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Vipers halten mit Minikader Niederlage in Bietigheim in Grenzen

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Veronika Mala (Bietigheim) gegen die Bad Wildungerin Jana Scheib (links); in der Mitte Xenia Smits.
Handgreiflich verteidigt Veronika Mala (Bietigheim) gegen die Bad Wildungerin Jana Scheib (links); in der Mitte Xenia Smits. © Alexander Keppler

27:36 bei der Übermannschaft: Das Ergebnis der HSG Bad Wildungen beim Erstliga-Spiel in Bietigheim klingt okay. Wenn man die Personalien bedenkt, ist es ein gutes Resultat.

Bietigheim – „Zwei Punkte und niemand verletzt, das ist das Wichtigste.“ Markus Gaugisch, Trainer der Handballerinnen der SG BBM Bietigheim, hat den 36:27 (20:16)-Heimsieg gegen die HSG Bad Wildungen Vipers direkt nach der Partie als Pflichtaufgabe für den souveränen Bundesliga-Spitzenreiter abgehakt.

Seine Kollegin Tessa Bremmer strahlte dagegen nach dem Schlusspfiff von einem Ohrläppchen zum anderen. „Ich bin sehr zufrieden und sehr stolz auf meine Mannschaft. Vor allem, wie es meine Mädels geschafft haben, praktisch ohne zu wechseln 60 Minuten lang dieses Tempo zu spielen, zeugt von Charakter“, lobte die Vipers-Trainerin ihr Team, das nur mit acht Feldspielerinnen in der Halle am Viadukt antrat. „Wir haben schon schlechter ausgesehen in Bietigheim.“

Auch Jana Scheib war nach der Partie guter Laune. „Die Niederlage ist einstellig geblieben. Wir können stolz auf uns sein“, sagte die HSG-Rückraumspielerin.

Zu Beginn der Partie schien es, als wollten die beiden Teams das 33:47-Torfestival aus dem DHB-Pokal-Viertelfinale in Bad Wildungen wiederholen. Die Bietigheimerinnen ließen es in der Verteidigung gemächlich angehen. „Dass es nach der langen Pause – wir waren nach dem Neckarsulm-Spiel zehn, zwölf Tage nicht zusammen –nicht so geschmeidig läuft, war zu erwarten“, erklärte Gaugisch, bemängelte aber: „Wir müssen besser verteidigen, wir haben die Körperlichkeit nicht angenommen.“

Bad Wildungen geht am Anfang zweimal in Führung

Und die Gäste drückten 60 Minuten lang aufs Tempo, führten sogar zweimal – beim 5:4 (5.) und beim 8:7 (9.). „Man weiß, man kann nicht wechseln und muss es durchziehen, dann ist man Leistungssportler genug. Das ist viel Kopfsache“, erklärte Bremmer den Einsatzwillen ihres Teams und fügte lachend hinzu: „Deswegen ist aber auch die Vorbereitung so anstrengend.“

Und Gaugisch ergänzte: „Die Vipers laufen, rennen und gehen vorne bedingungslos drauf. Das liegt ihnen in der DNA. Wenn sie es anders gemacht hätten, hätten sie keine Chance gegen uns gehabt.“

Mit einem 3:0-Lauf setzten sich die Bietigheimerinnen aber zum ersten Mal etwas ab – 10:8 (12.). Ein weiterer 3:0-Lauf zum 14:10 (20.) ließ sie endgültig auf die Siegerstraße einbiegen, was Gaugisch tiefenentspannt auf der Bank zur Kenntnis nahm.

„Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir schönen Angriffshandball gespielt. Ich hatte nicht die Angst, dass wir hektisch werden. Und so lange ich spüre, die Mädels sind zwar nicht auf 100 Prozent, aber vom Kopf her da, ist mir nicht bange“, berichtete der SG-Coach.

Nach Wiederbeginn deutet sich kurz ein Debakel an

Die zweite Halbzeit begann zwar mit einem Tor der Gäste durch Verena Oßwald zum 17:20. Doch danach häuften sich die technischen Fehler und Ballverluste bei den Vipers, was die Bietigheimerinnen für einen Tempogegenstoß nach dem anderen nutzten und Bad Wildungen quasi überrannten.

„Die SG hat praktisch eine neue neue Mannschaft nach dem Seitenwechsel reingebracht. Da werden wir kurz überlaufen“, analysierte Bremmer. Mit neun Treffern in Folge setzten sich die Gastgeberinnen bis zur 44. Minute auf 29:17 ab.

In der Folge schienen die Bietigheimerinnen die Partie aber schon als gewonnen verbucht zu haben. Die Gäste kamen wieder besser ins Spiel - auch, weil HSG-Torfrau Manuela Brütsch mit 16 Paraden glänzte. „Ich fand es sehr gut, wie wir uns wieder gefangen haben. Es war ein gutes Spiel von uns. Ich hätte nicht gedacht, dass sich meine Mädels so zusammenreißen und dass wir das Spiel noch so gestalten können“, sagte Bremmer.

Gaugisch bemängelt dagegen die Chancenverwertung. „In der zweiten Halbzeit haben wir zu viele Fahrkarten geschossen“, ärgerte er sich. (Michael Nachreiner)

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