.
Daniel Günther, Ministerpräsident aus Schleswig-Holstein, hat sich zumindest schon einmal festgelegt: Er werde am Mittwoch nach den Beratungen eine Antwort geben, wann in seinem Bundesland Schulen und Kitas wieder geöffnet werden. Das soll seiner Meinung nach auch bei den Bund-Länder-Gesprächen klar in den Blick genommen werden: „Das ist keine Frage des „ob“, sondern zu welchem Zeitpunkt das sein wird.“ Er plane dafür auch Testregime für Lehrkräfte und Erzieher.
Auch für Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident und CDU*-Chef Armin Laschet sind Schulen und Kitas das „entscheidende Thema“. Man könne so viele Tablets anschaffen wie man wolle: „Das Homeoffice für Kinder ist kein guter Lernort.“ Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne)* sagte: „Wir gehen jetzt erstmal stufenweise vor. Priorität haben Kindertagesstätten und Grundschulen. Darin besteht Konsens zwischen Kanzlerin und Ministerpräsidenten.“
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, warnte zuletzt vor „massiv verschlechterten Zukunftschancen“ für Schüler. Bei den Betroffenen wachse die Gefahr, keinen Schulabschluss oder zumindest den angestrebten Abschluss nicht mehr zu erreichen. Die Bundesschülerkonferenz verwies auf andere Folgen: Ständig allein zu Hause zu sitzen, sei psychisch zermürbend, sagte Generalsekretär Dario Schramm dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
SPD*-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sieht Lockerungen derzeit wegen der Virus-Varianten äußert kritisch. Im Interview mit Merkur.de* sagte er jedoch: „Was ich mir einzig vorstellen könnte, wäre, bei wirklich guter Vorbereitung, Grundschulen und Kitas zu öffnen – wegen der schlimmen Folgeschäden für Kinder. Grundschullehrer und Erzieher sollten daher vorrangig geimpft werden, die Schüler müssten medizinische Masken tragen und mindestens einmal pro Woche einen Antigen-Schnelltest machen. Dazu kann dann Wechselunterricht stattfinden.“ Höhere Klassen müssten „ausschließlich“ im Homeschooling bleiben, „sonst verlieren wir schnell die Kontrolle über die Pandemie.“ (cibo/dpa) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.