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Ukraine-Krieg: Anonymous hackt Russlands Zentralbank – Brisante Daten veröffentlicht

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Von: Karolin Schäfer

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Die militärische Lage im Ukraine-Krieg spitzt sich zu. Derweil startet das Hacker-Kollektiv Anonymous die nächste Attacke im Cyber-Krieg.

Moskau – Das Hacker-Kollektiv Anonymous hat bereits zu Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine mit Cyber-Attacken gegen Russland* gedroht. Nachdem bereits das russische Staatsfernsehen und Streamingdienste sowie die deutsche Niederlassung des russischen Energiekonzerns Rosneft gehackt worden waren, sollen es die Aktivistinnen und Aktivisten nun auf Russlands Zentralbank abgesehen haben.

Wie das Kollektiv bei Facebook mitteilte, seien die Hacker in die Server der Zentralbank eingedrungen. „Anonymous hat Russlands Zentralbank gehackt“, hieß es auf der Social Media-Plattform am Donnerstag (24.03.2022). Insgesamt 35.000 Dateien mit „geheimen Vereinbarungen“ sollten innerhalb von 48 Stunden veröffentlicht werden.

Ukraine News: Cyber-Angriff auf russische Zentralbank – Anonymous-Hacker erbeuten brisante Dateien

Nach eigenen Angaben sollen bei dem Cyber-Angriff 28 Gigabyte Daten erbeutet worden sein. „Wir haben diese Dokumente an verschiedenen Stellen im Internet verteilt“, erklärten die Aktivistinnen und Aktivisten bei Facebook. „Wir haben jetzt Ihre Wirtschaftsgeheimnisse, Sie werden vor Angst zittern, Putin“, so Anonymous weiter. Damit wandte sich das Kollektiv direkt an den russischen Präsidenten Wladimir Putin*.

Anonymous-Attacke im Ukraine-Krieg
Demonstrierende mit Anonymous-Masken. (Symbolfoto) © Sergio Acero/picture alliance/dpa

Anonymous-Aktivistinnen und -Aktivisten unter dem Twitter-Account „Thblckrbbtworld“ erklärten, dass die Daten zum öffentlichen Download zur Verfügung stehen würden. Um ihre anfänglichen Behauptungen zu belegen, hatte die Gruppe zudem Kopien von russischen Bankdokumenten getwittert.

Ukraine News: Anonymous veröffentlicht brisante Daten zu Russland

Den Hack bestätigte auch der Twitter-Account „YourAnonNews“. „Der Hack der russischen Zentralbank ist bestätigt“, hieß es in einem Tweet. Anonymous werde den Cyber-Krieg gegen Russland so lange fortsetzen, bis die russischen Truppen die Ukraine* verlassen, drohte das Kollektiv.

Ein Mitglied der ukrainischen Streitkräfte mit Guy-Fawkes-Maske (Anonymous-Maske) patrouilliert am 27. Februar 2022 in der Innenstadt von Kiew.
Ein Mitglied der ukrainischen Streitkräfte mit Guy-Fawkes-Maske (Anonymous-Maske) patrouilliert am 27. Februar 2022 in der Innenstadt von Kiew. © Aris Messinis/AFP

Das US-Portal Hackread.com hat die durchgesickerten Daten bereits zum Teil gesichtet. Allerdings sei es aufgrund der Größe nicht möglich, jede einzelne Datei durchzugehen. „Unsere begrenzte Analyse zeigt jedoch, dass die offengelegten Datensätze jahrelange Finanzdaten enthalten, wobei einige Dokumente bis ins Jahr 1999 zurückreichen“, berichtete das Portal. Neben Rechnungen, interner Kommunikation handele es sich auch um „Notizen, Kontoauszüge, Namen von Aktionären verschiedener Banken, Banklizenzen, Namen, Adressen von offenbar prominenten Kunden und Auftraggebern“, hieß es weiter.

Sollte sich die Echtheit der Daten bestätigen, könnte der Angriff auf die russische Zentralbank als schwerste Cyber-Attacke gegen den Kreml seit Beginn des Ukraine-Kriegs* gewertet werden. Allerdings sollen russischen Behörden den Angriff bereits abgestritten haben. Das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland. (kas) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Die Hackergruppe Anonymous unterstützt die Ukraine im Krieg gegen Russland*. Zuletzt waren durch eine Cyberattacke aktuelle Bilder aus der Ukraine im russischen Staatsfernsehen zu sehen.

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