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Beim Meister „überleben“: Krankheitswelle im Vipers-Kader gefährdet Spiel in Bietigheim

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Ein Kraftakt der besonderen Art steht den Wildunger Vipers beim Spiel gegen die SG Bietigheim bevor, denn viele Spielerinnen hatten in dieser Woche eher mit Krankheit zu kämpfen als mit Gegenspielerinnen. Das Bild zeigt die Bad Wil-dungerin Marieke Blase, die im Pokalspiel gegen Bietigheim zum Wurf kommt.
Ein Kraftakt der besonderen Art steht den Wildunger Vipers beim Spiel gegen die SG Bietigheim bevor, denn viele Spielerinnen hatten in dieser Woche eher mit Krankheit zu kämpfen als mit Gegenspielerinnen. Das Bild zeigt die Bad Wil-dungerin Marieke Blase, die im Pokalspiel gegen Bietigheim zum Wurf kommt. © malafo

Vielleicht ist es das leichteste Bundesligaspiel der Saison für die Handballerinnen der HSG Bad Wildungen: Sie müssen am morgen Samstag wieder zum Meister Bietigheim und sich die obligatorische Niederlage abholen.

Bad Wildungen – Die Wildunger Trainerin Tessa Bremmer denkt momentan weniger darüber nach, was sie ihren Spielerinnen an die Hand geben kann, damit sie die Bietigheimerinnen ein wenig aus dem Konzept bringen könnten, sondern ihre Gedanken drehen sich eher ein grundlegendes Problem: Sind genug Spielerinnen gesund, damit das Spiel in Bietigheim überhaupt stattfinden kann.

„Uns hat schon wieder eine Krankheitswelle erwischt und über die der Mannschaft ist davon betroffen“, sagt Bremmer. Wir haben kaum trainiert, immer nur mit sieben, acht Spielerinnen, mal kam eine zurück, dann war wieder eine andere weg.“

Fällt das Spiel sogar aus? „Auch das ist möglich, aber noch haben wir ja ein paar Tage und mal sehen, wer bis Samstag wieder zurückkommt“, sagt Bremmer.

Eine Möglichkeit etwas auszuprobieren

Nachdem die Vipers in dieser Woche die Abgänge der Stammkräfte Annika Ingenpaß (Kreis) und Verena Oßwald (Rückraum) bekanntgegeben haben, könnte Bremmer gerade gegen Bietigheim auch schon deren Nachfolgerinnen wie etwa Emma Ruwe mehr Spielanteile geben. Doch diesen Vorschlag verneint die Trainerin. „Ich erwarte von den Spielerinnen, dass sie bis zum Schluss alles für den Verein geben, genauso dürfen die Spielerinnen von uns erwarten, dass wir bis zum Saisonende auf sie setzen.“ Aber natürlich sei ein Spiel gegen Bietigheim immer eine Möglichkeit, etwas auszuprobieren auch mit anderen Spielerinnen.

Gedanken kreisen schon über Neckarsulm

Angesichts dieses bedrohlichen personellen Engpasses, stellt sich die Frage, worauf legt die Trainerin in diesem Spiel Wert? Und Bremmer gibt darauf eine etwas martialisch klingende Antwort: „Ich lege Wert darauf, dass wir überleben.“ Damit meint sich aber nicht etwa, dass sie mit einem halbwegs annehmbaren Ergebnis aus dieser Partie zurückkommen möchte, sondern Bremmer schaut dabei eigentlich schon eine Woche voraus.

„Mir ist wichtig dass meine Mannschaft gesund da rauskommt und wir uns dann in der kommenden Woche intensiv auf das wichtige Spiel gegen Neckarsulm vorbereiten können.“

Auch diese Aussage belegt, dass die Partie gegen Bietigheim für die Vipers die einfachste Partie der Saison ist. Da wird sogar das phrasenhafte Bekenntnis, wir denken nur von Spiel zu Spiel, außer Kraft gesetzt.

Der Wildunger Wucht etwas entgegensetzen

Die Vipers zum Dritten. Nach dem ersten Ligaspiel und dem Pokal hat sich Meister Bietigheim für das Rückspiel gegen die Wildungerinnen vor allem eins vorgenommen: „Die 33 Gegentore im Pokal waren deutlich zu viel, das wollen wir diesmal verhindern“, sagt Trainer Markus Gaugisch.

Im Lager des deutschen Meisters ist seit einigen Tagen wieder mehr Ruhe eingekehrt, unfreiwillig, denn die Übermannschaft der Bundesliga mit 32:0 Punkten ist überraschend aus der Champions League ausgeschieden.

„Die Enttäuschung nach dem Aus war bei uns schon sehr, sehr groß, weil es sich nicht verdient anfühlt, wenn man mit zwölf Punkten ausscheidet“, sagt Gaugisch.

Bietigheim hat wieder mehr Ruhe

Bietigheim verpasste das Viertelfinale gegen zwei Teams, die auch zwölf Zähler aufwiesen. Das einzig Gute an diesem Scheitern ist wohl, dass sich die Spielerinnen nach 14 CL-Spielen endlich wieder um Regeneration kümmern können. Ein freier Mittwoch kommt Gaugisch und seiner Mannschaft noch recht komisch. vor.

Das Team hat sich gestern wegen Spielen mit der Nationalmannschaft nach rund zehn Tagen erstmals wieder zum Training getroffen. „Bei uns ist dann ja keine mehr da, wir haben ja nur Nationalspielerinnen im Team“, sagt Gaugisch, der ja selbst Bundestrainer ist.

Gaugisch erwartet wieder eine unangenehm zu spielende Wildunger Mannschaft. „Sie haben keine Angst, laufen jede Lücke an und wenn wir dagegen nicht hart bleiben dann tut es uns selber weh.“ Daher sei es für seine Mannschaft wichtig in der Abwehr gut zu stehen und auch körperlich dieser Wildunger Wucht etwas entgegen zu setzen. rsm

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