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Bayern-Bosse vor dreistelligem Millionen-Deal – doch was wird aus dem Katar-Sponsoring?

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Von: Antonio José Riether

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Während der Corona-Krise musste der FC Bayern auf viele Einnahmen verzichten. Nun winkt dem Rekordmeister aber ein dreistelliger Millionen-Deal.

München - In der Bundesliga ist der FC Bayern* seit einem Jahrzehnt an der Macht, anders lässt sich die sportliche und finanzielle Dominanz des Serienmeisters kaum beschreiben. Im internationalen Vergleich muss der Champions-League-Sieger von 2020 jedoch darauf achten, auf wirtschaftlicher Ebene nicht von Investoren-Klubs wie PSG* oder den Vereinen aus der Premier League* abgehängt zu werden. Neue Sponsorenverträge sollen nun das nötige Geld bringen, einem Bericht zufolge soll der Hauptgeldgeber die Konditionen sogar verbessert haben.

FC Bayern: Bundesliga-Primus leidet noch unter der Corona-Krise - Hauptsponsor verlängert wohl

Seit zwei Jahren sorgt die Corona-Pandemie* in Deutschland für finanzielle Defizite bei den Profiklubs, auch die Bayern litten unter der mehrmonatigen Spielunterbrechung und den vielen Geisterspielen. „Jedes Heimspiel ohne Zuschauer bedeutet für uns einen Einnahmeverlust von mindestens 3,5 Millionen Euro. Das trifft uns sehr hart“, meinte Präsident Herbert Hainer Anfang Dezember letzten Jahres gegenüber Bild. Nach aktueller Verordnung dürfen 25.000 in die Allianz Arena*, also ein Drittel der maximalen Kapazität. In anderen Topligen, etwa in England, sind volle Stadien bereits seit Wochen wieder Normalität.

In Mitten dieser Krise scheint es nun einen Hoffnungsschimmer für die Bayern zu geben, hauptverantwortlich dafür ist der Hauptsponsor Telekom*. Das Logo des Telekommunikationsanbieters ziert seit 2002 die Brust auf der Spiel- und Trainingsbekleidung des FC Bayern. Und auch in Zukunft wird das markante Firmenzeichen mit dem T nicht von den Trikots verschwinden, wie ein kürzlich erschienener Trikot-Leak bereits vermuten ließ*. Trotz der Corona-Krise ist Telekom bereit, den ursprünglich 2023 auslaufenden Vertrag zu verlängern und das Volumen des Sponsorings zu erhöhen, wie Sport Bild berichtet.

FC Bayern: Mega-Deal mit Hauptsponsor Telekom - 200 Millionen Euro winken dem Rekordmeister

Nach Informationen des Blattes soll der neue Kontrakt schon ab Sommer gelten, statt der bisherigen 45 Millionen Euro pro Spielzeit soll die Summe auf 50 Millionen Euro pro Saison ansteigen. Abhängig vom Erfolg könnte sich diese Zahl sogar noch erhöhen. Bei einem voraussichtlichen Vertragsende 2026 würde sich der Gesamtumfang auf 200 Millionen Euro belaufen. Der Geldsegen bedeutet für die Bayern auch Planungssicherheit, besonders im Hinblick auf Verlängerungen mit den hochkarätigen Stars oder eventuelle Neuzugänge.

Auch der Vertrag mit dem wichtigen Sponsor Allianz läuft 2023 aus, allerdings sicherte sich der Versicherungskonzern bereits die Namensrechte der Arena bis 2030. Eine Weiterführung der Partnerschaft mit dem Teilhaber ist also sehr wahrscheinlich, dennoch müssten die Konditionen neu ausgehandelt werden. Im August 2022 stehen die Eckdaten der Verlängerung fest.

FC Bayern München: Kontroverses Katar-Sponsoring stellte Lufthansa-Zahlungen in den Schatten

Interessant wird besonders für die Fans die Handhabung mit dem umstrittenen Sponsor Qatar Airways. Das Logo der nationalen Fluggesellschaft des kontroversen WM*-Gastgebers findet sich seit 2018 auf den Ärmeln der Bayern-Trikots, dafür kassieren die Münchner einen hohen zweistelligen Millionen-Betrag pro Saison, Sport Bild spricht von 20 Millionen Euro. Zuvor pflegten die Bayern eine Partnerschaft mit Lufthansa, allerdings zahlte die Airline dem Bericht zufolge lediglich 2,5 Millionen Euro pro Jahr. Das Sponsoring aus Katar ist wirtschaftlich gesehen enorm wichtig, auf gesellschaftlicher Ebene ist es für den FC Bayern* allerdings ein Eigentor.

Telekom auf der Brust, Qatar Airways auf dem Ärmel. Das Bayern-Trikot ist eine beliebte Werbefläche.
Telekom auf der Brust, Qatar Airways auf dem Ärmel. Das Bayern-Trikot ist eine beliebte Werbefläche. © Robin Rudel/imago-images

FC Bayern: Verein prüft bald Fortsetzung der Partnerschaft mit Qatar Airways - Vertrag nur bis 2023

Trotz aller Berichte über die Ausbeutung vieler Arbeitsmigranten bis hin zum tausendfachen Tod auf den WM-Baustellen in Katar gingen die Bayern die Partnerschaft ein. Die Quittung dafür gab es bei der letzten Jahreshauptversammlung Ende November, als sich die Lage zuspitzte. Nachdem ein Antrag für eine mögliche Abstimmung über eine Weiterführung des zweifelhaften Katar-Sponsorings abgeschmettert wurde, gab es lautstarken Protest. Die Veranstaltung wurde daraufhin kurzerhand abgebrochen.

Seitdem gab es jedoch einen Austausch zwischen Fans und Verein. Wie Sport Bild außerdem schreibt, will Vorstandsvorsitz Oliver Kahn* bald den Dialog mit Qatar Airways suchen und muss dafür wohl eine Reise ins Emirat antreten. Die Partnerschaft ist nur bis 2023 ausgelegt, eventuell muss nun also geprüft werden, ob das Unternehmen trotz der Ablehnung der Fans weiter mit den Bayern kooperieren wollen würde. Das letzte Wort ist bezüglich Qatar Airways also noch lange nicht gesprochen, trotzdem können sich die Bayern-Bosse angesichts der Telekom-Deals zumindest einmal leicht auf die Schulter klopfen. (ajr) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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