Noch mal ein Personalpuzzle: SC Willingen muss in Sandershausen punkten

Die Extraauszeit wegen des ausgefallenen Heimspiels gegen den FSV Dörnberg, sie hat dem Fußball-Verbandsligisten SC Willingen vielleicht eine Atempause verschafft. Mehr nicht.
Willingen – „Wir müssen weiter mit vielen Unwägbarkeiten leben“, sagt Trainer Rainer Schramme. Der Spielplan nimmt darauf, wie auch, keine Rücksicht. Er führt den Vorletzten der Tabelle am Sonntag (15 Uhr) zum Elften, die TSG Sandershausen. Gespielt wird auf Kunstrasen in Heiligenrode.
Keine ganz unwichtige Partie, obwohl die TSG (23 Punkte) nicht zur unmittelbaren Konkurrenz der Upländer (14) im Abstiegskampf zählt. „Wir müssen punkten, in unserer Situation natürlich am besten dreifach“, sagt Schramme. Die Vorbereitung auf das Unterfangen verlangt Flexibilität, weil das Uplandstadion nicht zur Verfügung stand.
Trainingseinheiten in Oberschledorn
Zum Training wich der SCW am Dienstag auf Kunstrasen nach Oberschledorn aus. Die nächste Einheit am Mittwoch sagten die Trainer ab, planten dort aber für gestern und heute Abend. „Es ist alles im Moment ein bisschen schwierig“, sagt Schramme und lächelt gequält.
Ein Dauerthema bleiben die Personalien, die Lage entspannt sich einfach nicht. „Es bleibt ganz klar ein großes Puzzle“, sagt Schramme und reiht Fragezeichen an Fragezeichen: Fynn Butterweck? Hatte mit einer Mittelohrentzündung zu tun. Matthias Bott und Jonathan Vach? Womöglich im Abschlusstraining dabei, am Sonntag auf der Bank? Tom Friedrich (Fußverletzung) und Sean Querl (Studium)? Da müsse man schauen. Christian Kuhnhenne (Zehbruch)? Er wolle testen, ob Fußball mit getappten Zeh möglich sei.
Sandershausen sehr angriffsstark
Jeden Spieler, der zurückkehrt, werden die Trainer mit offenen Armen empfangen. Denn in der TSG haben es die Wilinger mit einem Gegner zu tun, den Schramme – auch aufgrund seiner Inaugenscheinnahme zuletzt beim 4:4 gegen die SG Kleinalmerode – so einschätzt: körperlich sehr robust und eine Mannschaft, die nicht aufgebe.
Im Hinspiel (2:4) in Schwalefeld schossen die Sandershäuser ebenfalls vier Tore. Überhaupt zählen sie mit ihren 39 Treffern zu den angriffsstärksten Teams der Liga. Was also – gegen diesen Gegner besonders – wieder gefragt ist, formuliert Schramme so: „Wir müssen defensiv gut stehen.“ Und zwar über 90 Minuten plus.
Den Fokus mehr auf Abwehr zu legen (wegen der vielen Gegentore nicht überraschend), betrachtet Schramme als Prozess: „Gerade für die Offensivspieler, die deutlich mehr verteidigen müssen.“ Sie müssten geduldig sein, erst mal in der Kompaktheit bleiben, „Es ist eine Kopfsache.“ Eine gewisse Aggressivität und körperliche Robustheit will er außerdem sehen. Das Spielerische dagegen: erst mal zweitrangig.
„Wenn wir zu Null spielen, dann glaube ich, dass wir gewinnen“, sagt Schramme. Auch einen Gegentreffer können sein Team wegstecken: „Für ein oder zwei Tore sind wir eigentlich immer gut.“ (mn)I