Rund 75 Prozent der geflüchteten Kicker der SG haben derzeit einen Job, zwei von ihnen haben sogar eine Ausbildung nach deutschen Kriterien geschafft. „Sie besitzen die besten Chancen für einen dauerhaften Aufenthalt in Deutschland.“ Zwei weitere sind seit zwei Jahren unbefristet als Helfer im Handwerk tätig.
Riepel will seine Arbeit 2022 auf mehrere Schultern verteilen und selbst kürzer treten. Aber er wird weiterhin den Geflüchteten mit Rat und Tat zur Seite stehen. Denn er weiß: „Wenn die Leute wieder abgeschoben werden, sind sie auch für uns verloren.“
Bei der SG treffen auch verschiedene Kulturkreise aufeinander. Da waren anfangs einige Toleranzgrenzen viel enger gesteckt als heute: Wenn die obligatorische Kiste Bier nach dem Spiel auf den Tisch kommt, tauschen die Geflüchteten, die keinen Alkohol trinken, mittlerweile die Flaschen ohne einen blöden Spruch gegen Limonade aus.
Und Mohammed geht vor einem Spiel hinter sein Auto, breitet dort eine Decke aus und spricht seine Gebete.
Vor Jahren hätten die Mitspieler darüber noch einen dummen Spruch gemacht. Jetzt sagen sie nur: Mohammed ist beten.