SC Willingen verliert Spiel und den Torwart

Der SC Willingen ist mit einer Niederlage aus der Winterpause der Verbandsliga Nord gestartet. Beim Lichtenauer FV verlor der Tabellenvorletzte mit 0:3 (0:3) letztlich verdient.
Hessisch Lichtenau - „Das haben wir uns anders vorgestellt, die Enttäuschung ist groß“, sagte Trainer Rainer Schramme kurz nach dem Abpfiff. Er nannte das Ergebnis „richtig brutal für uns“.
Obendrauf kam eine Rote Karte gegen Michael Schirk. Der Torwart hatte in der 91. Minute den Ball, den er eigentlich mit der Brust klären wollte, außerhalb des Strafraums an die Hand bekommen. Schiedsrichter Jan-Philipp Finkler schickte ihn ohne zu zögern vom Platz.
Bei den Upländern standen, anders als von Schramme noch am Mittwoch befürchtet, die Abwehrspieler Tom Friedrich und Nick Bärenfänger doch in der Startelf, Eric Kroll saß auf der Bank. Die Gäste gingen durchaus engagiert ins Spiel, bemühten sich um Tempo und Offensive, doch besser machten es die Gastgeber.
Die Lichtenauer spielten deutlich aggressiver gegen den Ball als ihr Gast, für den Schramme in dieser Hinsicht urteilte: „Das war nicht auf dem Nievau, wie wir uns das gewünscht haben.“ Das zweite große Plus der Gastgeber: Sie schalteten nach Ballgewinn schnell um und nutzten ihre Torgelegenheiten vor der Pause recht konsequent..
Müller und Heine vergeben gute Chancen
Das 1:0 erzielte Leon Koch bereits in der 8. Spielminute, als er nach einem Abpraller wenig Mühe hatte zu vollenden. Vorausgegangen war ein Willinger Ballverlust tief in der Hälfte des Gegners. Die Gäste hatten zwar auch richtig gute Chancen, machten aber zum Bedauern ihres Trainers nichts daraus.
Sebastian Müller und Florian Heine legten den Ball aus guter Position jeweils knapp am langen Pfosten vorbei, und Müllers nicht sehr wuchtigen, aber präzisen Schuss in den Winkel parierte Torwart Gheorghi Bantis gut.
„Der Gegner wat deutlich effizienter in seiner Ausbeute“, sagte Schramme. Kann man so sagen. Das 2:0 erzielte Rückkehrer Maxim Soimu, der relativ frei zum Kopfball kam (28.). Das 3:0 entsprang einem Elfmeter, den Müller mit einer unglücklichen Aktion an der Strafraumkante provoziert hatte. Arcadie Rusu verwandelte (45.). Wäre Keeper Schirk nicht zwei-, dreimal zur Stelle gewesen, hätte der SCW auch höher zurück liegen können.
Der zweite Abschnitt geriet zum Fehlpassfestival. Zwar stand die Willinger Defensive ordentlich, obwohl Friedrich ebenso wie Max-Till Saure in der Kabine geblieben war, offensiv gelang den Gästen aber nicht viel. Da auch Lichtenau ziemlich unkonzentriert agierte, sahen die wenigen Zuschauer nur höchst selten gefährliche Strafraumaktionen.
Einen Hauch von Chance besaß der SCW, als Keeper Bantis verbotenerweise einen Rückpass im Strafraum aufnahm. Fynn Butterweck schoss den Ball beim fälligen Freistoß aber in die Mauer.
Die letzte Aktion gehörte dem eingewechselten Torwart Florian Bouma. Er parierte den Freistoß, den der Schiedsrichter wegen Schirks Handspiel gepfiffen hatte. Seine einzige Tat, danach war Schluss. (mn)