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Sparkassenpräsident: EZB-Politik bedroht gesellschaftlichen Zusammenhalt

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Sparkassenpräsident Georg Fahrenschon.
Sparkassenpräsident Georg Fahrenschon. © dpa

Berlin - Die EZB-Politik bringe nicht nur die Altersvorsorge vieler Bundesbürger in Gefahr, kritisiert Sparkassenpräsident Georg Fahrenschon. Immer weniger Menschen würden für die Zukunft vorsorgen.

Sparkassenpräsident Georg Fahrenschon hat seine Kritik an der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) noch verschärft. Die EZB-Politik bedrohe nicht nur die Altersvorsorge vieler Bundesbürger, sie sei inzwischen auch dabei, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu gefährden, sagte der Präsident des deutschen Sparkassen- und Giroverbandes am Mittwoch im RBB Inforadio. "Wer Zins und Zinseszins ausschaltet, der legt im Grunde die Axt an grundlegende Zusammenhänge unserer Gesellschaft."

Es sei bedenklich, dass immer weniger Menschen wegen der Nullzins-Politik für die Zukunft vorsorgten, sagte Fahrenschon weiter. "Man hat ja fast den Eindruck, nachhaltiges Wirtschaften, vorsichtige Entscheidungen, Vorsorge zu betreiben, das alles solle sich nicht mehr lohnen. Das geht in die falsche Richtung."

Die Kritik an der Politik der EZB und ihres Präsidenten Mario Draghi ist in Deutschland groß. Der Italiener hatte sich nach der letzten Ratssitzung vergangene Woche gegen diese Kritik verwahrt. "Wir haben ein Mandat für die Sicherung der Preisstabilität in der gesamten Eurozone und nicht nur in Deutschland", sagte er. "Wir gehorchen dem Gesetz, nicht den Politikern, weil wir unabhängig sind."

afp

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